Hochwertiges Verbundmaterial für neuen keramischen Bodenbelag in Autohaus
Großformatige Fliesen und Schönox Produkte auf 900 Quadratmetern
Der Bodenbelag in einem Autohaus muss durch die darin ausgestellten Fahrzeuge tonnenschwere mechanische Belastungen aushalten. Als bei einer Sanierung im Autohaus Tönnenmann im nordrhein-westfälischen Coesfeld ein neuer Fliesenbelag verlegt werden sollte, musste daher sichergestellt werden, dass das Verbundmaterial dieser Belastung standhält. Schönox, eine Marke von Sika Deutschland, lieferte hierfür die passende Lösung – auf über 900 Quadratmetern im Verbund und im laufenden Betrieb.
Die Autohaus Tönnenmann GmbH & Co. KG betreibt insgesamt sechs Autohäuser, eines davon in Coesfeld. Auf circa 2000 Quadratmetern werden dort Pkw verschiedener Marken ausgestellt und verkauft. Vor circa zehn Jahren wurden in der Ausstellungshalle 30 x 30 Zentimeter große Fliesen verlegt, überwiegend auf schwimmendem Estrich nach DIN 18560 Teil 2 und im Eingangsbereich auf einer Entkopplungsmatte. „Zur Reinigung wurde vermutlich eine Säure verwendet, die die Oberfläche der Keramik auf weiten Teilen irreversibel verätzte. Verschmutzungen, wie zum Beispiel Gummiabriebspuren der Autoreifen oder Ölflecken, konnten dadurch direkt in die Keramikoberfläche eindringen und ließen sich nicht mehr vollständig beseitigen“, erklärt Daniel Klümper, Geschäftsführer des beauftragten Verarbeitungsunternehmens Klümper Fliesen aus Ahaus. Für die Begehung holte sich Daniel Klümper Unterstützung bei den Service-Experten für Schönox-Produkte beim Bauchemiespezialisten Sika.
Verlegetechnik Fliese auf Fliese
„Die primäre Frage vor der Fliesenneuverlegung war: Müssen der alte Belag und der Estrich komplett bis auf den Boden entfernt werden?“, berichtet Stefan Marx, Service-Experte für Schönox-Produkte bei der Sika. „Das war nicht der Fall. Wir konnten keinerlei Mängel, wie zum Beispiel Risse oder abgelöste Fliesen, feststellen, so dass die erste Befürchtung des Bauherren in puncto alles zurückzubauen sich glücklicherweise nicht bestätigte.”
Der Schönox-Experte empfahl daher, die neuen Fliesen auf den grundgereinigten Altbelag neu zu verlegen. Die dafür notwendigen Verbundwerkstoffe, die Voraussetzung für diese „Fliese-auf-Fliese“-Technik waren, lieferten sie gleich mit. Dieses Verfahren verkürzte die Bauzeit, sorgte dafür, dass der Verkaufsbetrieb im Autohaus fortgesetzt werden konnte und reduzierte so die Kosten des Bauprojekts.
Sanierung bei laufendem Betrieb
Für die Sanierung wurde die über 900 Quadratmeter große Fläche im Eingangsbereich in drei Bauabschnitte aufgeteilt. Jeder Teilabschnitt umfasste dabei jeweils die vollständige Verarbeitung von der Untergrundvorbereitung, über die Grundierung und Nivellierung, bis zur Verlegung und Verfugung der neuen Keramik. Damit Schmutz wie Ölschichten oder Gummiabrieb die Haftung der neuen Fliesen nicht beeinträchtigte, schliffen die Verarbeiter im ersten Arbeitsgang zunächst den alten Belag an. Diesem schloss sich eine Absaugung und Grundreinigung an. Um die Tragfähigkeit des alten Fliesenbelags zu ermitteln, klopften die Mitarbeiter die Fläche nach eventuell vorliegenden Hohlstellen ab. Dabei festgestellte, partielle Verbundstörungen wurden freigelegt und mit dem standfesten Spachtel PL PLUS reprofiliert. Für die anschließende Grundierung setzten die Verarbeiter GEA ein, ein zähflüssiges, 2-komponentiges Epoxidharz. „Eine konventionelle, mit Sand gefüllte Dispersionsgrundierung wäre sicherlich günstiger gewesen“, erklärt Stefan Marx. „Hier hatten wir es allerdings mit einer Verlegung Fliese auf Fliese zu tun. Außerdem ist der Belag vor Ort grundsätzlich starken Belastungen ausgesetzt: Pkw werden darauf bewegt, es wird gelenkt und gebremst. Daher erfolgte die Grundierung mit einer hochwertigen Epoxidharzverbindung.“ Die Epoxidharzverbindung wurde mit einer Kurzfloor-Rolle aufgetragen und, im noch frischen Zustand, mit Quarzsand 0,2 – 0,8 Millimeter volldeckend abgestreut. Nicht eingetrockneten Quarzsand saugten die Verarbeiter nach einer Durchtrocknung von circa 16 Stunden mittels Industriesaugern ab.
Faktor Zeit: Produkte zur leichten und schnellen Verarbeitung
Um den Bodenbelag eben und waagrecht auszurichten, erfolgte anschließend eine Nivellierung. Hierfür verwendeten die Verarbeiter XP 15, eine leicht verlaufene, sehr emissionsarme und hochwertige Glätt- und Nivelliermasse. XP 15 eignet sich als Untergrund für keramische Beläge und zeichnet sich durch eine hohe Güte sowie ein geringes Schwindmaß aus. Die Nivelliermasse lässt sich in einem Arbeitsgang ohne Zugabe von weiteren Zuschlägen in einer Schichtstärke von 1 bis 15 Millimetern auftragen. Die neuen 60 x 60 Zentimeter großen Fliesen wurden dann auf Basis der DIN 18157 hohlraumarm mit Q9 verklebt. Der Dünn-, Mittel-, Fließ- und Dickbettkleber ist nicht nur trasshaltig und flexibel, sondern auch schnellabbindend und ist gemäß DIN EN 12004 mit C2 FTE S1 definiert. „Das Zeitfenster für das komplette Bauvorhaben war mit fünf Wochen ja sehr eng getaktet, daher haben wir mit dem Schnellkleber Q9 gearbeitet, der bereits nach drei Stunden bei den örtlichen klimatischen Gegebenheiten verfugbar ist“, berichtet Daniel Klümper. „So konnten wir die Fliesen zügig verfugen und mit dem nächsten Teilabschnitt beginnen.“ Die Verfugung führte das Team von Daniel Klümper mit SB Flex durch. Der normal abbindende und kunststoffvergütete Fugenmörtel eignet sich zum Verfugen von Wand und Boden und auch für normal belastete Gewerbebereiche. Anschluss- und Bewegungsfugen wurden mit einer geschlossenzelligen Rundschnur und ES, einem elastischen Silikonkautschuk, geschlossen.
Fazit
Nach einer Bauzeit von circa fünf Wochen konnte das komplette Sanierungsprojekt kurz vor Weihnachten 2018 abgeschlossen werden. Der Verkaufsraum zeichnet sich nun durch eine helle beigefarbene Keramik aus, die den Boden ästhetisch aufwertet und jetzt auch den Vorgaben des Herstellers der dort ausgestellten Fahrzeuge entspricht.