Deutsche Ökonomen gegen Austritt Italiens aus der Eurozone


Deutsche Ökonomen lehnen einen Austritt Italiens aus der Eurozone mit großer Mehrheit ab. Dagegen sind 61 Prozent, dafür 29 Prozent, wie aus einer ifo-Umfrage hervorgeht, die in Zusammenarbeit mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erstellt wurde.

Rund 52 Prozent der Befragten befürchten bei einem Austritt Italiens, die Stabilität des Euroraums könnte negativ beeinflusst werden, rund 23 Prozent kreuzten sogar „sehr negativ“ an. „Der Austritt Italiens wäre der Anfang vom Ende der Eurozone“, sagte Niklas Potrafke, Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie. „Die wesentliche Frage ist, welche Folgen ein Euro-Austritt Italiens für die Stabilität der EU hätte.“

Auch halten 57 Prozent der Wirtschaftsprofessoren einen Austritt Italiens für unwahrscheinlich und 14 Prozent sogar für „sehr unwahrscheinlich“. Nur 20 Prozent halten einen italienischen Austritt für wahrscheinlich, 6 Prozent für „sehr wahrscheinlich“. Gleichwohl sind 48 Prozent der Befragten überzeugt, ein Austritt wäre positiv für die Wettbewerbsfähigkeit Italiens, „sehr positiv“ wäre er sogar für 14 Prozent.

Hintergrund ist die mögliche Abwertung einer neuen Lira. Die von der Bevölkerung abgelehnte Verfassungsreform wäre nach Ansicht von 52 Prozent der befragten Volkswirte ein sinnvoller Schritt gewesen. Geantwortet haben in der Umfrage rund 100 Ökonomie-Professoren.

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