
Zwei Unternehmen, die exzellent zueinander passen
Interview mit Christian Grünendahl zur Übernahme von Proline durch Alfer
Die Alfer Beteiligungs GmbH hat vor kurzem das Bopparder Unternehmen Proline Systems GmbH (Proline) übernommen (wir berichteten bereits). Was das für die Kunden der beiden Unternehmen bedeutet und welche Strategie der neue Zubehörhersteller für die Zukunft verfolgt, erläuterte alferpro-Prokurist Leiter Vertrieb und Marketing Christian Grünendahl, der demnächst auch als Proline Geschäftsführer fungieren wird, 1200Grad in einem Gespräch.
Sicherlich werden sich viele Marktteilnehmer darüber gewundert haben, dass alfer, nachdem es selber in Schwierigkeiten steckte, nun einen Mitbewerber übernommen hat.
Wie sagt man so schön: Wer die Branche bewegen möchte, muss sich selber bewegen – nach vorn. Wir haben das Sanierungsverfahren nach der Insolvenz dank unseres finanzkräftigen Investors SOL erfolgreich durchlaufen und stehen nun sehr gut da, da die wirtschaftliche Entwicklung sehr positiv verläuft. Die SOL Capital Management GmbH mit Sitz in Wien unterstützt seit dem Jahr 2000 mit ihren Fonds Unternehmen bei Nachfolgelösungen, Restrukturierungen und nachhaltigem Wachstum.
Und dies sehr erfolgreich, wie man an der Restrukturierung von alfer und jetzt eben auch der Fusion von alferpro und Proline sehen kann. Wir haben den Rückzug des Proline-Gründers Karl-Heinz Fiedler aus dem aktiven Geschäft zum Anlass genommen, mit alferpro und Proline Systems zwei Unternehmen zusammenzuführen, die exzellent zueinander passen: Sie verfolgen dieselben Ziele, haben den gleichen Qualitätsanspruch und ergänzen sich in Produktion und Vertrieb perfekt.
Wer die Branche bewegen möchte, muss sich selber bewegen – nach vorn.
Welche Vorteile und Verbesserung ergeben sich durch diesen Zusammenschluss für die Kunden beider Unternehmen?
Salopp formuliert: jede Menge. Beide Unternehmen ergänzen sich in Sortimenten, Kompetenzen und Werten perfekt, hier entsteht wirklich etwas Neues, noch Besseres, indem die Stärken beider Unternehmen zusammengeführt werden – etwa die Outdoor-Systeme von Proline und neue Oberflächen von alferpro. Proline bietet die gesamte Bandbreite von hochwertigen Profilen für Parkett, Laminat und Fliesen bis zu intelligenten Stelzlager-, Drainage- und Abdichtungssystemen für den Outdoorbereich. alferpro punktet neben dem starken Angebot für den Nassbereich vor allem mit seiner eigenen Produktion nach höchsten Standards.
Beide Unternehmen ergänzen sich in Sortimenten, Kompetenzen und Werten perfekt
Welche Synergien bieten sich zwischen Proline und alferpro an, zum Beispiel in der Produktentwicklung, im Vertrieb, in der Logistik?
Es gibt zahlreiche Synergieeffekte in diesen Bereichen, auch in der Fertigung und der Akquisition. Durch die Zusammenführung des Sortiments in ein Lager am Proline-Standort Boppard haben wir eine höhere Lieferbereitschaft und – bedingt auch durch die verkehrstechnisch gute Anbindung – kürzere Lieferzeiten. Der Innendienst beider Unternehmen wird ebenfalls am Standort Boppard zusammengeführt, dies ermöglicht eine bessere Erreichbarkeit und schnellere Auftragsabwicklung. Vergleichbares gilt für den Außendienst: Durch die Zusammenlegung der beiden Sortimente und die Neuaufstellung des Außendienstes mit Ansprechpartnern für beide Marken sind diese für kleinere Vertriebsgebiete zuständig und damit schneller für die Kunden erreichbar.
Zwei weitere Synergien sind das vergrößerte Dienstleistungsangebot durch die Verdoppelung der Anwendungstechnik sowie eine noch höhere Produktqualität und Preisstabilität durch die eigene Produktion. Denn alfer steht als Garant für hochwertige, auf hochmodernen teil- und vollautomatisierten Anlagen gefertigte Aluminium-, Stahl- und Kunststoffprodukte und damit für gleichbleibend hohe Qualität.
Wird Proline langfristig als Marke erhalten bleiben?
Alles ist möglich – aber derzeit gehen wir selbstverständlich davon aus, dass Proline als Marke erhalten bleibt. Schließlich ist diese seit dreißig Jahren am Markt und hat einen hohen Bekanntheitsgrad bei Fliesenlegern und auch bei Architekten und Planern.
Derzeit gehen wir selbstverständlich davon aus, dass Proline als Marke erhalten bleibt.
Könnten Sie sich vorstellen, weitere Wettbewerber aus dem europäischen Markt zu übernehmen, um weiter zu wachsen?
Ja, wir können uns ein weiteres Wachstum der Gruppe gut vorstellen, um weitere Synergien für die Gruppe zu erlangen. So hat die alfer Gruppe ja bereits im Oktober dieses Jahres den Vertrag zur Übernahme des Geschäftsbetriebes der DIY Element System GmbH im Wege einer übertragenden Sanierung unterzeichnet. Künftig wird die als alfer element system GmbH firmierende Tochtergesellschaft Teil der Gruppe sein. Mit SOL Capital Management als starkem Partner an unserer Seite sind Investitionen sowohl im Fachhandelsbereich als auch im DIY-Bereich denkbar und sinnvoll.