Die Bestätigung der Antidumping-Strafzölle könnte Mitte Oktober für einen weiteren 5-Jahreszeitraum anlässlich der Sitzung des Europarats der 28 Wirtschaftsminister fallen. Das wäre der letzte Schritt vor einer Veröffentlichung im Amtsblatt.
Die Strafzölle auf chinesische Billigimporte von Keramik aus China in die EU, darunter auch Fliesen, waren im September 2016 nach fünf Jahren Laufzeit zunächst abgelaufen. Die Antidumping-Maβnahme wurde danach vorübergehend verlängert. Eine derartige Verlängerung bezieht sich in der Regel auf einen Zeitraum von 12 Monaten, wie Vittorio Borelli, Präsident des italienischen Unternehmerverbands Confindustria Ceramica, gegenüber der italienischen Tagespresse erklärte. Allerdings sei in den Regelwerken eine maximale Verlängerung von 15 Monate festgelegt.
Borelli bewertet die Lage mit vorsichtigen Optimismus: „Im August haben wir mit der Offenlegungserklärung EU-Kommission informell eine positive Bewertung der Bestätigung der Zollaufschläge erhalten” erklärte Borelli. Demnach könnte im Oktober eine Beibehaltung der Zollaufschläge (zwischen 30% und 70%) verabschiedet werden. Die Differenzierung der anfallenden Aufschläge bezieht sich auf die Bereitschaft der chinesischen Hersteller, in der Untersuchungsphase mit der Europäischen Kommission zusammenzuarbeiten. Mit dem Höchstsatz werden die chinesischen Unternehmen belegt, die die Zusammenarbeit verweigert haben.
Die Antidumping-Maβnahme hat nach Auskunft der Confindustria Ceramica funktioniert: Im Zeitraum zwischen 2008 und 2016, sind die Importe chinesischer Fliesen in die EU von 65 Millionen Quadratmetern auf 15 Millionen geschrumpft.