Spanische Fliesenindustrie leidet unter hohen Energiekosten

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien legte um 25 % zu

Im aktuellen Jahresbericht hat der spanische Fliesenverband ASCER die wichtigsten Kennzahlen zur Produktion, Energieverbrauch und Emissionen im Jahr 2024 zusammengefasst. Die Daten basieren auf einer internen Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen und weisen eine hohe Repräsentativität für die Gesamtproduktion des Sektors auf.

Laut Bericht verzeichnete die Produktion der spanischen Keramikindustrie im Jahr 2024 ein Wachstum von 5,6 % und erreichte ein Volumen von 416 Millionen qm. In gleichem Maße stiegen jedoch auch der Energieverbrauch (+5,6 %) sowie die CO₂-Emissionen (+6 %) an.

Trotz eines rückläufigen durchschnittlichen Gaspreises im Vergleich zu 2023 bleibt die Energiebelastung für die Industrie hoch: Die Branche zahlte fast doppelt so viel für Energie wie im Jahr 2020, produziert jedoch 15 % weniger – ein deutlicher Hinweis auf einen strukturellen Wettbewerbsnachteil. Die Energiekosten beliefen sich 2024 auf rund 792 Millionen Euro, hinzu kommen 37 Millionen Euro für den Erwerb von CO₂-Emissionszertifikaten – das Dreifache im Vergleich zum Vorjahr.

Positiv hervorzuheben sind die Fortschritte in Richtung nachhaltiger Energieversorgung: Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien legte um 25 % zu, und der Eigenverbrauch aus Photovoltaikanlagen deckt mittlerweile nahezu 9 % des gesamten Strombedarfs des Sektors.

Auch die Stromproduktion durch hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) stieg 2024 infolge höherer Produktionszahlen und einer verbesserten Vergütungsregelung um 7 %. Dennoch betont der Sektor die dringende Notwendigkeit eines neuen Ausschreibungsmodells, um veraltete Anlagen zu erneuern und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.

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