
Der italienische Fliesenhersteller Opera Group steht nach Meldungen der italienischen Presse aus dem Fliesendistrikt um Modena nach einem gescheiterten Vergleich mit den Gläubigern jetzt vor der gerichtlichen Liquidation. Die Produktion von ehemals etwa acht Millionen Quadratmeter Produktionsvolumen sei eingestellt worden.
Von dem (vorläufigen?) Aus seien nach Auslaufen der Kurzarbeit mit Wirkung ab dem 24.5.2025 jetzt insgesamt 147 Beschäftigte des Herstellers betroffen. An Firmensitz und Verwaltung des Unternehmens in Maranello waren 35 Personen tätig, während die Produktionsstätte in Camposanto 112 Beschäftigten Arbeit gab. Von der Umstrukturierung der Schulden der Opera Group hatte 1200Grad bereits hier berichtet. Eine von 1200Grad angefragte Stellungnahme des Unternehmens ist bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nicht eingegangen.
Im Rahmen einer Redaktionsreise von 1200Grad im Juni 2025 nach Italien besuchten Chefredakteur Ralf Schanze und Italienkorrespondentin Alexandra Becker die Opera Group Srl in Maranello und sprachen mit den beiden Inhaber des familiengeführten Unternehmens, Eugenio und Edmondo Gagliardelli. Deutschland wurde bei diesem Anlass als Hauptabnahmemarkt des Unternehmens genannt. Das 2003 gegründete Unternehmen war zunächst als Comodity-Lieferant im Preiseinstiegsbereich positioniert und produzierte hauptsächlich rotscherbige Bodenfliesen für den DIY-Bereich.
Mit einem langfristig ausgelegten Investitionsprogramm strebten die Brüder Gagliardelli die Erschlieβung neuer Kundensegmente und eine Erweiterung der Produktbereiche an. Seit 2017 war mit einem Investitionsplan mit 9,5 Millionen Euro die Modernisierung der Produktionsanlagen und der Werkshallen auf den Weg gebracht worden.


