Messeauftritt der keramischen Arbeitsplatten
Bericht von der area 30 in Löhne
Vom 21. bis 26. September fand im ostwestfälischen Löhne die Fach- und Ordermesse area 30 der Küchenbranche statt. Mit dabei: Eine ganze Reihe von Keramikherstellern sowie ihrer Händler. Grund hierfür – Keramik liegt voll im Trend bei Küchenarbeitsplatten. Das gleichermaßen strapazierfähige, dünne und leichte sowie pflegeleichte und hygienische Material ist heute in einer riesigen Palette an Farben Oberflächen und Ausführungen erhältlich; und dazu in Abmessungen bis zu 320 x 160 Zentimetern.
Daher wählen immer mehr Küchenkäufer ihre Arbeitsplatte aus Keramik, und daher haben sich die Hersteller auf dieses Marktsegment eingestellt – inklusive Messebesuch. In Ostwestfalen ist bekanntermaßen die größte Küchenmöbelkompetenz der Welt angesiedelt. Hier werden Küchen “Made in Germany” für den Weltmarkt produziert. Der traditionelle Ordertermin für die Küchenbranche in Europa sind die Hausmessen der Küchenmöbelindustrie im Herbst des Jahres. So muss, wer mit seiner Keramik in Küche kommen will, in Löhne vorstellig werden – entweder auf einer der zahlreichen Hausmessen der Küchenindustrie, in einer von mehreren Ausstellungszentren vor Ort oder eben auf der area 30.
Hersteller, Händler und verarbeitende Betriebe präsentierten Keramikplatten
Von den Keramikherstellern hatten in diesem Jahr Marazzi, Sapienstone und Systemceram eigene Messestände gebucht. Darüber hinaus waren Florim, Lapitec, Neolith, Laminam, Living Ceramics und Dekton mit ihren Produkten auf Messeständen der deutschen Händler vertreten. Und schließlich haben sich einige Hersteller wie Inalco in der Architekturwerkstatt in Löhne eine Dauerausstellung gesichert oder wie Cosentino auf dem nahegelegenen Gut Böckel ein paralleles Event veranstaltet.
Die ursprünglich nur auf Arbeitsplatten aus Naturstein ausgerichteten Steinverarbeiter und -händler haben heute mindestens eine Keramikmarke im Programm und vertreiben die mittlerweile in Stärken von 4, 6, 12 und 20 mm verfügbaren Megaformate vorwiegend über Küchenstudios. Auf Gut Böckel traten mit Naumann und der niederländischen Firma Jetstone zwei Keramikverarbeiter auf, auf der area 30 waren es die CB Group, Dinger Stone, Just, Jäschke Arbeitsplatten und Naturstein Risse.
Diese Firmen führen nach wie vor Naturstein sowie meist Linien von Engineered Stone-Anbietern. Mit Quartzforms fand sich auch ein Hersteller dieses Quarz-Komposit-Materials auf der area 30. Und mit Strasser Steine präsentierte sogar der führende Hersteller von Küchenarbeitsplatten aus Naturstein eigene Quarz-Komposit- sowie Keramikserien, in diesem Fall aus Dekton von Cosentino.
Unsichtbare Features unter der Keramikoberfläche
Vom Messeteam zum schönsten Stand gekürt, trat Sapienstone als Bistrot auf. Den ganzen Messetag über zauberten die drei italienischen Köche an der Sapienstone-Küche auf dem unsichtbaren InvisaCook-Kochfeld kleine Köstlichkeiten für die Messestand-Gäste, die an Bistrot-Tischen Platz nehmen durften – ausgestattet mit unsichtbarer Handyladestation. Außerdem zeigte das Unternehmen sein unsichtbares Schaltersystem Hypertouch, mit dem schalterlos unter der Keramikplatte verborgen eine elektronische Steuereinheit bedient werden kann – in dem Fall ein Weinregal, welches aus der Platte herausgefahren werden konnte. Die photokatalytische Oberflächentechnik Active durfte ebenfalls nicht fehlen: Am Messestand der Marke aus der Iris Ceramica-Gruppe für zwölf sowie zwanzig und demnächst auch vier Millimeter dünne Platten konnten zudem die vier Wirkkomplexe „antibakteriell und antiviral, Schadstoffabbauend, Geruchsneutralisierend und selbstreinigend“ mit einer interaktiven Handy-App erkundet werden. Und schließlich zeigte Sapienstone dann auch noch seine Produktneuheiten – insbesondere die Weiterentwicklung der 4D-Keramik mit durchgehender Aderung und Maserung durch den kompletten Materialkörper.
Systemceram präsentierte seine KeraDomo-Küchenkeramik, bei der nicht nur die Arbeitsplatte, sondern auch die – gegossene – Spüle aus Feinsteinzeug besteht. Marazzi stellte seine Neuheiten bei Marmoroptiken in den Fokus des Messeauftrittes – dem Anlass gemäß die zwölf und 20 Millimeter starken Produkte der Marke The Top. Auch hier erlebten die Messebesucher das Induktionskochen direkt durch die keramische Platte. Für Hersteller von Cerankochfeldern wird es somit zunehmend schwieriger, Abnehmer zu finden.
Am Just-Messestand stand der verbesserte Oberflächenschutz Azerocare-Plus im Mittelpunkt: Er bietet nun nicht mehr nur polierten Natursteinarbeitsplatten Schutz vor Flecken, die durch den Kontakt mit säurehaltigen organischen Substanzen wie Zitrone und Wein entstehen können; das weiterentwickelte Verfahren schützt nun auch matte Natursteine sowie solche in Lederoptik. Die vom italienischen Naturstein-Lieferanten Antolini entwickelte Technologie schützt die Ästhetik und stärkt die Leistung.
Ganz besonders bei den Outdoorküchen, die sich spätestens seit der Corona-Pandemie in Deutschland wachsender Beliebtheit erfreuen und denen die Messe eine eigene Sondershow gewidmet hatte, ist Keramik unverzichtbar – nimmt doch das Material alles Wetter-Unbill klaglos hin. Dem Trend folgend hatte die area 30 den Outdoorküchen deshalb eine besondere Bühne bereitet.