
Durch ihren hohen Anteil an systemrelevanten Geschäftsaktivitäten ist die BayWa AG, München, krisenfest durch das 1. Halbjahr 2020 gekommen. Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich auf 53,8 Mio. Euro (Vorjahr: 52,2 Mio. Euro). Der Umsatz lag mit 8,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 8,4 Mrd. Euro) nahezu auf Vorjahresniveau. Getrieben war die positive Entwicklung von erheblichen Ergebnissteigerungen in allen operativen Segmenten.
Die BayWa profitierte vor allem von der vorherrschenden guten Baukonjunktur sowie einer großen Nachfrage nach Obst, Landtechnik und Heizöl. „In einem von der Corona-Pandemie geprägten und gesamtwirtschaftlich schwierigen Umfeld hat die BayWa ihre Grundversorger-Funktion in den Bereichen Agrar, Bau und Energie erfolgreich erfüllt“, sagte der BayWa Vorstandsvorsitzende Klaus Josef Lutz. „Mit einem überdurchschnittlich starken 2. Quartal wurde das saisontypische Minus aus den ersten drei Monaten mehr als wettgemacht.“
Vorbehaltlich der weiteren Entwicklung der COVID-19-Krise blickt Lutz optimistisch in die 2. Jahreshälfte: „In Summe dürfte die Geschäftsentwicklung der BayWa noch einmal deutlich Fahrt aufnehmen. Das gilt aufgrund der anstehenden Projektverkäufe vor allem für das Segment Energie.“
Die Senkung des Mehrwertsteuersatzes wird wahrscheinlich sowohl bei der Landtechnik als auch im Segment Bau zusätzliche Kaufanreize bieten. Während bei der Technik nach starken sechs Monaten von einer Normalisierung der Nachfrage auszugehen ist, erwartet die BayWa im Bereich Baustoffe einen weiteren Anstieg. Getragen wird dieser von hohen Auftragsbeständen bei den ausführenden Bauunternehmen, dem weiterhin großen Bedarf an Wohnraum und einer gestiegenen Baustoffnachfrage der privaten Haushalte. Coronabedingt nutzen diese ihre Ersparnisse verstärkt für Renovierungen statt Urlaubsreisen. Aufgrund der positiven Vorzeichen rechnet Lutz im operativen Geschäft mit einem Ergebnis mindestens auf Vorjahresniveau.
Segment Bau
Das Segment Bau erzielte im 1. Halbjahr 2020 einen Umsatz von 876,8 Mio. Euro (Vorjahr: 775,3 Mio. Euro). Das EBIT lag bei 17,2 Mio. Euro (Vorjahr: 7,0 Mio. Euro). Maßgeblich für diesen deutlichen Ergebniszuwachs war, dass über Online-Bestellungen neue Kundengruppen auf das BayWa Sortiment ausgewichen sind, als die Bau- und Gartenmärkte in einigen Bundesländern coronabedingt zeitweise schließen mussten. Davon profitierten fast alle Sortimentsbereiche. Da viele Menschen in diesem Jahr Urlaub und Freizeit eher im eigenen Garten oder Zuhause verbringen, stieg vor allem der Absatz mit Produkten aus dem Bau- und Gartenbereich.