
Wandmosaik von Josep Renau zurück in Erfurt
Erhaltung, Restaurierung und Wiederaufbau des Großmosaiks durch die Wüstenrot Stiftung
Nach vierjähriger Planungs- und Restaurierungszeit ist das Großmosaik „Die Beziehung des Menschen zu Natur und Technik“ (1980-1984) des spanischen Künstlers Josep Renau (1907-1982) zurück auf dem Moskauer Platz in Erfurt. Zur Feier am 3. Dezember werden u.a. Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaates Thüringen, und S. E. Ricardo Martínez, Botschafter des Königreichs Spanien, erwartet.
Das 7 x 30 Meter große Wandbild wurde 1976 aus 70.000 Glasfliesen für das Kultur- und Freizeitzentrum (KuFZ) am Moskauer Platz gefertigt. Als der Abriss des KuFZ drohte, wurde es 2008 durch die Initiative von AnwohnerInnen, ehemaligen SchülerInnen und WegbegleiterInnen Renaus sowie engagierten DenkmalpflegerInnen unter Denkmalschutz gestellt. Viele Jahre war das Schicksal des 2009 in Einzelteile zersägten und in Überseecontainern gelagerten Wandbildes unklar. 2016 nahm sich die Wüstenrot Stiftung gemeinsam mit der Stadtverwaltung Erfurt des Wandmosaiks an, unterstützt von den Menschen vor Ort, dem Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie sowie vielen weiteren Fachleuten.
In einem mehrjährigen Forschungsprojekt wurden die materialtechnischen Parameter der Glasfliesen, ihrer Fixierung und Beständigkeit ermittelt. Parallel wurde zum Wandbild und zur Biografie Josep Renaus in deutschen und spanischen Archiven recherchiert und mit ZeitzeugInnen gesprochen. Nach seiner Restaurierung wurde das Werk in den letzten Wochen auf einer neuen Konstruktion am ursprünglichen Ort wieder aufgestellt. Damit wird eines der bedeutenden Werke der architekturbezogenen Kunst der DDR wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Forschungsergebnisse sind Teil einer umfangreichen Publikation, in der internationale ExpertInnen auf dem Gebiet der architekturbezogenen Kunst zu Wort kommen und auch auf technologisch-restauratorische Fragen eingegangen wird.
