Fliesen Italien: Absatzvolumen +1,9%, Produktion -2%

25% der Beschäftigten derzeit in Kurzarbeit

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Rund 376 Millionen Quadratmeter italienische Fliesen (+1,9%) wurden nach Schätzungen der italienische Keramikindustrie im Jahr 2024 verkauft. Das gab der italienische Unternehmerverband Confindustria Ceramica anlässlich der Pressekonferenz zum Jahresende am 20.12.2024 bekannt. Dem leichten Anstieg der Verkaufsmengen steht mit -2% ein ebensolcher Rückgang in der Produktion gegenüber.

Rezession in Deutschland und Kurzarbeit in Italien

„Es gibt zwei Situationen, die uns Anlass zur Sorge geben,” erklärte Augusto Ciarrocchi, Präsident der Confindustria Ceramica. Dabei nannte er die Rezession in Deutschland als entscheidender Absatzmarkt und die Kurzarbeit, von der derzeit mit 4.700 Beschäftigten rund 25% der Mitarbeiter der Branche betroffen sind.

Mit Blick auf die schwierige Situation im Baugewerbe, die sich auch auf den Keramiksektor auswirkt, stellt er fest: „In den westeuropäischen Ländern werden die Investitionen in den Wohnungsbau in diesem Jahr voraussichtlich um 3,5 % zurückgehen, wobei Deutschland und Frankreich mit einem geschätzten Rückgang von 5 % im Vergleich zu 2023 besonders betroffen sind“.

Die Exportdaten 2024 in Bezug auf Deutschland lagen auf Anfrage der Redaktion noch nicht vor und werden erst für Ende Februar 2025 erwartet.

Ein Blick auf die Exportdaten der vergangenen Jahre (Quelle: Confindustria Ceramica) verdeutlicht jedoch die Dramatik der aktuellen Situation mit einer Fortführung des Negativtrends der letzten beiden Jahre und einem Verlust in 2023 im Absatzvolumen nach Deutschland im Vergleich zum Vorjahr von 30,2%.

Export italienische Fliesen nach Deutschland

Jahr Millionen qm Differenz in %
2019 54,4
2020 60,2 10,5%
2021 63,9   6,3%
2022 62,2  -2,7%
2023 43,4 -30,2%

 

Die Nachfrage nach keramischen Erzeugnissen entwickelte sich auf den ausländischen Märkten mit Exporten in Höhe von 291 Millionen Quadratmetern (+2,4 %)unterschiedlich. Der Export nach Nordamerika und Asien erholte sich hingegen im Geschäftsjahr 2024. Der Binnenmarkt blieb mit 85 Millionen Quadratmetern (+0,3%) weitgehend stabil.

Wettbewerbsfähigkeit hängt von Europa ab

Die künftige Wettbewerbsfähigkeit der italienischen Keramikindustrie wird, so der Verband, von grundlegenden Entscheidungen auf europäischer Ebene abhängen, wie z.B. dem Clean Industrial Act, der Überarbeitung des ETS-Systems für CO2-Emissionen, dem BVT-Merkblatt Keramik für die besten verfügbaren Techniken und Initiativen zur Bekämpfung des unlauteren internationalen Wettbewerbs.

Europa sieht sich mit zunehmenden Importen billiger Keramik aus Indien konfrontiert, die aus Fabriken mit fragwürdigem Arbeitnehmer- und Umweltschutz stammen. Der Verband fordert angemessene handelspolitische Schutzmaßnahmen und sieht die Notwendigkeit, die Antidumpingzölle auf die Einfuhren von indischen Fliesen und chinesischer Ware deutlich zu erhöhen.

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