Die alljährliche Pressekonferenz der Mapei Deutschland GmbH fand dieses Jahr unter einem besonderen Stern statt: Im Jahr 2017 feiert der Mapei-Konzern seinen 80. Geburtstag! Es ist die Erfolgsgeschichte eines Unternehmens, das 1937 in einem Vorort von Mailand seinen Ursprung hat und heute einer der führenden Hersteller für bauchemische Produkte ist.
Was eigentlich als kleines Malergeschäft begann, ist heute ein internationaler Konzern für Bauchemie in unterschiedlichen Anwendungen. Wie außergewöhnlich die Erfolge des Unternehmens sind, wird alleine schon klar, wenn man nur zehn Jahre zurückblickt und die heutigen Zahlen mit jenen vergleicht, die anlässlich des ersten großen Jubiläums zum 70-jährigen Bestehen Mapeis, veröffentlicht wurden.
Seitdem hat sich der Markt für Bauprodukte weltweit erheblich verändert: In manchen Ländern, wie etwa Italien und Frankreich, ist er geschrumpft. In anderen Ländern wiederum ist er gewachsen. Mapei ist es aber stets gelungen, sich den Veränderungen anzupassen: In Italien, wo sich der Markt nahezu halbiert hat, konnte das Unternehmen seine Marktposition behaupten und im Rest der Welt sogar um +62 bis +82 % wachsen, neue Marktanteile hinzugewinnen und Unternehmenskäufe tätigen.
Das Erfolgsgeheimnis des Unternehmens liegt auch darin begründet, dass man stets einen nicht unerheblichen Anteil des Konzerngewinns in die Forschung und Entwicklung gesteckt hat. Das Ergebnis waren und sind innovative Produkte, die einen Vorsprung im Wettbewerb mit sich brachten. Darüber hinaus gelingt es den Italiener anscheinend auch stets sehr gut, die DNA der jeweiligen nationalen Märkte zu entschlüsseln und sich darauf entsprechend einzustellen.
2016 wieder Umsatzplus von 4,1 Prozent
Die Mapei Erfolgsgeschichte wurde auch im Geschäftsjahr 2016 unvermindert fortgeschrieben. Der Umsatz wuchs um 4,1 % auf 2,4 Mrd. Euro bei rund 9000 Mitarbeitern weltweit. Den stärksten Anteil an diesem Zuwachs hatte der Bereich Fußboden mit 8,2 %, gefolgt von Keramik mit 6,7 % und Zusatzmitteln mit 3,5 %. Die Umsatzbeteiligung des Segments Keramik lag bei 37 %.
Aufgeschlüsselt nach Regionen hat sich vor allem der westeuropäische Markt mit einem Plus von 5,2 % sehr gut entwickelt. Spitzenwerte erreichte die USA mit einem Plus von 12,4 %, wogegen Ost-Europa mit Minus 2,3 % und Italien mit Minus 3,8 % negative Trends aufzeigten. Deutschland bleibt mit einem Plus von 5 % weiterhin eine konstante Erfolgsformel in Europa.
Bei den Umsatzbeteiligungen hatte Europa einen Anteil von 28 %, Italien nimmt mit 22 % weiterhin eine führende Postion ein. Die USA belegen einen Anteil von 30,5 %, Ost-Europa 9,4 %.
Dr. Uwe Gruber, Geschäftsführer der Mapei Deutschland GmbH, erläuterte auf dem diesjährigen Pressetreff in Düsseldorf auch die Entwicklungen zwischen Flensburg und Bodensee. Demnach hat Mapei Deutschland vergangenes Jahr ein Plus von 5 % erzielt (konkrete Umsatzzahlen zum deutschen Markt gibt das Unternehmen grundsätzlich nicht bekannt). „Im laufenden Geschäftsjahr 2017 werden wir diese fünf Prozent Zuwachs aber sicher nicht wiederholen können,“ so Dr. Gruber in Düsseldorf.
Während der Keramiksektor sich weiterhin stabil zeigt und nach wie vor zum stärksten Umsatzsegment der Mapei Deutschland zählt, schwächelte aber der Dachbereich.
Mehr Außendienstler, mehr Schulungen
Die allgemeine Bausituation in Deutschland scheint auf den ersten Blick zufriedenstellend, aber ein Mangel an Bauland und qualifizierten Handwerkern sowie ein Engpass in der Speditionsbranche sind nationale Bremsen, denen sich auch Mapei stellen muss. Mit der Entwicklung innovativer Produkte allein ist es heute nicht mehr getan, um Marktanteile zu gewinnen und Umsatzzuwächse zu generieren.
Also investiert Mapei Deutschland auch in seine Niederlassung sowie in Vertrieb und Beratung, quasi in Steine und Beine. Der Außendienst wurde auf 90 Mitarbeiter aufgestockt, davon sind allein 35 im Bereich Keramik und Naturstein unterwegs. Darüber hinaus wurde auch eine internationale Objektberatung eingerichtet bzw. ausgebaut, die von insgesamt 13 Anwendungstechniker unterstützt wird. Vertriebsingenieurin Ines Brasa gab auf der Pressekonferenz einen ersten Einblick in die Arbeit der Objektberatung.
An renommierten Großobjekten hat es Mapei schon in der Vergangenheit nicht gefehlt. Davon konnten sich die Journalisten auch in Düsseldorf live vor Ort überzeugen – bei den Besuchen der Staatskanzlei am Stadttor in Düsseldorf (siehe Bericht hier), dem Dorint Hotel in Neuss sowie der Mitsubishi Deutschland Zentrale in Ratingen.
Außerdem hat Mapei sein Seminar- und Schulungsangebot noch einmal erweitert. Mit zahlreichen Live-Veranstaltungen beim Kunden und den neuen „Webinaren“ (interaktive Schulungs-Seminare, die über das Internet ausgestrahlt werden) will das Unternehmen die Ausbildungsqualität des Handwerks signifikant steigern. Zu den aktuellen Investitionen in Wachstum zählen neben dem Ausbau des Objektgeschäftes und Vertriebs auch auch ein neues Verwaltungsgebäude. Hier wurde am Standort in Weferingen insgesamt 1,5 Mio. Euro in neue Gebäude für Produktion und Logistik investiert.
Neues 4LVT-System für alle Ansprüche
Der im April neu angetretene Marketingleiter Dirk-Meyer-Mallmann informierte darüber hinaus über das neue 4LVT-System. „„Egal, wo und wie welcher Designbelag auch verlegt werden soll, mit Mapei 4 LVT sind Bodenprofis völlig flexibel und haben immer das passende Produkt parat“, so Meyer-Mallmann in Düsseldorf. Mit den systematisch aufeinander abgestimmten Produkten bündelt Mapei verschiedene Produkte zu Systemen, wie sie Verarbeiter für eine professionelle Ausführung brauchen.
Mit dem Leichtflexkleber „Ultralite S1“ präsentiert Mapei zudem im Jubiläumsjahr auch ein produkttechnologisches Highlight. Dieses „Green Innovation Produkt“ ist zu 30 Prozent aus recycelten Rohstoffen, 60 Prozent ergiebiger und bildet bis zu 90 Prozent weniger Staub (Low Dust-Technologie) im Vergleich zu herkömmlichen Mapei Flexklebemörteln. Das CE-zertizierte Produkt entspricht dem Nachhaltigkeitsgedanken und zeigt, dass ein Klebemörtel die verlegetechnischen Belange an der Baustelle ebenso berücksichtigen kann wie die Schonung von Mensch und Umwelt.
Die 1200Grad Video-News zu diesem Beitrag sehen Sie hier: