Ausbildungserfolg made in Oldenburg
Brian Wessels sichert sich dritten Platz bei der deutschen Meisterschaft der Bauberufe
Schweiß auf der Stirn – die zwei Tage andauernde Deutsche Meisterschaft der Bauberufe in Berlin hat den Kandidat*innen alles abverlangt. In insgesamt 7 Gewerken durften sich die knapp 60 besten Nachwuchsprofis ihrer Bauberufe miteinander messen. Unter ihnen: Der Fliesen-, Platten- und Mosaikleger Brian Wessels aus Westerstede. Der Zwanzigjährige musste sich letztlich nur zwei Mitstreitern geschlagen geben und durfte damit das Podium als Träger der Bronzemedaille besteigen.
Mit Ehrgeiz den Weg nach Berlin verfolgt
Die Teilnahme am Wettbewerb hatte sich Wessels zunächst über eine herausragende Leistung bei seiner Gesellenprüfung ermöglicht. Die Handwerkskammer Oldenburg hatte ihn als Kammersieger ausgezeichnet, womit er ich für den Landesentscheid in Hannover qualifizierte. Die Anmeldung dafür musste er allerdings selbst vorantreiben. Thorsten Schipper, der Inhaber seines Ausbildungsbetriebs Ludwig Schipper erinnert sich: „Brian ist von Grund auf ein ehrgeiziger Mensch. Er hat die Möglichkeit sich zu messen aktiv gesucht und mich gefragt, ob eine Teilnahme am Landeswettbewerb in Ordnung ist. Da habe ich selbstverständlich ja gesagt. So ein engagierter Mitarbeiter ist schließlich immer ein Aushängeschild für den eigenen Betrieb“ Der vom Chef bescheinigte Ehrgeiz stellte sich in Hannover als echte Waffe heraus: Auch hier konnte das Nachwuchstalent punkten und belegte erneut den ersten Platz. Sein gelegtes Fliesenmotiv überzeugte die Jury durch Sauberkeit und Genauigkeit. Als frisch gekürter Landessieger hatte sich Wessels so für den Bundesentscheid qualifiziert. Ein weiterer Beweis für die Ambitionen des jungen Gesellen: Vor der Abreise nach Berlin war er häufiger im Bau ABC Rostrup zu finden, wo er sich vom Lehrwerksmeister Christian Raddatz noch einige Tipps und Kniffe mitgeben ließ.
Knifflige Aufgabe wird zur Herausforderung
„Man muss ein ziemlicher Perfektionist sein, um ein guter Fliesenleger zu werden”, scherzt Thorsten Schipper. Dass Brian Wessels das ist, zeigt seine Selbsteinschätzung. Nach dem ersten der beiden Wettkampftage war er mit sich und seiner Leistung nicht zufrieden. Das etwa 1,5 mal 1,8 Meter große Fliesenmotiv des Berliner Bären, welches von den Wettstreitern gelegt werden musste, bewerkstelligte der Westersteder nicht in der vorgeschriebenen Zeit „Nach dem ersten Tag habe ich nicht mehr mit einem Erfolg gerechnet“, gibt Wessels zu. Mit dem Berliner Fernsehturm, den es am zweiten Tag zu schneiden und zu verlegen galt, machte er jedoch wieder einiges an Boden gut. Auch wenn der Wettkampf zunächst nicht nach Wessels Wünschen lief, ließ er sich davon nicht beirren: „Ich war nicht nervöser als sonst. Angespannt, ja, aber nicht nervös. Das hilft einem in so einer Situation ohnehin nicht“, ordnet der Drittplatzierte rückblickend ein. Die Zuschauer, unter denen sich auch seine Familie befand, beunruhigten ihn dabei nicht. Die logische Konsequenz des kühlen Kopfes: Die Experten-Jury bescheinigte dem jungen Talent eine gute Arbeit und verlieh den dritten Platz. Die Goldmedaille ging an Robin Liebler nach Baden-Württemberg und Silber holte Manuel Karg aus Bayern.
Ausbildungserfolg made in Oldenburg
Neben den Preisgeldern, die Wessels sowohl wegen des Landsieges als auch der Platzierung beim Bundesentscheid zustehen, durfte der Zwanzigjährige sich außerdem über ein stattliches Präsent der Fiesen- und Natursteinleger-Innung Oldenburg freuen. Er darf nun einen großformatigen Fliesenschneider der Firma Sigma sein Eigen nennen, der ihm auf der Vorstandssitzung der Innung übereicht wurde. Auch Thorsten Schipper hatte allen Grund zur Freude: Für sein Innungsunternehmen in Bad Zwischenahn durfte er sich über das Prädikat „Ausgezeichnter Ausbildungsbetrieb“ freuen. „Es ist schön zu sehen, welche Früchte eine fundierte Ausbildung tragen kann“, schwärmt Stefan Bohlken, der Obermeister der Innung. „Innerhalb der letzten 10 Jahre haben die Betriebe aus der Region und das Bau ABC mehrere Landessieger, deutsche Meister, Europa und sogar einen Weltmeister gestellt. Oldenburg und sein Umland sind ein Garant für eine erfolgreiche Ausbildung im Fliesenleger-Handwerk und das darf gerne so bleiben.“