Bette: Kostenoptimierte Dusch-Montage in Serie

Boardinghouse „Stayery“ in Bielefeld

Neben Hotels in ihren unterschiedlichen Ausprägungen, Pensionen oder Gasthäusern hat sich in der letzten Zeit eine weitere Spezies etabliert: Die so genannte „Boardinghouses“ oder oft auch bekannt als „Serviced Apartment“. Es bezeichnet einen Beherbergungsbetrieb, der Zimmer oder Apartments mit hotelähnlichen Leistungen in meist städtischer Umgebung vermietet. Im Gegensatz zu einer Pension oder einem Hotel ist in einem Boardinghouse ein längerer Aufenthalt geplant. Daher wird im deutschen Sprachraum auch die Bezeichnung „Zuhause auf Zeit“ genutzt. Die Zimmer sind von ihrer Ausstattung her an privaten Wohnungen ausgerichtet.

Foto: SKS

Inzwischen sind Boardinghouses auch in Deutschland in zahlreichen Großstädten zu finden. In jüngster Zeit entstand mit „Stayery“ in Bielefeld eine weitere solche Bleibe mit 126 Apartments im historischen Stadtkern an der Herforder Str. 69 in unmittelbarer Nähe des Bielefelder Hauptbahnhofes. Es ist das zweite Boardinghouse der Marke Stayery, nachdem die Berliner Dependance bereits Anfang Februar 2019 den Betrieb aufgenommen hat. Ausgerichtet ist es für jüngeres Publikum, das den Komfort einer Wohnung auf Zeit mit dem Service eines Hotels verbinden möchte.

Die Betreibergesellschaft „BDApartmentGmbH“ mit Sitz in Köln hat ca. 20 Mio. Euro in dieses Projekt investiert, dass Ende 2019 seinen Betrieb aufgenommen hat. Die obersten Etagen bieten rund 1 400 Quadratmeter Bürofläche inklusive Co-Working-Spaces, in den Etagen darunter befinden sich die 22 und 30 Quadratmeter großen Apartments. Sie sind jeweils mit Bad, Bett, Pantryküche und Schreibtisch ausgestattet, außerdem stehen High-Speed-Internet, ein Smart-TV mit Miracast zur Verfügung, eine wöchentliche Reinigung inklusive. Daneben gibt es Community-Flächen für die Bewohner, die als erweitertes Wohnzimmer fungieren. Architekt der Stayery ist der Bielefelder Frank Stopfel, für die Inneneinrichtung der voll möblierten Apartments zeichnet das Berliner Designstudio Aisslinger verantwortlich.

Kostenoptimierung im Bereich Badezimmer

Wie Kostenoptimierung im Bereich Badezimmer funktioniert, hat uns Projektleiter Christian Mowe der Friedrich Reitemeier GmbH erläutert. 126 Duschplätze sollten zeit- und kostensparend und normgerecht installiert werden. Eingesetzt wurden Duschflächen aus glasiertem Titan-Stahl und vorkonfektionierte Minimum-Wannenträger im Verbund mit der Installationsbox „Easy Connect“ und der selbstreinigendem Ablaufgarnitur „Bettesolid“. Die Installationsbox als praktische Installationshilfe hat der Dellbrücker Sanitärhersteller Bette erstmals Anfang 2019 vorgestellt. Damit, so schätzt Mowe, konnte fast die Hälfte der Zeit eingespart werden, die gewöhnlich für die Installation solcher Duschplätze benötigt wird. Denn die Produkte dieses Ensembles werden in hohem Maße vorkonfektioniert geliefert, wodurch die Installation vereinfacht und die Zahl der Arbeitsschritte gesenkt wird. Neben der Zeitersparnis bietet diese Lösung auch weitere bauphysikalische Vorteile, wie zum Beispiel eine gute Geräuschdämmung. Bei einer Montage auf Estrich inklusive Dämmung wird die Kombination aus flacher Dusche und Minimum-Wannenträger mit einem Schallpegel von nur 17 dB(A) auch den erhöhten Anforderungen der Schallschutzstufe 3 der VDI 4100 mehr als gerecht.

Zuerst wird die Installationsbox als Platzhalter für die Ablauf- oder Überlaufgarnitur auf den Boden gesetzt, an die Abwasserleitung angeschlossen und mit einem Deckel verschlossen. Er schützt den Ablauf im Inneren vor Schmutz und Beschädigungen. Dann werden Trittschall- und Wärmedämmung hergestellt und der Estrich eingebracht. Nachdem dieser getrocknet ist, wird die Box auf die notwendige Höhe zugeschnitten und eine vorkonfektionierte und nach ETAG 022 Kiwa-geprüfte Dichtmanschette aufgesetzt. Eine Unterfütterung zur Anpassung an unterschiedliche Höhenniveaus erübrigte sich, da die Einbauhöhe zwischen 105 und 205 mm gewählt werden kann. Um die Box normgerecht nach DIN 18534 in die Verbundabdichtung zu integrieren, ist schließlich noch der Dichtanstrich durch den Fliesenleger nötig.

Neuer, selbstreinigenden Ablauf

Beim Duschablauf setzt die Stayery auf den neuen, selbstreinigenden Ablauf „Bettesolid“. Dessen Ablauftechnologie kommt dank der besonderen Konstruktion im Innern ohne tote Ecken oder Grate aus. Haare und Schmutz können sich daher nicht mehr im Ablauf oder im dahinter liegenden Rohrsegment verfangen und werden einfach in die Kanalisation gespült. Das reduziert Reinigungszeit, Reinigungsmittel und Wartungsbedarf. Der Ablauf der Dusche kann dank der Installationsbox jederzeit einfach auf Undichtigkeiten überprüft werden kann. Dazu muss er lediglich abgeschraubt werden.

Wie es im Einzelnen geht, zeigt unsere Bildfolge:

  1. Das Maß vom Wannenrand zur Mitte des Ablaufs wird ermittelt und anhand der gewonnen Maße die Position der Box bestimmt und markiert. Die Box wird aufgeklebt und an den Ablauf angeschlossen. Dann wird der Boden aufgebaut (Dämmung, Trittschall, Estrich) und die Box auf die passende Einbauhöhe abgeschnitten.
  2. Um die Box normgerecht nach DIN 18534 in die Verbundabdichtung zu integrieren, ist schließlich noch der Dichtanstrich durch den Fliesenleger erforderlich.
  3. Die mitgelieferte und vorkonfektionierte und nach ETAG 022 Kiwa-geprüfte Dichtmanschette wird aufgesetzt und die erste Dichtebene auf Wand und Boden aufgetragen.
  4. Die Dichtmanschette in die Verbundabdichtung einarbeiten. Garnitur anschließen und den Deckel auflegen. Er schützt den Ablauf im Inneren vor Schmutz und Beschädigungen.
  5. Der Wannenträger wurde bereits ab Werk mit der Duschfläche vorkonfektioniert. Den Kleber aufbringen und die Duschwanne auf den Estrich kleben.
  6. Zum Schluss den Ablauf herstellen und die Endkontrolle.
Foto: SKS

 

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