Für erhebliche Unruhe bei der Steuler-Gruppe sorgten einige Gerüchte und Zeitungsberichte über bevorstehende Werksschließungen. So gab es am 21.09.2023 eine Mitarbeiterversammlung in Mühlacker, bei dem die Mitarbeiter nach Aussagen von Steuler über den Stand der Verhandlungen im Rahmen des Insolvenzverfahrens informiert wurden. Gerüchte aus dem Markt hingegen wiesen zudem darauf hin, dass den Mitarbeiter angeblich bei der Mitarbeiterversammlung ihre Kündigungen ausgesprochen worden sein sollen.
Desweiteren sorgte ein Bericht der Nordsee-Zeitung.de am 22.0.8.2023 für Spekulationen. Dort berichtete die Zeitung, von einer Sitzung des Gläubigerausschuss der Gruppe zu wisssen. Danach soll der von Banken dominierte Ausschuss sich für ein Angebot der italienischen Panaria Fliesen-Gruppe entschieden haben. Diese wolle von den drei Steuler-Werken aber nur das in Sachsen übernehmen. Die Zukunft des Werkes in Bremerhaven und des Hauptsitzes in Bremen sei ungewiss, so die Nordsee-Zeitung. Weiter heißt es in dem Artikel: „Das würde das Aus für den Standort Bremerhaven mit dem Werk von Nordceram bedeuten. 190 Arbeitsplätze sind damit bedroht – und auch die Zukunft des Hauptsitzes der Steuler Fliesengruppe AG in Bremen wäre damit ungewiss.“
Nach den Gerüchten und dem Zeitungs-Bericht sah sich die Steuler Fliesengruppe veranlasst, darauf mit einer Stellungnahme zu reagieren. Darin heißt es:
„Wir möchten Stellung nehmen zu den in verschiedenen Medien verbreiteten Gerüchten im Zusammenhang mit unseren Bemühungen, die in die Krise geratene Gruppe und möglichst viele der Arbeitsplätze zu retten.
Richtig ist, dass wir auf der Suche nach möglichen Käufern sind. Die Gespräche laufen derzeit äußerst intensiv und sind vielversprechend. Die Gespräche werden nicht nur mit einem Interessenten geführt. Mehr können wir aufgrund von Verschwiegenheitsverpflichtungen derzeit nicht sagen.
Dass die Standorte in Bremen und Bremerhaven geschlossen werden sollen, können wir nicht bestätigen. Wir bereiten derzeit sogar das Hochfahren eines Ofens noch im September vor, nach dem langen Stillstand mussten zunächst noch Dichtigkeitsprüfungen durchgeführt werden. Den genauen Tag können wir derzeit noch nicht sagen.
Solche Gerüchte sind nicht nur schädlich. Wer solche Gerüchte streut, spielt mit den Gefühlen derjenigen Menschen, die von solchen Gerüchten betroffen sind. Das macht uns fassungslos und auch traurig. Die Eigenverwaltung der Unternehmen arbeitet mit allen am Verfahren Beteiligten im wahrsten Sinne Tag und Nacht daran die Gespräche zu einem für möglichst viele möglichst guten Abschluss zu bringen.
Wir hoffen, dass wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Gläubigern, und sonstigen Stakeholdern schon nächste Woche Ergebnisse präsentieren können. Insofern bitten wir noch um etwas Geduld.“