
Der Daniel Düsentrieb der Fliesenleger
Wer seinen Produktnamen in einer Branche zum Gattungsbegriff gemacht hat, muss vieles richtig gemacht haben. Produktqualität, Service, langjährige Kundenzufriedenheit und eine hohe Innovationskraft sind – neben einem großen Werbeetat – unabdingbare Vorraussetzungen, um es in die Tempo-Liga zu schaffen.

Der weltweit bekannte Hersteller von Papiertaschentüchern ist sicherlich einer der populärsten Beispiele aus dem Konsumgütersegment für einen Gattungsbegriff.
Aber auch in der Baubranche gibt es solche Gattungsbegriffe. Produkte, die als Synonym für eine ganze Produktliga stehen und die es auch in die Köpfe und Herzen der Endverbraucher geschafft haben. Da wären z.B. die Rigips-Platten oder die Kärcher Hochdruckreiniger zu nennen. Und auch die Schlüter-Schiene hat diese Phänomen geschafft. Wer es nicht glaubt: Einfach mal den sogenannten „Hausfrauen-Test“ machen und sich in seinem privaten Bekanntenkreis erkundigen.
Sicherlich haben die Iserlohner diesen Erfolg ganz im wesentlichen der Innovationskraft ihres Firmengründers Werner Schlüter zu verdanken. Der verkörpert so etwas wie den Daniel Düsentrieb der Fliesenlegermeister. Denn außer der Schiene hat der zurückhaltende weißhaarige Tüftler aus dem Sauerland im Laufe seines Berufslebens noch eine Menge anderer wegweisender Innovationen auf den Markt gebracht. Die haben es vielleicht nicht immer zum Gattungsbegriff geschafft, aber waren zumindest auch Meilensteine in der technischen Entwicklung des Fliesenlegerhandwerks.
Das Schlüter dabei bei allem Wachstum und den zahlreichen Niederlassungen in vielen Ländern ein überschaubares Familienunternehmen geblieben ist, macht den Erfolg umso sympathischer. Für die beiden Söhne des Firmengründers ist das sicherlich kein leichtes Erbe, denn so ein pfiffiger Erfinder fällt nicht jeden Tag vom Himmel.
Ralf Schanze

Lesen Sie dazu auch unser 1200Grad-Interview mit Werner Schlüter.