Die Hornbach-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2021/22 (1. März 2021 bis 28. Februar 2022) den Rekordumsatz des Vorjahres erneut übertroffen und in wesentlichen Teilen des Geschäftsgebiets Marktanteile gewonnen. (wir berichten bereits kurz hier).
Wie im Rahmen einer Ad-hoc-Mitteilung veröffentlicht, wuchs der Nettoumsatz nach ungeprüften, vorläufigen Zahlen um 7,7% auf 5.875 Mio. EUR und lag damit leicht über der zuletzt erwarteten Spanne von +2% bis +7%. Der verstärkte Fokus der Verbraucher auf das eigene Zuhause setzte sich fort, und die Nachfrage nach Heimwerker- und Baumarktprodukten blieb hoch. Die Pandemie-bedingten Schließungen von stationären Märkten für Privatkunden wurden durch die Ausweitung des Online-Handels und Click & Collect ausgeglichen. Der größte operative Teilkonzern, Hornbach Baumarkt, die zum 28. Februar 2022 167 Standorte und neun Onlineshops betrieb (Vorjahr: 163), steigerte seinen Umsatz um 7,4% auf 5.496 Mio. EUR. Auf vergleichbarer Fläche und währungsbereinigt stieg der Umsatz von Hornbach Baumarkt um 5,4%. Die Onlineumsätze (inklusive Click & Collect) wuchsen um 10,5% auf 944 Mio. EUR (Vorjahr: 854 Mio. EUR). Der Teilkonzern Hornbach Baustoff Union verzeichnete ein Umsatzwachstum von 11,8% auf 377 Mio. EUR.
Marktanteile hinzugewonnen
„Trotz des unsicheren Marktumfelds hat sich unser Geschäft weiterhin gut entwickelt und wir haben Marktanteile hinzugewonnen. Der Ausbau von Interconnected Retail (ICR), die konsequente Ausrichtung auf Projekt- und Profikunden und unsere vorausschauende Lagerstrategie zahlen sich weiterhin aus“, kommentiert Albrecht Hornbach, Vorstandsvorsitzender der Hornbach Management AG. Wie im Vorjahr waren viele Hornbach-Regionen vor allem im Frühjahr und Winter von temporären Filialschließungen für Privatkunden betroffen. Der Verkauf an gewerbliche Kunden und Click & Collect für Privatkunden war in der Regel möglich, ebenso flächendeckend der Online-Handel. Die Verschönerung des eigenen Zuhauses stand trotz zunehmender Lockerungen der Corona-Restriktionen stark im Fokus der Verbraucher. Hinzu kam eine anhaltend hohe Nachfrage von gewerblichen Kunden, die Baumärkte verstärkt als Einkaufsquelle nutzten.
Die Geschäftstätigkeit war weiterhin beeinflusst von Preisinflation, instabilen Lieferketten, Engpässen in der Logistik und steigenden Rohstoff- und Transportkosten. „Viele der Herausforderungen, die uns in den vergangenen zwei Jahren begleitet haben, insbesondere bei der Beschaffung und dem Transport von Waren, werden auch in absehbarer Zukunft bestehen bleiben und haben sich durch die aktuellen geopolitischen Turbulenzen sogar noch verstärkt“, sagte Erich Harsch, Vorstandsvorsitzender Hornbach Baumarkt. „Seit Beginn der Pandemie haben wir sehr eng mit unseren bestehenden Lieferanten zusammengearbeitet, neue Bezugsquellen erschlossen, zusätzliche Lagerkapazitäten geschaffen und flexibel verschiedene Transportalternativen genutzt, um die ständige Verfügbarkeit von Waren für unsere Kunden sicherzustellen.“
Nettoumsatz in Deutschland wächst um 4,8%
Die Nettoumsätze von Hornbach Baumarkt einschließlich Onlinehandel stiegen in der Region Deutschland im Geschäftsjahr 2021/22 um 4,8% auf 2.780 Mio. EUR (Vorjahr: 2.654 Mio. EUR). Flächenbereinigt, das heißt ohne Berücksichtigung von Neueröffnungen und Schließungen in den zurückliegenden zwölf Monaten (siehe Tabelle 2), ergab sich ein Wachstum von 3,7% (Vorjahr: 18,6%). Damit entwickelte sich Hornbach deutlich besser als die deutsche Baumarkt-Branche, die im Kalenderjahr 2021 ein Minus von 8,2% verzeichnete. Der Hornbach-Baumarkt-Marktanteil (GfK4)) erhöhte sich somit im Kalenderjahr 2021 von 14,0% auf 15,1%. In Deutschland betreibt Hornbach zum Bilanzstichtag 96 (Vorjahr: 96) Filialen im stationären DIY-Einzelhandel sowie zwei Bodenhaus-Fachhandelsmärkte (Vorjahr: 2). Ein Bau- und Gartenmarkt in Paderborn wurde im Februar 2022 durch einen größeren Markt ersetzt.
Internationale Aktivitäten verzeichnen ein Plus von 10,3%
In den acht Ländern außerhalb Deutschlands (Region Übriges Europa) erreichte der Teilkonzern Hornbach Baumarkt einschließlich des Onlinehandels einen Netto-Umsatzzuwachs von 10,3% auf 2.716 Mio. EUR (Vorjahr: 2.463 Mio. EUR). Der Auslandsanteil am Konzernumsatz stieg damit leicht von 48,1% auf 49,4%. Flächen- und währungskursbereinigt steigerte Hornbach die Umsätze im übrigen Europa um 7,3% (Vorjahr: 10,8%). Einschließlich der Währungskurseffekte stiegen die flächenbereinigten Umsätze um 8,0% (Vorjahr: 10,8%). Der Marktanteil (GfK4)) im Kalenderjahr 2021 stieg in den Niederlanden von 21,1% auf 23,9%, in Österreich von 17,5% auf 17,9% und in der Schweiz von 12,3% auf 12,7%. Im Geschäftsjahr 2021/22 wurden vier neue Bau- und Gartenmärkte eröffnet: in Trollhättan (Schweden), Cluj (Rumänien), Apeldoorn (Niederlande) und Sirnach (Schweiz). Im laufenden Geschäftsjahr wurde am 16. März 2022 ein neuer Standort in Nitra (Slowakei) eröffnet. Es folgt eine Eröffnung in Enschede (Niederlande) am 30. März 2022.
Hohe Nachfrage auch im Baustoffhandel
Die hohe Nachfrage nach Baumaterial zeigte sich auch im regionalen Baustoffhandel. Der Teilkonzern Hornbach Baustoff Union verzeichnete im Geschäftsjahr 2021/22 einen Umsatzanstieg von 11,8% auf 377 Mio. EUR (Vorjahr: 338 Mio. EUR). Die 34 Niederlassungen im Südwesten Deutschlands und zwei Standorte in Frankreich wurden zum 1. März 2022 um einen neuen Standort in Börrstadt (Deutschland) ergänzt, den die Hornbach Baustoff Union von einem langjährigen Vertriebspartner übernahm.
Die Hornbach-Gruppe hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 das Rekordergebnis des Vorjahres nochmals übertroffen. Nach vorläufigen, noch ungeprüften Zahlen stieg das um nicht-operative Ergebniseffekte bereinigte Konzernbetriebsergebnis (bereinigtes EBIT) um ca. 11% auf rund 364 Mio. EUR (Vorjahr: 326,4 Mio. EUR). Verglichen mit 2019/20 (227,0 Mio. EUR) ergibt sich damit ein Anstieg von mehr als 60%.