Die Köbau Fliesen GmbH & Co. KG mit Firmensitz in Mainz geht in eine geordnete Liquidation. Das Unternehmen hatte sich seit 1978 auf das Verlegen von Wand- und Bodenbelägen sowie Rüttelböden spezialisiert. Mit dem Auflösungsbeschluss zum 30. Juni 2021 endet die Tätigkeit der Gesellschaft.
Nach Firmenangaben werden 13 Mitarbeiter von Köbau sozialverträglich entlassen, ihre Arbeitsverträge allerdings bis zum 30. September dieses Jahres verlängert. Zwei Mitarbeitern aus der Verwaltung sowie einem Mitarbeiter aus der Logistik sei angeboten worden, künftig für die Köbig GmbH zu arbeiten.
Starker Kostendruck, schwierige Markt- und Wettbewerbsumfelder sowie eine immer weiter steigende Risikoentwicklung im Baubereich (wie Zahlungsmoral und Facharbeitermangel) seien Gründe für diesen Schritt, aber nicht die einzigen. Markus Thurn, geschäftsführender Köbig-Gesellschafter: „Unsere Entscheidung fiel auf der Basis zweier wesentlicher Gesichtspunkte: einem familiärgesellschaftlichen und einem unternehmerischen.“ Gesellschafter der Köbau Fliesen GmbH & Co. KG sind die Bau- und Grundstücksgesellschaft Köbig GmbH & Co. KG sowie Markus Thurn.
Den unternehmerischen Aspekt der Liquidation von Köbau beschreibt Markus Thurn so: „Wir haben ein defizitäres Deutschland-Geschäft lange Jahre mit den vormals mehreren Gesellschaften im Ausland kompensiert. Hierzulande konnten wir leider keine starke Subunternehmer-Struktur aufbauen. Und unser von Montage- und damit erheblicher Reisetätigkeit geprägtes Geschäft in Übersee ist nunmehr ebenfalls rückläufig und sehr von Corona beeinflusst.“
Konzentration auf das Kerngeschäft und der letztjährige Tod eines weiteren geschäftsführenden Köbig-Gesellschafters, Stefan Thurn, bilden die familiär-gesellschaftlichen Aspekte für das Ende der Köbau-Geschäftstätigkeit. Der verstorbene Stefan Thurn, ausgebildeter eidgenössischer Fliesenlegermeister und Bankkaufmann, war als geschäftsführender Köbau-Gesellschafter die erfolgreiche Triebfeder des Unternehmens. „Sein Verlust ist weder menschlich noch unternehmerisch zu kompensieren“, sagt Markus Thurn. Er selbst wolle sich auf das Köbig-Kerngeschäft Baustoffhandel konzentrieren.
Die Bau- und Grundstücksgesellschaft Köbig GmbH & Co. KG stellt als Holding ihrer Tochter Köbau während der Liquidationsphase die notwendigen Mittel im Rahmen einer Patronatserklärung bereit. Alle berechtigten Gewährleistungsansprüche könnten damit für weitere fünf Jahre bedient werden. Markus Thurn: „Wir kommen so der Verantwortung in Sachen Gewährleistung vollumfänglich nach.“ Die Schwestergesellschaft Köbig GmbH (600 Mitarbeiter an 13 Standorten) stellt bei Bedarf organisatorische und personelle Ressourcen zur Verfügung.