Prognos: Wohnungsmangel erreicht ländliche Regionen

Der Wohnungsmangel in Deutschland hat von den Metropolen auf die Kreise und mittleren Städte. übergegriffen. Das hat die aktuelle Prognos- Studie für das Verbändebündnis Wohnungsbau offengelegt. Danach fehlen derzeit Deutschland weit rund eine Million Wohnungen. Der Wohnraummangel trifft inzwischen aber nicht nur die sieben beliebtesten deutschen Großstädte München, Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main, Düsseldorf, Köln und Stuttgart. Zunehmend seien laut Studie auch ländliche Regionen und 138 Kreise betroffen. Hauptgrund sei das deutliche Bevölkerungs-Wachstum zwischen 2009 bis 2016 und zeitgleich zu geringem Wohnungsbau. Oliver Ehrentraut, Leiter Volkswirtschaftliche Grundsatzfragen, und Tobias Koch, Leiter Standort und Immobilien, präsentierten die Ergebnisse auf dem 9. Wohnungsbau-Tag in Berlin.

Ihr Fazit: Die Mieten haben sich von den Einkommen abgekoppelt. Für Haushalte mit niedrigem und mittleren Einkommen wird es immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Das bedeutet: bei einem durchschnittlichen Haushalts-Nettoeinkommen von monatlich ca. 2.170 EUR liegt der Anteil der Warmmiete inzwischen bei 760 EUR, das sind 35 Prozent. Um dieser Entwicklungen zu begegnen, seien Bundesregierung, Länder und Kommunen gemeinsam gefordert. Allerdings sei der Bau von mehr Wohnungen nur ein Teil der Lösung. Besonders die Bestände an Mietwohnung und Sozialwohnungen müssten erweitert werden, damit mehr bezahlbaren Wohnraum entstehe. „Der Wohnungsmangel ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen“, so das Verbändebündnis Wohnungsbau, das die Prognos-Studie beauftragt hatte. In dem Bündnis haben sich sieben Organisationen und Verbände der Bau- und Immobilienbranche zusammengeschlossen.

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