Designoberflächen als spannende Gestaltungs-Alternative
Aktuelle Beispiele dafür sind „Fundo Top“ und „Top Wall“ von wedi
Moderne Badezimmer sind Wohlfühloasen, die die Bedürfnisse der Nutzer in den Vordergrund stellen sollten: Anwenderfreundlichkeit, technische Komponenten und Design gehen dabei Hand in Hand. Lange Zeit waren keramische Fliesen in unterschiedlichsten Ausprägungen alternativlos für die Badgestaltung. Das hat sich inzwischen gewandelt. Immer stärker drängen andere und neue Oberflächen in den Vordergrund mit zum Teil besonderen Anwendungseigenschaften.
Meist handelt es dabei um großflächige und dünne Wandelemente. Aktuelle Beispiele dafür sind „Fundo Top“ und „Top Wall“. Wir haben beim Hersteller Wedi nachgefragt, warum gerade jetzt die gestaltete Oberfläche als erfolgsversprechende Erweiterung des angestammten Produkt-Portfolios angesehen wird. Immerhin gilt der Emsdettener Hersteller bislang als Vollsortimenter in Sachen Bauplatten für Fliesenuntergründe und vorgefertigte Raumelemente.
Für Thomas Seifert, Wedi-Vertriebsleiter für Deutschland und Österreich, sind Designoberflächen eine konsequente Weiterführung der Produkt-Politik: „Mit ihnen können wir den ohnehin schon sehr hohen Vorfertigungsgrad des Wedi-Systems weiter intensivieren. Bei sogenannten ‚customized Projekten‘ kann auf Wunsch die Designoberfläche direkt werkseitig mit unserer Systemwelt verbunden werden“. Und für den Baddesigner Stephan Pöppelmann spielen sie deshalb eine wichtige Rolle, weil sie eine fugenlose Oberfläche schaffen und die Gestaltungsmöglichkeiten im Bad erweitern. „Sie sind ein spannendes Element, das mir als Baddesigner einen offenen, spielerischen Umgang ermöglicht und die Badgestaltung mit Fliesen und Fugen ideal ergänzt“, so Pöppelmann.
Sie können im Badezimmer nicht nur einen modernen, ansprechenden Look aus einem Guss schaffen, sondern bieten auch praktische Vorteile: Die Oberflächen werden aus durchgefärbten Werkstoffen hergestellt, so dass leicht und schnell eine hygienische Oberfläche kreiert werden kann, die einfach sauber zu halten ist. Dabei sieht der Badgestalter die Designelemente keineswegs als Konkurrent zu Fliese. Vielmehr ermöglichen sie weitere Optionen: Gerade im zeitgetriebenen Mietwohnungsbau oder der Hotellerie können so schnell und leicht mehrere Bäder mit einem attraktiven Design ausgestattet werden. „So lassen sich leicht hochwertige Baddesigns kreieren, die ähnlich wirken wie Designböden im Wohnbereich“, erklärt Pöppelmann.
Die Faktoren Zeit, Flexibilität, Logistik und einfache Verarbeitung rechnet Seifert somit zu den wesentlichen Gründen für den Schritt an die Oberfläche der Systemelemente. Dabei spielte nicht zuletzt auch der Fachkräftemangel im Bau- und Renovierungsgewerbe eine wichtige Rolle. Schließlich ließen sich dank des geringen Gewichts auch große Formate leichter durch Treppenhäuser transportieren als großformatige Fliesen. Seifert: „Die Elemente lassen sich, ebene Untergründe vorausgesetzt, auch von jenen breit aufgestellte Generalisten problemlos verkleben, die heute gerade in der Renovierung die Lücke fehlender Fachkräfte füllen helfen“.
Regelmäßig stehen Hotelbesitzer, Wohnungsbaugesellschaften oder private Eigentümer vor dem gleichen Problem: Ein altes Bad soll erneuert und in einen einladenden Raum verwandelt werden: Nicht mehr zeitgemäße Keramiken und Fliesen müssen raus, Leitungen erneuert und Wände neu gesetzt werden. Dies kostet Zeit. Wesentlich schneller lassen sich Bäder im System gestalten. Bauplatten aus XPS-Hartschaum bieten hier großen formalen Gestaltungsspielraum bei gleichzeitig normgerechter Abdichtung, also Sicherheit im System. Auch für Innenarchitekt Pöppelmann ist dies alles neben dem Oberflächendesign ein tragfähiges Argument: „Gerade in Hotels werden die Fugen bei der Reinigung stark beansprucht und regelrecht ausgewaschen, da sich hier leicht Keime sammeln. Durch die ebenmäßige und fugenlose Oberfläche fallen diese Risikostellen weg.“
Individuelle Planungen
Dabei sind die leichte Reinigung und Hygiene, die diese Designoberflächen mit sich bringen, nur zwei Eigenschaften, die sie kleinteiligen Oberflächen voraushaben. Vielmehr sind die dünnen Elemente prädestiniert für die individuelle Vorfertigung. Wobei Seifert auf die nicht erst seit Einführung der neuen Designoberflächen vorhandene Planungskompetenz des Emsdettener Unternehmens verweist. „Hier sind wir natürlich erster Ansprechpartner für Architekten und Badgestalter und bieten ihnen Hilfe bei individuellen Gestaltungen“. Das gelte vor allen Dingen für aufwändige Spa-Landschaften, deren Planung und Aufbau auch schon seit längerer Zeit zu großen Teil in die Werkstätten in Emsdetten verlegt werden können. Mit dem Einsatz der neuen Designoberfläche könne der Vorfertigungsgrad sogar noch weiter erhöht werden.
Punkten will Seifert aber bei weitem nicht nur bei komplizierten Einbauten. Auch in der durchschnittlichen Bad- und Sanitärraumgestaltung erwarten die Wedi-Produktmanager Zugewinn an Marktanteilen. Immerhin sind die Designelemente prädestiniert für Gewerke übergreifendes Handling. Aktuell bleibe natürlich der Fliesenleger traditioneller Partner des Unternehmens, was das Unternehmen mit zahlreichen Schulungen unterstützt. Auch der Vertrieb über den Fachhandel bleibt nach Seiferts Worten unangetastet. Hier wolle man mit von Architekten geplanten Kundenausstellungen „Hingucker“ platzieren. Das schließe aber keineswegs aus, auch in anderen Handwerks-Szenen seine Fühler auszustrecken. Damit sind keinesfalls nur die erwähnten „Generalisten“ gemeint, besonders die Branchen Innenausbau und Trockenbau haben die Produktmanager im Auge.
Besonderes Augenmerk widmet man in der Emsdettener Unternehmenszentrale auch die Zielgruppe Architektur. Hier ist Baddesigner Stephan Pöppelmann in seinem Element: „Da ‚Wedi Top Wall‘ erst seit Anfang 2019 auf dem deutschen Markt erhältlich ist, habe ich erst in einer Handvoll Privatbäder damit planen können. Grundsätzlich ist die Gestaltung vielfältig, die einzelnen Oberflächen lassen sich einfach miteinander verbinden und zu verschiedenen Mustern anlegen. Das macht es zum Architekturprodukt“, sagt Pöppelmann. Die Farbpalette soll 2020 nochmals erweitert werden, auch wenn die Anthrazit-Schwarze-Variante gerade Trendsetter ist. „Schwarz wird immer stärker nachgefragt und ist derzeitig bei Bädern absolut beliebt“, sagt Pöppelmann.
In der Zukunft sollen nicht nur weitere Farbvarianten erhältlich sein, auch an den spezifischen Eigenschaften der Designoberfläche wird geforscht. „Wir entwickeln Fundo Top und Top Wall kontinuierlich weiter, dank der Materialflexibilität können wir in viele Richtungen denken, zum Beispiel was die Formbarkeit von Top Wall betrifft“, erklärt Seifert. So ließen sich noch weitere Sonderformen problemlos ins Bad integrieren, um es noch individueller zu gestalten.
Info zum Produkt
Die Designoberfläche „Fundo Top“ wurde eigens für die Wedi Duschelemente Fundo Primo, Fundo Riolito Neo sowie Fundo Plano entwickelt. Sie sind in den Farben Weiß, Grau und Anthrazit-Schwarz erhältlich. „Wedi Top Wall“ für Wände und Böden ist in Grau und Anthrazit-schwarz verfügbar. Bei den beiden dunkleren Farbvarianten ist jedes Element ein Unikat. Die Natursteinoptik wird mit einem Verbundmaterial bestehend aus mineralischen und Vinyl-Komponenten ermöglicht. So kann es von Element zu Element zu leicht unterschiedlichen Farb- und Oberflächen kommen.
Da das Material durchgefärbt ist, lässt es sich auf Gehrung schneiden und kommt dabei ohne Abschlussleiste aus, da keine grauen Kanten entstehen. Die Oberfläche ist weitgehend resistent gegen Stöße und dank geringerem Gewicht auch im großen Format von 90 x 250 cm oder 120 x 250 cm gut zu handhaben. Dabei steht Fundo Top in Natursteinoptik für Sicherheit: Es wird nach DIN 51097 in die Rutschhemmklasse B kategorisiert, so dass es bei einem Gefälle von bis zu 24° im privaten, öffentlichen und gewerblichen Bereich verwendet werden kann und einen sicheren Stand gewährleistet.