
Ein Ingenieursbauwerk der Superlative
Sopro saniert Berg- und Talstation Seilbahn Zugspitze, Eibsee
Wir haben bereits im Rahmen unserer Berichterstattung über die diesjährige Sopro-Pressekonferenz (siehe Bericht hier) kurz über das ausgefallene Referenzobjekt der Seilbahn Zugspitze berichtet. Im folgenden wollen wir noch einmal beleuchten, welche technischen Herausforderungen bei diesem außergewöhnlichen Objekt für Planer und Verleger zu bewältigen waren.
Ob es der mit 1945 m weltweit größte Höhenunterschied ohne Zwischenhalt ist, das mit 3213 m weltweit längste Spannfeld oder die mit 127 m höchste Stahlbaustütze: Die neue Eibsee Seilbahn auf die Zugspitze lässt sich nur mit Superlativen beschreiben und sammelt geradezu Weltrekorde. Beim Bau der neuen, 50 Millionen Euro teuren Gipfelseilbahn auf Deutschlands höchstem Berg, kamen beim Verlegen der meist großformatigen Fliesenbeläge in der modernen Tal- und Bergstation zahlreiche Produkte aus dem Profi-Sortiment der Sopro Bauchemie zum Einsatz. Für den Betreiber der Seilbahn, die Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG und für die regionalen Tourismusverantwortlichen war die Jungfernfahrt der neuen Gipfelseilbahn am 21. Dezember 2017 nicht nur der Beginn einer neuen Ära, sondern die Zukunftsinvestition für die Region schlechthin. Denn ein unvergleichliches Seilbahnerlebnis wird Besuchern aus aller Welt künftig Sommer wie Winter geboten: In bodentief verglasten Großraumkabinen für 120 Fahrgäste schwebt man ganz komfortabel vom Eibsee hinauf zur Gipfelstation, der 2962 m hohen, an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich gelegenen Zugspitze. Mit 3213 m Abstand von der einzigen, 127 m hohen Stütze bis zur Bergstation, ist die zu überwindende Entfernung dabei so groß wie bei keiner anderen Seilbahn weltweit.

First-Class Komfort auch in der Berg- und Talstation
Nicht nur bei der Konstruktion der Seilbahn selbst, sondern auch beim Bau der Berg- und Talstation konnten die Planer und Ingenieure mit technischen und gestalterischen Meisterleistungen aufwarten. Die Talstation der neuen Anlage, die die seit 1963 betriebene Gipfelseilbahn ersetzt, wurde komplett neu erbaut und ermöglicht auf einer einzigen Ebene den Zu- und Abgang zu den Seilbahnkabinen. Dank eines verschiebbaren Mittelbahnsteigs können die Fahrgäste hier nun viel komfortabler und effizienter ein- und aussteigen. Der großzügige Eingangsbereich bietet freie Sicht auf Eibsee und Zugspitze. Auf der neuen Bergstation, deren futuristisch anmutende Konstruktion aus Glas und Stahl 30 m weit über den Abgrund hinausragt, ermöglichen gleich drei Gästeebenen den Zugang zur Gletscherbahn, zur gastronomischen Infrastruktur und zur Gipfelterrasse mit 360° Panoramablick. Über die Terrasse erreichen Besucher auch das Münchner Haus und die Tiroler Zugspitzbahn. Als besonderer Blickfang erweisen sich hier die vollverglasten Bahnsteige, die beim Ein- oder Aussteigen für freie Sicht auf die Alpengipfel sorgen. Gleiches gilt auch für das verglaste Treppenhaus auf der Südseite des Bergstationsgebäudes. Auch eine Sonnenterrasse inklusive Sitzstufen mit Blick in die Alpen ist hier ent standen.
Großformatige Fliesenbeläge als zentrales Gestaltungselement
Beim Innenausbau der Stationen setzten die Bauverantwortlichen in weiten Teilen des öffentlichen Bereichs auf funktionale und zugleich optisch ansprechende Fliesenbeläge in verschiedenen Grautönen. Die Wand und Bodenbeläge der Berg und Talstation sind großformatige Feinsteinzeugfliesen von Marazzi (45 x 90 cm, 75 x 150 cm, 30 x 60 cm). Dadurch sorgen die großzügigen Fliesenflächen für ein modernes und ansprechendes Ambiente in den öffentlichen Bereichen. Ausgeführt wurden die Verlegearbeiten von der Fliesen Röhlich. Das Wendelsteiner Familienunternehmen hat sich in den letzten Jahren zu einem der größten Fliesenverlegebetriebe in Deutschland entwickelt – mit heute knapp 300 Fliesen und Natursteinverlegern, die insbesondere auf die fach- und termingerechte Umsetzung von überregionalen Großprojekten spezialisiert sind. Bei der Verlegung der Boden und Wandfliesen kamen zahlreiche Produkte aus dem Profi-Sortiment der Sopro Bauchemie zum Einsatz. Produkte, die auch den ganz besonderen Bedingungen auf Deutschlands höchster Baustelle gerecht wurden.

Begleitet wurden die Verlegearbeiten von einer Reihe aufwändiger logistischer Probleme und Herausforderungen, die insbesondere der exponierten Lage und den speziellen Bedingungen der Baustelle geschuldet waren. So waren beispielsweise die Lagerflächen am Gipfel begrenzt und der Transport der Baumaterialien mit Hilfe einer eigens errichteten Materialseilbahn auf die Gipfelbaustelle – der jeweils drei Tage vorher angemeldet werden musste – extrem wetterabhängig. Vor allem der Wind mit Geschwindigkeiten von bis zu 180 km/h spielte dabei eine große Rolle, aber auch die extremen Minustemperaturen von bis zu 20°C, die an einigen Tagen herrschten und dazu führten, dass selbst im beheizten Innenbereich Minusgrade gemessen wurden. Insgesamt hielt das Wetter während der gesamten Bauphase alles (Un)Mögliche bereit: von Schnee und Eis im Hochsommer bis Nebel und Dauerregen. Auf grund der teils extremen Bedingungen auf der Baustelle wurden höchste Anforderungen an Verleger und Bauprodukte gestellt. Teilweise mussten die Arbeiten sogar eingestellt werden.
Sichere Abdichtung im Verbund
In einem ersten Arbeitsschritt wurden die Estriche mit der Sopro Grundierung behandelt, einer löse mittelfreien, hochkonzentrierten, schnell trocknenden Kunstharz-Grundierung für stark und unterschiedlich saugende Untergründe, besonders geeignet für den nachfolgenden Auftrag von mineralischen Klebern, Spachtelmassen und Verbundabdichtungen.
Dort wo erforderlich – wie beispielsweise in allen öffentlichen WC-Anlagen und in der Talstation auch im gesamten Bahnsteigbereich – wurde vor der eigentlichen Fliesenverlegung eine normgerechte Abdichtung der nassbelasteten Bereiche vorgenommen. Zum Einsatz kam dabei die Dicht-Schlämme Flex 1K, eine einkomponentige, flexible, zementäre Dichtungsschlämme zum Erstellen von wasserundurchlässigen, rissüber brückenden Verbundabdichtungen. Geeignet für Wassereinwirkungsklassen W0I bis W3I gemäß DIN 18534 kann die dampfdiffusionsfähige Dichtschlämme sowohl zur Abdichtung von Feucht und Nassräumen, als auch von Behältern und Becken an Wand und Boden eingesetzt werden. Das Material ist roll-, spachtel-, streich- und spritzfähig.
Frostsichere Verfugung der Fliesenbeläge
Die Verfugung der Beläge erfolgte mit der FlexFuge FL, einem flexiblen, frostsicheren, trasshaltigen, zementären und schnell erhärtenden Mörtel (CG2 WA nach DIN EN 13888) zum Verfugen von Belagsbaustoffen aus Keramik, Feinsteinzeugplatten, Beton und Naturwerkstein sowie Glasbausteinen – für Fugenbreiten von 2 – 20 mm. Der Fugenmörtel zeichnet sich durch sein zügiges Ansteifverhalten aus. Er ist besonders gut für schwach saugende Fliesen und Platten geeignet und lässt sich besonders gut abwaschen. Das gute Abwaschzeitfenster sorgt für eine hohe Flächenleistung. Die besonders für Balkone und Terrassen geeignete FlexFuge FL verfügt über eine hohe wasserabweisende Wirkung und ist – wie gerade im Fall der Zugspitzbahn ganz wichtig – frostsicher.