Bei heftigen Überschwemmungen nach Starkregen sind in Spanien mehr als 150 Menschen gestorben. In den internationalen Nachrichten-Sendungen machten schreckliche Bilder die Runde, die das enorme Maß der Zerstörung in der Region Valencia offenbarten. Auch die Region Castellón, in der die spanische Fliesenindustrie zuhause ist, war von dem schweren Unwetter betroffen. Einem Tag nach dem Unglück in Valencia standen auch dort die Warnsignale auf Rot.
Nach den uns vorliegenden Informationen hat die spanische Fliesenindustrie die Unwetter allerdings relativ schadlos überstanden. So berichtete Mireia Llinares, die beim spanischen Herstellerverband ASCER für die Bereiche Handel und Promotion verantwortlich ist, gegenüber 1200Grad: “Die Fliesen Unternehmen arbeiten normal, aber logistisch ist die Situation komplizierter. Die Straßen sind im Moment befahrbar, aber der Sturm hat sich nach Nord-Castellón und Katalonien verlagert, weshalb sich die logistische Situation in den nächsten Tagen erschweren könnte. Der Hafen von Valencia hat den Schiffsverkehr wieder aufgenommen. Wir hoffen, nach und nach wieder zur Normalität zurückkehren zu können.“
1200Grad Spanien-Korrespondentin Bettina Sternberg hat sich zudem bei einigen Herstellern nach der aktuellen Situation erkundigt. So bestätigte Ana Montes, Exportleiterin Deutschland bei Cevica, dass auch in Castellón und Umgebung am Donnerstag die Warnstufe Rot ausgerufen worden war. Damit verbunden war die Warnung der Behörden, möglichst zuhause bleiben. Die Produktion sei aber nicht beeinträchtigt gewesen.
Michael Arnold, Exportleiter bei Grespania, berichtete uns, dass die Terminals im Hafen seit Montag geschlossen waren. Dort warten die Grespania Container auf Verladung. Ab kommenden Montag sollte alles jedoch wieder in Betrieb sein.
Wie groß die Schäden an der Infrastruktur von Bahn und Straße sind, ist derzeit nicht sicher zu beurteilen. Einige Straßen nach Valencia und zum Flughafen sind noch blockiert, aber man hofft sie bis zum Wochenende wieder freizuräumen. Es dürfte also, wenn überhaupt, nur zu kurzfristigen Störungen der Lieferketten nach Deutschland kommen.