BayWa: Sanierungsmaßnahmen über Plan

Segment Baustoffe gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 17,9 Prozent rückläufig

Der Mischkonzern hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2025 mit EUR 9,6 Mrd. einen Umsatzrückgang von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet (2024: EUR 12,3 Mrd.). Der wesentliche Teil des Rückgangs ist insbesondere auf planmäßige Maßnahmen zurückzuführen. Dazu gehört unter anderem der Verkauf von Geschäftseinheiten wie der Raiffeisen Ware Austria (RWA) im Frühjahr 2025, der mehr als die Hälfte des Umsatzrückgangs erklärt. Hinzu kommen weitere Transformationsmaßnahmen, wie der Rückzug aus margenschwachem Geschäft, Sortimentsbereinigungen sowie die Schließung kleiner, unrentabler Standorte. Bislang wurden ergebniswirksame Transformationsmaßnahmen mit einem EBITDA-Effekt in Höhe von nahezu EUR 120 Mio. umgesetzt, geplant waren EUR 85 Mio. Damit liegt die BayWa bei den Effizienzmaßnahmen 36 Prozent über dem Sanierungsplan. Weiterer Umsatzrückgang ist bedingt durch die schleppende Konjunktur und Preisrückgänge in einigen Produktgruppen.

Vollständige Ertragskennzahlen kann die BayWa im dritten Quartal aufgrund von aktuell laufenden Neubewertungen von Projekten der auf erneuerbare Energien spezialisierten Beteiligung Baywa r.e. nicht ausweisen.

Fortschritte im Transformationsprogramm

Mit dem weiteren Fortschritt des Transformationsprogramms sowie zusätzlichen Effizienzsteigerungen im Einkauf und in der Logistik, Optimierungen in der Standort- und Personalstruktur und der konsequenten Reduktion von Gemeinkosten wurden substanzielle Fortschritte erzielt, heißt es von Seiten der BayWa. Besonders in den vier Kernsegmenten des Konzerns, die das zukünftige Geschäft maßgeblich prägen, sind bereits spürbare operative Verbesserungen erkennbar. Diese Entwicklungen stärken die Effizienz des Konzerns und bestätigen die Wirksamkeit der Transformationsmaßnahmen, heißt es weiter

Gefestigtes Vertrauen in die Stabilität

Eine weitere erfreuliche Entwicklung ist das wiedererstarkte Vertrauen in die BayWa AG seitens der Kunden und Lieferanten. Zudem haben zahlreiche Vertriebsinitiativen sowie Investitionen in neue Absatzkanäle zur Vertrauensbildung beigetragen.

Segment BayWa Baustoffe

Bei den Umsätzen verzeichnete das Bauhauptgewerbe in Deutschland bis August 2025 ein reales Plus von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dieser geringe Anstieg wurde vor allem durch eine volatile Nachfrage im Bereich öffentlicher Großprojekte getragen. Trotz eines deutlichen Anstiegs der Baugenehmigungen um rund 11,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr blieb die Bautätigkeit im Wohnungsbau verhalten. Entsprechend war auch die Nachfrage nach klassischen Baustoffen für diesen Bereich weiterhin gedämpft.

Das Segment BayWa Baustoffe konnte sich der allgemein verhaltenen Marktentwicklung nicht entziehen. Geschäftsgelegenheiten, die sich dem Baustoffhandel zu Jahresbeginn boten, aber aufgrund von Liquiditätseinschränkungen im Zuge der Sanierung des BayWa-Konzerns nicht genutzt werden konnten, werden im Jahresverlauf nicht mehr aufzuholen sein. Zudem führten Sortimentsanpassungen zugunsten margenstärkerer Produkte zu einem geringeren Umsatzvolumen. Insgesamt verringerte sich der Umsatz im Segment BayWa Baustoffe gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 17,9 Prozent auf 883,7 Mio. Euro (Vorjahr: 1,1 Mrd. Euro).

 

Anzeige
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner