Österreich: Markt für Sanitärprodukte wächst über den Preis

Das Erlöswachstum am Markt für Sanitärarmaturen beschleunigte sich in Österreich im Jahr 2016 auf plus 2,5% geg. VJ. Angeschoben wurde der Markt nicht zuletzt von steigenden Preisen, zeigen aktuelle Daten aus fünf Branchenradar zu Sanitärprodukten in Österreich 2017.

Der Aufschwung am Markt für Sanitärprodukte setzte sich im Jahr 2016 mit erhöhtem Tempo fort. Die Herstellererlöse wuchsen insgesamt um +2,5% geg. VJ auf nunmehr 228,4 Millionen Euro. Am dynamischsten entwickelte sich im vergangenen Jahr der Markt für Duschtassen. Zu Herstellerpreisen erhöhte sich der Umsatz um +7,2% geg. VJ auf 17,4 Millionen Euro. Rascher als der Gesamtmarkt wuchs auch das Geschäft mit Sanitärarmaturen. Die Erlöse stiegen um +3,8% geg. VJ auf 87,8 Millionen Euro. Annähernd mit dem Markt entwickelten sich umsatzseitig Badewannen mit plus 2,1% geg. VJ (24,4 Mio. Euro), etwas langsamer Sanitärkeramik mit plus 1,6% geg. VJ (50,3 Mio. Euro) und Duschwände mit plus 1,2% geg. VJ (34,8 Mio. Euro). Einzig in der Warengruppe Sanitärabläufe sank im Jahr 2016 der Herstellerumsatz signifikant um -3,5% geg. VJ auf 13,7 Millionen Euro.

Hinter der alles in allem zweifelsohne positiven Entwicklung standen im Wesentlichen zwei Treiber. Zum einen wurde in nahezu allen Märkten die Nachfrage von einem steigenden Bedarf im Neubau angeschoben. Davon ausgenommen waren nur Bodenabflüsse (Punktentwässerungen), die sich absatzseitig als einzige Produktgruppe rückläufig entwickelten. Ursache dafür waren ein sinkendes bauwirksames Bauvolumen im Nicht-Wohnbau (Produktions- und Verwaltungsbau) und die verstärkte Kannibalisierung durch Duschrinnen. Zum anderen erhöhte sich in nahezu allen Warengruppen das Preisniveau, teilweise substanziell. So stieg etwa auf Ebene der Warengruppe der Durchschnittspreis bei Duschtassen um +2,0% geg. VJ und bei Sanitärarmaturen um +2,7% geg. VJ.

Der Preisauftrieb war aber weniger auf tatsächlich steigende Produktpreise, sondern vielmehr auf Anteilsgewinne höherpreisiger Produkte zurückzuführen. Am deutlichsten zu sehen war dieser Trend bei Küchen- und Duscharmaturen. Hier stiegen die Durchschnittspreise sogar um +4,3% bzw. +4,7% geg. VJ. Gegen den allgemeinen Preistrend entwickelte sich abermals nur die Warengruppe Sanitärabläufe. Auf Warengruppenebene sank der Durchschnittspreis um -3,5% geg. VJ, bei Duschrinnen sogar um nahezu sechs Prozent geg. VJ, weil Produkte der Preiseinstiegslage massiv an Bedeutung gewannen. Infolge dieser Preiserosion wuchs zwar die Nachfrage nach Duschrinnen um mehr als vier Prozent geg. VJ, allerdings primär zu Lasten der Bodenabflüsse. Wem dieser preisorientierte Wettbewerb zum Nutzen ist, kann allerdings nicht klar ausgemacht werden. Denn im Gegensatz zu allen anderen Sanitärprodukten schaffte der Markt für Sanitärabläufe im vergangenen Jahr keine Ausweitung der Nachfrage. Erlösseitig schloss man allerdings um eine halbe Million Euro ärmer (-3,5% geg. VJ).

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