Enmon: Italien statt China
Lager in Sassuolo weiter ausgebaut - Eigener Messestand auf der Cersaie
Die Firma Enmon ist seit 2004 mit importierter Fliesenware aus Fernost, vornehmlich aus China, in Deutschland groß und bekannt geworden. Die von dem Heidelberger Unternehmen angebotenen Wand- und Bodenfliesen überzeugten viele Händler durch Markt gängige Optiken und ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Neben Produkten bietet Enmon ein ausgereiftes Vermarktungspaket an – ob bei der Verpackung, im Vertrieb, in der Präsentation oder bei der Logistik. Mittlerweile beliefert man insgesamt 600 Kunden, vornehmlich Fachhändler, aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande und Belgien. Auch im Do-it-yourself-Bereich ist Enmon für diverse Handelshäuser erfolgreich tätig.
Durch die aktuelle Situation auf den globalen Märkten sowie teure und lange Lieferwege wäre dieses Geschäftsmodell wohl heute so nicht mehr zukunftsträchtig. Zum Glück hat Enmon-Geschäftsführer Tomas Matlari bereits vor vier Jahren die Zeichen der Zeit erkannt und seinen Fokus verstärkt nach Italien ausgerichtet. 2018 errichtete Enmon sein erstes Lager mit Büro in Italien. Nahe Sassuolo wurden die Kapazitäten in den vergangenen Jahr weiter ausgebaut und aktuell verfügt Enmon in Italien über sechs eigene Mitarbeiter, einen 600 qm großen Showroom und 5.000 qm überdachte Lagerfläche, auf der über 300.000 qm Ware bereit gehalten wird. In seinem Lager in in Bremen verfügt Enmon darüber hinaus noch über Ware aus Übersee für die vornehmlich deutschsprachigen Absatzmärkte des Unternehmens. Die Zentrale in Heidelberg ist mit 15 Angestellter der Mittelpunkt von Enmon auf dem deutschen Markt.
Logistik ist aus Italien einfacher und schneller
Für das Lager in Italien sprechen natürlich vor allem logistische Gründe. Tomas Matlari: „Wir bieten für unsere Kunden die Verladung direkt aus Fiorano an und nutzen dabei die Logistik-Plattform Italien. Auch Wandfliesen und polierte Ware aus Übersee werden in Italien eingelagert. So garantieren wir schnelle Lieferungen und kurze Lieferwege.“
Doch Enmon nutzt Italien nicht nur als Lager-Stützpunkt. Matlari und sein Team arbeiten mit namhaften Designstudios zusammen und lassen bei diversen Herstellern auf dem Stiefel für sich exklusiv produzieren. Inzwischen umfasst das Portfolio aus Italien insgesamt 12 Serien. Eine besonders enge Zusammenarbeit verbindet Enmon aktuell mit dem italienischen Hersteller La Fenice, dessen Produkte man seit diesem Jahr auch in Deutschland vertreibt. La Fenice ist zwischen Flensburg und Bodensee noch relativ unbekannt und vornehmlich in Italien und Frankreich vertreten.
La Fenice ist ein relativ junger Hersteller, der seit ca. 15 Jahren auf dem Markt ist. Das neue Werk mit Sacmi Linien wurde vor vier Jahren eingeweiht. Es produziert eine breite Kollektion an Produkten: Feinsteinzeug glasiert, farbige Masse und Vollmasse in verschiedenen Größen: von 15×15 bis 30×90 rektifiziert.
Auch Fliesen aus Vietnam im Angebot
Daneben führt Enmon auch Fliesen des vietnamesischen Herstellers Viglacera im Angebot. Das Unternehmen gehört mit einen Jahreskapazität von 45 Mio. qm zu den größten Herstellern in Vietnam und verfügt sogar über eigene Gasressourcen und Rohstoffe, so Matlari.
Seine Angebot aus Spanien und der Türkei hat Enmon zurückgefahren. Dazu Enmon Verkaufsleiter Jürgen Patz: : „Spanien ist natürlich nach wie vor ein sehr interessantes Herstellungsland, aber die Logistik ist nicht so einfach zu lösen wie in Italien“. Bei den Produkten aus der Türkei sieht Matlari ein steigendes Preisniveau, dass durch die türkische Inflation weiter angeheizt wird.
In diesem Jahr wird Enmon auch zum ersten Mal mit einem eigenen 80 qm großen Messestand auf der Fliesenfachmesse Cersaie in Bologna vertreten sein (Halle 36, Stand C 46). Pünktlich zur Cersaie ist auch die neue Website des Unternehmens unter www.enmon.de online gegangen, so dass sich Matlari und sein Team für die Messe bestens gerüstet sehen. Zu den Neuheiten, die Enmon in Bologna präsentieren möchte, gehört u.a. eine neue Kollektion an 6 mm Fliesen (green line) in matten und polierten Oberflächen, die nicht nur weniger CO2 Ausstoß aufweisen kann, sondern auch günstige Transportkosten verschafft.