CeramVision: „Eine Cersaie mitten in Westfalen“
Linnenbeckers Hausmesse auch weiterhin ein Erfolgsmodell: 2000 Kunden in Hamm
„Hier geht es ja zu wie auf der Cersaie.“ So der begeisterte Kommentar des Verkaufsleiters eines italienischen Herstellers, der zum ersten Mal auf der „CeramVision“ war. Auch wenn der Rahmen im westfälischen Hamm im Vergleich zur geradezu gigantomanen Bologneser Weltmesse ein paar Nummern kleiner ausfällt, ist es das internationale Flair aufgrund der zahlreichen Hersteller aus vielen Ländern, die positive und familiäre Stimmung und nicht zuletzt die große Fülle an Produktneuheiten sowie zukunftsfähigen Dienstleistungsangeboten, was die starke Anziehungskraft dieses westfälischen Fliesen-Mekkas ausmacht.
Zum 13. Mal hatte Linnenbecker in der vergangenen Woche zum deutschen Top-Branchentreff eingeladen. Die etwa 2000 Kunden, die aus den Niederlassungsregionen Linnenbeckers gekommen waren, konnten sich auf den Ständen der 30 nationalen und internationalen Aussteller vom attraktiven Angebot im Bereich Fliesen, Werkzeug und Verarbeitungsmaterialien überzeugen. Nach drei Messetagen zogen die Organisatoren ein äußerst positives Fazit.
„Die ,CeramVision´ hat sich zum deutschen Top-Event der Fliesen-Branche etabliert“, befand auf Ausstellerseite auch Sopro-Geschäftsführer Andreas Wilbrand. „Nachdem wir im Januar auf der BAU in München waren, die ohne Zweifel eine ,Hammer-Messe´ ist – aber eben leider nur mit wenigen Fliesenausstellern“, ist für unser Unternehmen die ,CeramVision´ eine wunderbare Gelegenheit, ganz gezielt unsere Produkte und Leistungen zu zeigen. Hier in Hamm treffen wir die Kunden eines unserer wichtigsten Handelspartner, die nicht nur kaufen, sondern auch verarbeiten. Daher sind wir mit unserem Außendienst und unseren Technikern mit großer Freude vor Ort und ich freue mich jedes Jahr aufs Neue, dabei sein zu dürfen“, so Wilbrand.
Unter dem Motto „We love Tiles“ brachte Linnenbecker nationale und internationale Top-Hersteller der Keramikindustrie mit Handelsunternehmen und Fliesenlegern zusammen. „Uns geht es bei dieser Veranstaltung vor allem auch darum, Bewährtes und Neues zu etwas Gutem zu verbinden“, sagte Vertriebsleiter Andreas Wiemers, der das Fliesengeschäft im Unternehmen koordiniert. „Sicherlich zeigen wir hier eine großartige Auswahl der neueste Kollektionen und Trends bei den Materialien, aber wir gehen seit einigen Jahren auch immer stärker an die Darstellung unserer Dienstleistungen heran.“
Die Branche verändert sich rasant, und so hat die Linnenbecker-Gruppe vor diesem Hintergrund seine agile Projektorganisation Li.PRO ins Leben gerufen, für die sich die Mitarbeiter aus allen Funktionsbereichen des Unternehmens bewerben konnten. Mit der primären Zielsetzung, außerhalb des Tagesgeschäfts neue Lösungsansätze für die aktuell virulent aufgetretenen Probleme und Herausforderungen zu finden.„Dabei geht es uns darum, Bestehendes zu hinterfragen, ergebnisoffen neue Konzepte und Lösungen zu erarbeiten und für die Umsetzung vorzubereiten,“ so Wiemers. In einem ersten Schritt wurden drei Arbeitsgruppen gebildet, die sich intensiv mit den Themen Großformate, Showroomgestaltung und Objektbearbeitung auseinandersetzen.
Auch im Objektgeschäft braucht es wieder einen engeren Schulterschluss mit starken und profilierten Marktteilnehmern, um gemeinsam partnerschaftlich den Markt zu bearbeiten. Und nicht zuletzt spielt das Thema „Marke“ wieder eine stärkere Rolle. Bereits auf der Cersaie 2018 deutete Linnenbecker-Geschäftsführer Dipl.-Kfm. Julian Philipp Tintelnot in einem Interview mit 1200Grad an (siehe Beitrag hier), dass sein Unternehmen demnächst verstärkt auf eine selektive Markenpolitik im Fliesenhandel setzen will. „Wir sind sicher, dass wir zukünftig wieder mehr starke Industriemarken mit Geschichte und hoher Endverbraucherakzeptanz brauchen, um unsere stationären Ausstellungen emotional aufzuladen“, sagte auch Andreas Wiemers. Aufgrund einer Erkrankung konnte Julian Philipp Tintelnot am zweiten und dritten Messetag nicht vor Ort sein.
Die ersten Ergebnisse des innerbetrieblichen Brainstormings waren jetzt in Hamm auf den Konzeptständen zu sehen. „Wir zeigen hier unsere aktuellen Projekte, die in der Umsetzung sind, und holen uns das Feedback unserer Kunden direkt ab“, sagte Tom Reppin, der wie auch in den Vorjahren gemeinsam mit Jan Ingwersen für die Messe-Organisation verantwortlich war. „Die hier gewonnenen Erkenntnisse werden wir dann in unsere Projekte einfließen lassen.“ Am Stand, der dem Thema „Marke“ gewidmet war, hatte Linnenbecker seine Sortimentslücken mit neuen Liederanten besetzt. Thematisiert wurden auch die „Ausstellung der Zukunft“, innovative Shop-in-Shop-Systeme sowie die Markenpräsentation. Unter dem Titel „Worker´s Home“ präsentierte man auf einem weiteren Stand Lösungen für das Handwerk. Neben Arbeitskleidung und Werkzeugen ging es hier auch um so zukunftsträchtige Themen wie die Möglichkeit, künftig über QR-Codes direkt aus dem Firmenfahrzeug mit dem Smartphone das fehlende bzw. benötigte Material beim firmeneigenen Web-Shop zu ordern.
„Think BIG“: Nicht nur verlegetechnisch stellen die richtig großen Großformate eine Herausforderung dar. Auch in Puncto Logistik stößt da so mancher Fliesenleger an seine Grenzen. Unterstützt vom Team Schwenk Megatile Solutions bietet Linnenbecker hier eine völlig neue Systemlösung für den Handwerker. Hierbei stellt Linnenbecker seinen Kunden einen fix-und-fertig ausgestatteten Anhänger mit eingebautem Arbeitstisch und allem für die Verlegung sehr großer Fliesen erforderlichen Werkzeugs zur Verfügung. „Wir werden mit unserem ,Think BIG“-Projekt am Standort Münster mit einem ersten Anhänger starten, der bei uns gemietet werden kann“, erläuterte Jan Ingwersen, „mit dem Ziel, diesen einzigartigen Service künftig an allen Niederlassungen anbieten zu können.“ An einem weiteren Stand zum Thema „Objekt“ unterstrich Linnenbecker sein Engagement in Richtung der Zielgruppe der Wohnbaugesellschaften und zeigte ein abgestimmtes Sortiment in drei unterschiedlichen Preisstellungen.
Das Thema der Handwerkerknappheit, das sich besonders stark auch bei der Verfügbarkeit von Fliesenlegern mit einem Engpass bei der Verlegung durchschlägt, beschäftigt die Verantwortlichen bei Linnenbecker seit Jahren. Daher spielen die Schulungen von Handwerkern eine immer größere Rolle. Aber auch im eigenen Hause setzt das Handelsunternehmen mit großem Erfolg auf die Förderung des Nachwuchses. Aktuell werden bei Linnenbecker 85 junge Leute in verschiedenen Berufen ausgebildet. Und wer ursprünglich lieber „irgendwas mit Medien“ gemacht hätte statt den auf den ersten Blick vielleicht nicht so sexy wirkenden Beruf der Großhandelskauffrau oder des Facharbeiters in der Lagerlogistik zu erlernen, der kommt bei Linnenbecker voll auf seine Kosten. „Youngsters on Tour“, so lautet das neueste Projekt im Rahmen der Ausbildung.
Der Startschuss zu diesem Projekt fiel auf der „CeramVision“. Dort sprachen die sieben beteiligten Azubis mit Ausstellern und Besuchern, drehten Filme, die sie dann in Form von Video-Tagebüchern in den Sozialen Medien veröffentlichten. Eines der Highlights war sicherlich das Interview mit dem früheren Linnenbecker-Geschäftsführer Hans-Henrich Tintelnot, der den jungen Leuten gern Rede und Antwort stand. In den folgenden Wochen geht es dann mit den eigens für das Projekt angeschafften Bulli „on the road“, um an den Niederlassungen Kolleginnen und Kollegen, aber auch Kunden zu interviewen. „Wir wollen hier nicht nur intern das ,Linnenbecker-Thema´ abfeiern, sondern über diese Kanäle die jungen Leute für das Fliesengeschäft begeistern“, so Christine Lenniger, Personalreferentin Ausbildung. „Unsere Azubis sind hier mit Feuereifer bei der Sache und wir sind überzeugt, dass der Funke bei vielen überspringt.“ Und Marketingleiterin Andrea Siekmann ergänzt: „Es gibt nichts Authentischeres, als wenn junge Azubis ihr Unternehmen vorstellen. Das ist keine Image-Kampagne, sondern ein Video-Tagebuch. Und das kommt an ….“