50 Jahre Schlüter-Schiene: Eine Erfolgsgeschichte

Schiene ist zu einem echten Gattungsbegriff geworden

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Von einer guten Idee zu einem Produkt, das zum Synonym für eine ganze Gattung geworden ist: Die Schlüter-Schiene feiert 50-jähriges Jubiläum.
Jeden Tag erblicken zahllose neue Erfindungen das Licht der Welt – viele kommen jedoch nie über den Status einer Idee hinaus. Umso bemerkenswerter ist es, wenn sich aus einer Idee ein Produkt entwickelt, das sich nicht nur im Markt etabliert hat, sondern zu einem echten Gattungsbegriff geworden ist. Denn wenn jemand von einem Abschlussprofil für Fliesenbeläge spricht, fällt wie selbstverständlich der Name Schlüter-Schiene. Sie feiert 2025 ihren 50. Geburtstag – und ist dabei so innovativ wie am ersten Tag.

Werner Schlüter

Entwicklung aufgrund eines akuten Bedarfs

Die Idee zur Schiene kam Werner Schlüter 1975. Als Fliesenlegermeister musste er in einem Badezimmer mit fünf Türen einen sauberen Abschluss für das im Dünnbett verlegte Florentiner-Mosaik finden. Es galt, die Fliesenkanten an diesen Übergängen vor Beschädigungen zu schützen, damit der Fliesenboden dem Bauherrn möglichst lange Freude bereiten konnte. Zu diesem Zeitpunkt gab es allerdings schlicht kein Produkt auf dem Markt, das ihm weiterhelfen konnte.

Schlüter hatte den Einfall zu einem L-förmigen Profil aus Metall mit einem gelochten Befestigungsschenkel. Mithilfe eines befreundeten Werkzeugmachers entwickelte er einen Prototypen, der sich auch in Praxistests bewährte. Daraufhin meldete er das Profil als Patent an – am 23. Oktober 1975 wurde die Eintragungsurkunde inklusive der Schutzrechte offiziell ausgestellt.

Im Anschluss daran wurde die erste Profilserie aus Messing in fünf verschiedenen Abmessungen gefertigt. Parallel dazu haben Werner Schlüter und seine Frau Bärbel Schlüter, die von Anfang an in den Fliesenlegerbetrieb eingebunden war, gemeinsam mit einem Werbefachmann den ersten Prospekt entwickelt und auch den Namen Schlüter-Schiene geprägt. Die anfangs erhältlichen Profilvarianten M60, M80, M100, M125 und M150 sind heute noch ein Begriff unter Fliesenlegern und finden sich nach wie vor im Lieferprogramm des Iserlohner Unternehmens.

Sortiment schnell ergänzt

Bereits ein Jahr später wurde das Sortiment um zusätzliche Höhen sowie die ersten Profile aus Aluminium und eloxiertem Aluminium ergänzt. Auch letztere Variante ist heute noch ein echter Dauerbrenner: Allein 2023 wurden vom Profiltyp Schiene-AE 100, also der Schlüter-Schiene aus eloxiertem Aluminium in 10 mm Höhe, weltweit über 5,5 Millionen Laufmeter verkauft.

Trotz der von Anfang an professionellen Herangehensweise hatte Werner Schlüter die Herstellung und den Vertrieb der Schiene ursprünglich als „Nebenbeigeschäft“ zu seiner Arbeit als selbstständiger Fliesenleger gedacht, auch wenn er davon überzeugt war, dass seine Branchenkollegen von diesem Produkt ebenfalls profitieren würden. So befand sich das erste Lager des Fliesenlegerbetriebs auf dem heimischen Grundstück, direkt neben dem Wohnhaus der Familie – ähnlich wie andere berühmte Firmen, die ihren Ursprung in der Garage haben.

Aus heutiger Sicht ist es gar nicht mehr vorstellbar, dass das gesamte Sortiment dort untergebracht war, und auch damals setzte schnell der Erfolg ein, wie sich Schlüter erinnert: „In Deutschland wurde die Schlüter-Schiene durch Werbung in Fachzeitschriften und Prospektmailings relativ schnell in der Fliesenbranche bekannt, sodass sich bereits im ersten Jahr ein recht beachtlicher Umsatz entwickelte. Ich habe von vornherein versucht, den Fliesengroßhandel in den Vertrieb einzubinden. Der Fliesenleger sollte dort, wo er seine Fliesen und den Kleber kauft, auch die Schiene finden.“ Diesem Konzept ist das Unternehmen treu geblieben.

Kontinuierliche Weiterentwicklung

Mit dem schnell einsetzenden und vor allem anhaltenden Erfolg des jungen Unternehmens wurden die Räumlichkeiten am eigenen Wohnhaus schnell zu klein. Schon drei Jahre nach Markteinführung der Schiene entstand die erste Produktions- und Logistikhalle an der Schmölestraße in Iserlohn – dem Standort, an dem das Unternehmen nach wie vor ansässig ist und der sich im Laufe der Jahrzehnte beständig weiterentwickelt hat. Neben weiteren Produktentwicklungen in dieser Zeit – unter anderem den ebenfalls bis heute sehr erfolgreichen Profilreihen Jolly, Bahra und Trep – erhielt auch die Schiene bald ein prägendes Update: Im März 1981 wurden ein neu patentierter, speziell geformter Abschlussschenkel und ein verbreiterter Profilkopf eingeführt. Die bisherige Lochstanzung wurde von der markanten Trapezstanzung abgelöst, die sich neben dem offiziellen Logo als wichtigstes Erkennungsmerkmal des Iserlohner Unternehmens etabliert hat und heute noch die Befestigungsschenkel nahezu aller Profile ziert.

Auch international erlangte die Schiene zügig Bekanntheit. Erfolgten die ersten Exporte, vornehmlich in die Nachbarländer und innerhalb Europas, von Iserlohn aus, gründete das Unternehmen ab der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre internationale Niederlassungen. Den Anfang machte die Tochtergesellschaft Schluter-Systems L.P. in Plattsburgh, USA – nach wie vor der Hauptsitz der US-amerikanischen Niederlassung, die inzwischen auch die Standorte Reno und Dallas-Fort Worth umfasst. In den folgenden Jahren entstanden sukzessive weitere Niederlassungen in der Türkei, in Kanada, Spanien, Großbritannien, Frankreich sowie in Italien.

Mit der Einführung des Fugenstegs hat Schlüter-Systems die Schiene noch einen Schritt weitergedacht. Der 2001 eingeführte Steg gibt eine definierte Fugenkammer zum Belagsmaterial vor und macht Fliesenlegern die Erstellung exakter Fugenbilder und die einfache und präzise Verlegung damit noch leichter. 2015 erschien erstmals auch die SCHIENE aus Edelstahl mit einem Fugensteg.

Große Produktvielfalt

Neben der Schiene in unterschiedlichen Varianten und weiteren Profiltypen für zahleiche Anwendungen – etwa Dehn- und Bautrennfugen, Übergänge oder Sockel – entwickelte Werner Schlüter mit seinem Team auch in der Folgezeit viele andere Lösungen, die Fliesen- und Natursteinlegern die Arbeit bis heute erleichtern. Sein Motto „Aus der Praxis für die Praxis“ zeigt dabei die enge Verbindung zum Fliesenlegerhandwerk und mit der Branche. So wurden mit der Verbundentkopplung Schlüter-Ditra oder der Abdichtungsbahn Kerdi Produkte geschaffen, die branchenweit ein Begriff waren und sind.

 

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