Corona-Virus: Absage der Ceramvision 2020

Linnenbecker: Gesundheit der Mitarbeiter und Lieferanten ist nicht gewährleistet

Der Corona-Virus hat nun auch die Fliesenbranche erreicht. Wie die Firma Linnenbecker am 2.03.2020 per Mail mitteilte, wird die Linnenbecker Hausmesse Ceramvision 2020 abgesagt. Dazu heißt es:

„Die Verbreitung des Coronavirus hat in der letzten Woche deutlich an Intensität und Geschwindigkeit zugenommen. Ursache dafür ist ein Infektionscluster in Nordrhein-Westfalen, das auf ein Ehepaar aus dem Kreis Heinsberg zurückgeführt werden kann, die eine Karnevalsveranstaltung besucht haben. Parallel ergeben sich vereinzelt Infektionen dadurch, dass Menschen Reisen in Risikogebiete unternommen und sich dort mit dem Virus infiziert haben. Nachdem im Verlauf der letzten Woche die Anzahl an Erkrankungen und die damit verbundene mediale Präsenz deutlich zugenommen hatte, haben wir uns entschieden, erste vorsorgende Maßnahmen zu initiieren. Nach der Entscheidung des Krisenstabs der Bundesregierung am Freitag, nachdem Großveranstaltungen immer mit den örtlichen Gesundheitsämtern abgestimmt werden müssen, haben wir noch am Freitag den Kontakt zum Gesundheitsamt der Stadt Hamm aufgenommen. Auch über das Wochenende sind wir mit der Behörde in engem Kontakt geblieben.

Am heutigen Morgen hat uns das Gesundheitsamt der Stadt Hamm immer noch keine finale und verbindliche Aussage geben können – vielmehr ist ein weiteres Update zur Lage bei Großveranstaltungen mit dem Krisenstab für 14:00 Uhr angesetzt. Wir haben allerdings bislang schon die mündliche Empfehlung erhalten, Personen, die sich in den stark von der Infektion betroffenen Gebieten Norditaliens aufgehalten haben, von der Messe auszuschließen. Gleichzeitig wurde es im Sinne der Eindämmung einer Infektion als sinnvoll erachtet, Menschen aus der Region Heinsberg, dem zentralen Infektionscluster in Nordrhein-Westfalen, von einem Besuch der Messe auszunehmen. Erschwert wird die Situation von aktuellen Krankheitsfällen, die komplett asymptomatisch verlaufen. Hier kann der Infizierte das Virus weitergeben, ohne konkrete Erkältungs- bzw. Grippesymptome zu zeigen.

Gerade vor dem Hintergrund der jüngst zu Ende gegangenen Karnevalszeit ist es uns nicht möglich, diese Empfehlungen vollumfänglich zu gewährleisten. In dieser Situation sehen wir uns nicht in der Lage, Ihre 100 %ige Sicherheit garantieren zu können, weshalb wir uns für eine Absage der Messe entschieden haben.
Wir fühlen uns der Gesundheit von Ihnen und Ihren Mitarbeitern, den Mitarbeitern unserer Lieferanten und unseren eigenen Mitarbeitern verpflichtet und tragen Verantwortung für ihr Wohlergehen.

Wir wissen, dass es auch unter Ihnen wie in großen Teilen der Bevölkerung eine Zweiteilung gibt – einerseits die Gruppe derer, die das Risiko einer Infektion für gering hält, andererseits eine Gruppe, die sich durch das Risiko konkret bedroht fühlt und Ängste und Sorgen hat. Als inhabergeführtes mittelständisches Familienunternehmen fühlen wir uns unseren Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern partnerschaftlich und häufig persönlich verbunden. Wir halten die potentiellen Konsequenzen aus dem Auftreten eines vereinzelten Infektionsfalls, wie die Anordnung einer 14-tägigen Quarantäne für Sie und Ihre Familien, weder ökonomisch noch für menschlich verantwortbar.

Wir sind, und das darf ich Ihnen ehrlich und offen sagen, traurig darüber, dass wir diese Entscheidung so haben treffen müssen. Wir haben uns nämlich wie in jedem Jahr gefreut, mit Ihnen zusammenzutreffen und gemeinsam die Weichen für ein erfolgreiches Jahr zu stellen.
Schon jetzt möchten wir Sie darauf hinweisen, dass wir begonnen haben, an einem kurzfristigen Aktionsprogramm als Alternative zu den ausfallenden Messeaktionen zu arbeiten.
Wir sind uns Ihres Verständnisses sicher, dass wir die Gesundheit aller Messebeteiligten als höchstes Gut ansehen und auch schmerzliche Entscheidung treffen, wenn wir Sicherheit, Gesundheit und Wohlergehen nicht vollständig gewährleisten können.“

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