Steuler: Schlechteste Lösung von allen

Zerschlagung der Gruppe ist ein Tiefpunkt der deutschen Fliesenindustrie

Nun ist es amtlich: Nachdem die letzten Tage in der gesamten Branche über die Zukunft der Steuler Fliesengruppe spekuliert wurde, steht nun ein Verkauf des Unternehmens an. Das nicht mehr rentable Werk in Mühlacker – das hatten viele Insider bereits erwartet – wird komplett geschlossen. Da kein Gesamtinvestor für die Gruppe gefunden werden konnten, sollen nun die einzelne Geschäftsbereiche an unterschiedliche Bieter veräußert werden.

Von allen möglichen Szenarien ist das in unseren Augen die womöglich Schlechteste. Mit der Zerschlagung der Gruppe an einzelne Bieter werden klangvolle und renommierte Namen der deutschen Fliesenindustrie, wie Nordceram, Kerateam oder Steuler selber, wohl endgütlig von der Bildfläche verschwinden.

Das ist somit ein rabenschwarzer Tag für die deutsche Fliesenindustrie, die schon lange nicht mehr wettbewerbsfähig scheint. Keine Investitionen, alte Technik, mutlose Marketingkonzepte und ein schwieriges Marktumfeld haben ihr das Genick gebrochen.

Mit der Abwicklung von Steuler steht auch der deutschen Fliesenverband BKF vor einem Scherbenhaufen. Der wohl größte Beitragszahler entfällt. Der Verband scheint demnach mit den verbliebenen Unternehmen kaum noch eine Zukunft zu haben.

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