Eurobaustoff-Absage: Ohne Impfstoff stehen die Zeichen für die BAU immer schlechter

Ein Kommentar zu den jüngsten Messe-Absagen für München

Die Absage der Eurobaustoff für die kommende BAU in München ist durchaus als Paukenschlag zu sehen. Sicher: Es ist nicht der erste namhafte Aussteller, der der Messe in München den Rücken zukehrt. Zuvor haben bereits so renommierte Firmen wie Schüco, Xella, Roto, Velux, BMI Group und Uzin ihre Teilnahme an der BAU abgesagt.

Es sind vielmehr die Sätze zwischen den Zeilen der Presseinformation der Eurobaustoff, die aufhorchen lassen. So hieß es u.a. dort, dass „bis heute nicht abzusehen ist, ob die von Bund, Ländern und Kommunen erlassenen Einschränkungen im öffentlichen Leben bis Anfang nächsten Jahres aufgehoben sein werden“ und dass „die Münchner Messe noch keinerlei Angaben gemacht hat, wie sie die Vorgaben auf ihrem Gelände umsetzen will“.

Punkt eins betrifft die Tatsache, dass auch in den kommenden Monaten keine Großveranstaltung wie eine Messe über die Bühne gehen dürfte, ohne dass ein passender Impfstoff für das Coronavirus gefunden sein wird. Nur mit Mundschutz und Desinfektion der Hände ist eine Messe nicht umsetzbar. Und gerade hier scheint sich die Münchener Messeleitung erstaunlicher Weise bislang keine großen Gedanken gemacht zu haben, wie sie eine solche Großveranstaltung in Corona-Zeiten mit möglichst wenig Einschränkungen vernünftig über die Bühne bringen will. Und wenn scheint sie dies nicht den Ausstellern kommuniziert zu haben.

Ebenfalls aufhorchen lässt in der Presseinfo ein Hinweis auf die Besucher aus dem Handel. So heißt es dort: „Auch eine kürzlich durchgeführte Umfrage des BDB verzeichnete einen Stimmungswandel im Fachhandel. Mehr als Zweidrittel der Verbandsmitglieder gaben an, nicht oder diesmal ohne Profikundenbegleitung an der Messe teilnehmen zu wollen.“ Sprich: Selbst wenn die Messe wie geplant ihre Tore öffnen wird, werden deutlich weniger Besucher den Weg nach München finden als bei bisherigen Veranstaltungen.

Wer diese Punkte rational zusammenzählt muss leider feststellen, dass auch die große BAU in München immer mehr auf der Kippe steht. Man kann nur hoffen, dass bis Anfang 2021 ein Impfstoff gefunden sein wird.

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