Mapei: “Wir setzen auf Produktsysteme”

Wie kommt Mapei mit der derzeitigen Situation in der Baubranche klar?

Markus Spießl: Wir sind in Deutschland in den Bereichen Fliesen- und Natursteinverlegung, Baustoffe, Fußbodentechnik, Parkett, Liquid Admixtures (Beton- und Zementzusatzmittel), Roofing (PVC- und TPO-Dachabdichtungsbahnen) sowie Systeme von Sportböden und Industriefußböden mit Kunstharz- und zementären Bodenbeschichtungen tätig. Grundsätzlich wollen wir in allen Bereichen unsere Marktanteile weiter ausbauen und sehen auch in diesen schwierigen Zeiten genügend Chancen dafür. Mapei setzt auf innovative und ganzheitliche Lösungen, um die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen und gleichzeitig effizient und kosteneffektiv zu arbeiten. Dank einer starken Marke, unserer klaren Vertriebsstrategie und unserem engagierten und immer größer werdenden Team sehen wir uns für die Zukunft sehr gut aufgestellt.

Grundsätzlich wollen wir in allen Bereichen unsere Marktanteile weiter ausbauen…

Sie haben sich trotz des schwierigen Umfeldes mit neuen Mitarbeitern im Vertrieb verstärkt. Können Sie uns erläutern, welche Strategie Sie diesbezüglich verfolgen?

Thomas Jaraczewski: Unsere Vertriebsstrategie wird kontinuierlich an die aktuellen Marktbedingungen angepasst. Dies umfasst die Identifizierung neuer Geschäftsmöglichkeiten, die Erschließung neuer Märkte und die Anpassung unserer Produktangebote an die sich wandelnden Bedürfnisse unserer Kunden. Mapei bietet bauchemische Lösungen für die Fliesenverlegung, Bauchemie für die Baustoff- und Natursteinbranche sowie neuerdings auch umfassende Reinigungs- und Pflegemittel. Zusätzlich erweitern wir unser Sortiment um Zubehör wie Profile.

Darüber hinaus liefern wir auf Wunsch auch umfangreiche Lösungen für die Verlegung alternativer Bodenbeläge.

Um unseren Kundenservice zu verbessern und den Vorverkauf für unseren Stützpunkthandel zu fördern, setzen wir auf eine gut ausgebildete und motivierte Mannschaft. Dies erfordert selbstverständlich eine starke Präsenz und Reichweite im Markt.

Neben neuen Produkten setzen Sie auf Produktsysteme, die sich ergänzen. Können Sie uns dafür bitte ein paar Beispiele geben?

Juan Sanchez: Neben neuen Produkten setzen wir auf Produktsysteme, die sich optimal ergänzen. Ein Beispiel hierfür sind unsere Fugenmörtel, die perfekt auf die Trendcolor-Profilserie und das passende Silikonsortiment abgestimmt sind. Diese Abstimmung sorgt für eine harmonische Farbgestaltung von Fliese, Fuge, Profil und Silikon.

Neben neuen Produkten setzen wir auf Produktsysteme, die sich optimal ergänzen.

Zusätzlich arbeiten wir eng mit unseren Partnern in der italienischen Fliesenindustrie zusammen, um sicherzustellen, dass unsere Produkte stets den höchsten Qualitätsstandards entsprechen und ästhetisch überzeugen.

Unsere bauchemischen Lösungen, wie beispielsweise Abdichtungen, harmonieren nahtlos mit den Duschsystemen von Profilpas. Diese Kombination bietet nicht nur ein hohes Maß an Sicherheit, sondern auch Beratungssicherheit und Kompetenz für den Handel und Verarbeiter. So stellen wir sicher, dass unsere Kunden umfassend betreut werden und auf zuverlässige, durchdachte Systemlösungen zurückgreifen können.

Mapei hat mit Profilpas einen Profilhersteller aus Italien erworben, der ebenfalls das Portfolio ergänzen soll. Aber gerade der Bereich in Profile ist in Deutschland sehr stark und namhaft besetzt. Wie wollen Sie hier Marktanteile erreichen?

Thomas Jaraczewski: Der Erwerb von Profilpas bietet Mapei eine strategische Möglichkeit, das Portfolio zu erweitern und sich in einem hart umkämpften Markt zu behaupten. Unsere Strategie, um Marktanteile in Deutschland zu gewinnen, umfasst mehrere zentrale Maßnahmen: Wir setzen auf kontinuierliche Produktentwicklung und höchste Qualitätsstandards, um innovative und zuverlässige Profile und Systeme anzubieten, die den Anforderungen unserer Kunden entsprechen und sich von der Konkurrenz abheben. Durch die Integration von Profilpas in unser bestehendes Portfolio schaffen wir umfassende Produktsysteme, bei denen Profile, Fugenmörtel, Silikone und bauchemische Lösungen perfekt aufeinander abgestimmt sind. Dies bietet unseren Kunden den Vorteil einer ganzheitlichen Lösung aus einer Hand.

Der Erwerb von Profilpas bietet Mapei eine strategische Möglichkeit, das Portfolio zu erweitern…

Unser Fokus liegt auf exzellentem Kundenservice und maßgeschneiderter Beratung. Durch Schulungen und Unterstützung für den Handel und Verarbeiter stellen wir sicher, dass unsere Kunden die besten Lösungen für ihre Projekte erhalten und dadurch Vertrauen in unsere Marke gewinnen. Unsere neue Kampagne „Erfahrung baut auf Mapei“ war der Startschuss.

Durch diese umfassende und gezielte Herangehensweise sind wir überzeugt, dass wir erfolgreich Marktanteile im stark besetzten deutschen Profilbereich gewinnen und unsere Position nachhaltig stärken können.

Welche Marketing-Maßnahmen haben Sie für dieses Jahr ins Auge gefasst, um ihre Vertriebs- und Marktstrategien zu unterstützen?

Anke Hattingh, Marketingleiterin: Die Kampagnen „Wir sanieren Deutschland“ und „Wir sanieren Deutschland nachhaltig“ laufen auch in diesem Jahr weiter. Um nun die Verarbeiter vertieft anzusprechen und unsere Positionierung als Spezialist im Sanierungsbereich noch stärker hervorzuheben als über die beiden bisherigen Kampagnen, haben wir vor Kurzem eine zusätzliche Kampagne gestartet: „Erfahrung baut auf Mapei“.

Der Handel dient bei dieser Kampagne als Multiplikator, um neue Handelsstrukturen aufzubauen. Wir verdeutlichen mit der neuen Kampagne nicht nur unser umfangreiches Produktsystemlösungs-Portfolio, sondern insbesondere auch den damit verankerten Service-Gedanken als Teil der Mapei DNA.

Der Handel dient bei dieser Kampagne als Multiplikator…

Wir sind der moderne und innovative Lösungsanbieter am Bau, der mit seiner Erfahrung dafür sorgt, dass für jede Herausforderung schnell eine Lösung gefunden werden kann. Hierbei vermitteln wir unsere Erfahrung und Expertise über die Mapei Academy und geben Verarbeitern durch unsere Schulungen, Handwerkerfrühstücke und andere Events die Möglichkeiten selbst zum Experten zu werden bzw. die eigene Expertise zu erhöhen.

Gestartet wurde die Kampagne mit einem Trailer (Erfahrung baut auf Mapei. Sanieren mit System. (youtube.com) und wird über das ganze Jahr mit aufeinander abgestimmten Kommunikationsmaßnahmen begleitet werden, um die Sichtbarkeit zu gewährleisten.

Inwieweit hilft Ihnen bei dem Erreichen der nächsten Ziele, dass Sie mit Mapei eine starke Marke und einen finanzstarken Familienkonzern im Rücken haben?

Markus Spießl: Familie ist das Entscheidende. Familie bietet Unterstützung in schwierigen Zeiten, sei es finanziell, emotional oder praktisch. Wir stehen füreinander ein und halten zusammen. Der Familienkonzern vertraut uns in dem, was wir in Deutschland aufbauen und bewegen wollen. Die Kollegen in Italien motivieren uns, noch mehr in Personal zu investieren – nicht nur, um unsere Vertriebsgebiete zu erweitern und Mitarbeiter zu schulen: Durch gezielte Investitionen auf der ganzen Welt ermöglicht es unser Mutterunternehmen, neue Produkte und Systeme in den Markt einzuführen. Dadurch können wir unsere Kundennähe erhöhen, die Händlerstruktur stärken und uns zum Vollsortimenter weiterentwickeln. Das gibt uns und unseren Kunden in schweren Zeiten das Vertrauen und die Sicherheit, die richtigen Dinge gemeinsam anzustoßen.

Familie ist das Entscheidende. Familie bietet Unterstützung in schwierigen Zeiten, sei es finanziell, emotional oder praktisch.

Für die Bauchemie steht das Thema Nachhaltigkeit zunehmend im Blickpunkt. Was unternimmt Mapei diesbezüglich?

Thomas Jaraczewski: Für Mapei steht das Thema Nachhaltigkeit seit Jahrzehnten im Fokus und ist fest in unserer Unternehmenskultur verankert. Unsere Maßnahmen in diesem Bereich umfassen mehrere wichtige Initiativen:

Nachhaltiger Rohstoffeinsatz: Wir achten darauf, Rohstoffe nachhaltig zu beschaffen und zu verwenden, um die Umweltbelastung zu minimieren.

Umweltproduktdeklaration (EPD): Viele unserer Produkte verfügen über Umweltproduktdeklarationen, die Transparenz hinsichtlich der ökologischen Auswirkungen unserer Produkte über deren gesamten Lebenszyklus bieten.

Zertifizierungssysteme: Unsere Produkte und Produktionsprozesse entsprechen verschiedenen internationalen Zertifizierungsstandards, die unsere Bemühungen um Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit belegen.

Lebenszyklusanalysen: Wir führen umfassende Lebenszyklusanalysen durch, um die ökologischen Auswirkungen unserer Produkte von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung zu bewerten und kontinuierlich zu verbessern.

CO2-Einsparung mittels Mapei Mahlhilfen (C-ADD): Unsere innovativen Mahlhilfen tragen zur Reduktion von CO2-Emissionen bei, indem sie den Energieverbrauch bei der Zementherstellung senken.

Für Mapei steht das Thema Nachhaltigkeit seit Jahrzehnten im Fokus…

Reduktion des Energieverbrauchs: In unseren Werken setzen wir auf energieeffiziente Antriebe und modernisieren kontinuierlich unsere Produktionsanlagen, um den Energieverbrauch zu minimieren.

Zero-Linie-Produkte: Die Produkte unserer Zero-Linie stehen exemplarisch für unsere Bemühungen, umweltfreundliche und nachhaltige Lösungen anzubieten.

Durch diese Maßnahmen stellen wir bei Mapei sicher, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Schlagwort, sondern ein integraler Bestandteil unseres täglichen Handelns ist. So tragen wir aktiv zur Reduktion des ökologischen Fußabdrucks bei und bieten unseren Kunden nachhaltige und zukunftsorientierte Lösungen im Bereich der Bauchemie.

Auf welchen Messen wird Ihr Unternehmen in den nächsten 12 Monaten präsent sein?

Anke Hattingh: Im September ist Mapei auf der GaLa Bau präsent. Das Jahr 2025 beginnt dann gleich mit der BAU, auf der Mapei mit zwei Messeständen vertreten ist – mit einem Mapei Stand und einem Stand für Mapei Profilpas. Darüber hinaus nehmen wir 2025 voraussichtlich an den BetonTagen in Ulm (März), der FSB in Köln (Oktober) und an der STUVA in Hamburg (November) teil. Gegebenenfalls wird Mapei im kommenden Jahr zudem noch auf weiteren Messen vor Ort sein.

Video-Interview mit Mapei Vertriebsdirektor Markus Spießl und Mapei Vertriebsleiter Thomas Jaraczewski: