Lager-Tipp 5: Warenannahme und Wareneingangsprüfung

Definierten Platz als Warenannahme im Betrieb einrichten

Überall liegen nicht ausgepackte Kartons oder halb offene Pakete herum? Das sind nicht nur unnötige Stolperfallen, sondern auch wahre Geldschlucker. Warum? Weil Mitarbeiter beispielsweise dringend auf diese Lieferung warten, aber nicht wissen, dass diese schon längst im Haus ist. Vielleicht muss sogar der Projektleiter an die Warenannahme gehen und nachsehen, was gekommen ist … Eine professionelle Warenannahme und Wareneingangsprüfung geht so:

Die beste Lösung ist, einen definierten Platz als Warenannahme im Betrieb einzurichten: mit fest montierter Arbeitsplatte, inklusive Cutter, Blechschere, Filzstift, Kommissionsaufkleber. Legen Sie fest, wer sich darum zu kümmern hat, das Material möglichst noch in Gegenwart des Lieferanten zu prüfen, abzuzeichnen und zeitnah ins Lager einzuräumen.

Sechs übliche Situationen der Warenannahme

1.    Alles ist korrekt
Die Ware wird weggeräumt. So sollten 90 Prozent der Vorgänge ablaufen.

2.    Teillieferung
Etwas fehlt noch, der Zuständige gibt dem Besteller sofort Bescheid, damit dieser nachtelefonieren kann.

3.    Nicht geliefert/Fehllieferung
Der Zuständige gibt dem Besteller sofort Bescheid, damit dieser nachtelefonieren kann.

4.    Defekte Lieferung/Reklamation
Der Zuständige gibt dem Besteller sofort Bescheid, damit dieser nachtelefonieren kann.

5.    Lieferzeitpunkt verstrichen
Der Zuständige gibt am Ende der KW dem Besteller Bescheid, wenn keine Lieferung kam, damit dieser nachtelefonieren kann.

6.    Vorab-Kontrolle
Der Zuständige ruft beim Lieferanten an, ob die Ware bereits unterwegs ist. Wenn nicht, gibt der Zuständige dem Besteller sofort Bescheid, damit dieser nachtelefonieren kann.

Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Verantwortlichen darüber Bescheid wissen, welche Bestellungen offen sind, wer die Ansprechpartner auf Lieferantenseite sind und wann die Sendung erwartet wird. Auf diese Weise wird der Projektleiter nur noch informiert, wenn etwas NICHT funktioniert. Über die anderen Fälle braucht er keine Information mehr, wird nicht bei der Arbeit gestört und kann deshalb mehr Umsatz in gleicher Zeit planen.

Background Doris Paulus

Doris Paulus ist Expertin für die Optimierung von Lagerprozessen im Schreiner- und Bauhandwerk. Die Diplom-Ingenieurin (Fachrichtung Architektur) vereint theoretisches Wissen und langjährige Praxiserfahrung. Alle Prinzipien des Paulus-Lagers hat sie zunächst im eigenen Betrieb ausführlich getestet und sehr erfolgreich in die Praxis umgesetzt. Die Paulus-Lager GmbH mit Sitz in Greven bietet seit 2002 professionelle Lageroptimierung für Bauhandwerksbetriebe an. Das Team besteht aus fünf Mitarbeitern, deutschlandweit wurden bisher rund 350 Betriebe optimiert.

Weitere Informationen unter www.paulus-lager.de.

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