Erster Wiesbadener AusbildungsSummit
Sopro setzt sich für die Ausbildung im Fliesen- und Natursteinhandwerk ein
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte – der erste Wiesbadener AusbildungsSummit hat ihn eindrucksvoll geliefert: Das Thema Ausbildung im Fliesen- und Natursteinhandwerk muss künftig ganz oben auf der Agenda stehen. Und mehr noch: Der Erfolg wird sich am Ende nur dann einstellen, wenn es gelingt, das Thema im Konzert mit allen am Prozess Beteiligten weiter voranzutreiben.
Mitte September fand in Wiesbaden der erste AusbildungsSummit statt. Auf Einladung einer Handwerker-Fachzeitschrift, der Sopro Bauchemie sowie dem Fachverband Fliesen und Naturstein trafen sich mehr als 50 Vertreter aus Berufsschulen, überbetrieblichen Ausbildungsstätten, Verbänden und Handwerk, um sich über die Ausbildung im Fliesenleger-Handwerk auszutauschen. Sie ließen sich dabei nicht nur von Experten über die unterschiedlichsten Aspekte der Ausbildung informieren, sondern nutzen das in dieser Form bislang einzigartige Treffen, um engagiert über den aktuellen Stand und die künftige Entwicklung in der Ausbildung zu diskutieren und konkrete Lösungsansätze für Veränderungen zu entwickeln. Dazu dienten neben den Fachvorträgen mit regen Diskussionen ein sogenanntes Barcamp mit verschiedenen Arbeitsgruppen sowie eine abschließende Podiumsdiskussion. Trotz mitunter kontroverser Standpunkte – über eines war man sich in Wiesbaden einig: Nicht nur die Ausbildung, sondern vor allem die Attraktivität der Berufe im Bauhandwerk und speziell im Bereich der Fliesen- und Natursteinverlegung bedarf dringend einer Verbesserung und Anpassung an zeitgerechte Ausbildungstools.
ProfiAkademie mit zahlreiche Workshops für junge Handwerker
Bei der Sopro Bauchemie rennt man damit „offene Türen ein“, denn das Wiesbadener Unternehmen ist seit Jahren im Bereich der Aus- und Weiterbildung aktiv, beispielsweise durch die aktive Unterstützung und Beratung von Berufs-, Meister- und Hochschulen. „Vor allem bieten wir im Rahmen unserer ProfiAkademie zahlreiche Workshops für junge Handwerker an. Wir lernen dabei, was junge Menschen bewegt und auch, was wir besser machen können, sei es auf der Baustelle oder bei der Beschreibung der Produkte – so Sopro Geschäftsführer Andreas Wilbrand. Und er fügt hinzu: „Alle an der Wertschöpfungskette Beteiligten, ob Fliesen- und Zubehörhersteller, Baustoff- und Fliesenfachhändler, Bauunternehmer und Handwerker und letztlich auch die öffentlichen und privaten Investoren, haben ein substanzielles Interesse daran, nicht nur die Attraktivität des Belags, sondern auch dessen professionelle Ausführung jetzt und in Zukunft zu gewährleisten. Wie aber sieht die Wirklichkeit aus? Die Industrie produziert immer hochwertigere und komplexere Systeme, die vom Handel attraktiv und professionell angeboten werden und dadurch das Interesse der Zielgruppen wecken. Dieses Angebot trifft auf Handwerkergruppen, die generell immer kleiner werden. Die nach wie vor gute Auftragslage der Branche ist vom derzeitigen Volumen der Fachhandwerker nicht zu befriedigen“.
Einen Grund dafür, dass die Ausbildungsbereitschaft nachgelassen hat, sieht Andreas Wilbrand darin, dass „über zwei Jahrzehnte der Meister nicht mehr Grundvoraussetzung für den Beruf war. Dies hat dazu geführt, dass die Ausbildungsbereitschaft vieler Handwerksbetriebe nachgelassen hat und oft völlig eingestellt wurde. Dies ist nach Wiederaufnahme der Meisterpflicht anders, aber der Nachwuchs muss jetzt erst wieder an diesen attraktiven Beruf herangeführt werden“.
Beruf mit sehr attraktiven Karrieremöglichkeiten
Der Beruf des Fliesenlegers bietet auch heute noch sehr attraktive Karrieremöglichkeiten für eine breite Zielgruppe junger Menschen. Dazu ist es notwendig, die Ausbildungsgänge zu modernisieren und den gesamten Weg der Ausbildung im Betrieb und den überbetrieblichen Aus- und Weiterbildungseinrichtungen deutlich zu verbessern. Hier kommt nach Ansicht von Andras Wilbrand auch die Industrie ins Spiel: „Wir können zwar die handwerkliche Ausbildung in Gänze nicht durchführen, aber wir können einen substanziellen Beitrag dazu leisten, dass sich junge Menschen mit den Werkstoffen und den handwerklichen Techniken beschäftigen. Wichtig ist, dass dies auf Augenhöhe mit den jungen Leuten geschieht und das Praxis und Theorie in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Mit Hilfe fähiger und didaktisch gut ausgebildeter Mitarbeiter der Industrie ist dies möglich“.
Und er fügt hinzu: „Wir wollen nicht nur Produkte herstellen und verkaufen, wir wollen Gesicht zeigen und uns engagiert um die gesamte Branche und deren Weiterentwicklung kümmern. Wir hoffen, damit einen wesentlichen Beitrag zu leisten, um die derzeit unbefriedigende Situation zu verbessern. Wir sind sehr froh, mit dem Wiesbadener AusbildungSummit einen offensichtlich sehr guten Anfang gefunden zu haben. Die positive Resonanz der Teilnehmer hat uns gezeigt, wie wichtig der Austausch rund um das Thema Ausbildung im Fliesenleger-Handwerk ist. Wir müssen es schaffen, junge Leute für unser Handwerk und für unsere Branche zu begeistern und über eine qualitativ hochwertige Ausbildung dafür sorgen, dass uns die jungen Menschen auch nach der Ausbildung erhalten bleiben. Der Wiesbadener AusbildungsSummit darf daher keine Eintagsfliege bleiben. Wir bei der Sopro sind bereit, hier eine Führungsrolle zu übernehmen, um das Thema im Konzert mit allen an der Ausbildung Beteiligten weiter voranzutreiben“.