1200Grad Leserreise: Wodka, Slabs und Netzwerke
Cerrad imponiert Teilnehmer der Leserreise mit moderner Produktion
Ende August reiste eine Gruppe von deutschen Fliesenlegern bei der insgesamt dritten 1200Grad-Leserreise zum polnischen Fliesenhersteller Cerrad. Bei der Reise in das Nachbarland gab es spannende Einblicke in die polnische Fliesenindustrie, die den Teilnehmern viele neue Inspirationen für ihre tägliche Arbeit vermitteln konnten.
Nach der Ankunft in Warschau ging es direkt nach Starachowice, wo sich der Hauptsitz von Cerrad befindet. Es folgte eine Präsentation des Unternehmens und ein erster Austausch über den Markt und die Produkte.
Bei einem Dinner in Starachowice hatten die Teilnehmer Gelegenheit, die Kontakte zu ihren Kolleginnen und Kollegen weiter zu vertiefen. Zwischen Vorspeise und Wodka gab es viel Gelegenheit zum Netzwerken. Der Austausch unter Gleichgesinnten ist einer der großen Vorteile der 1200Grad-Leserreisen, der bei allen Veranstaltungen bislang rege von den Profis aus allen Teilen Deutschlands genutzt wurde. Auch die Verantwortlichen von Cerrad lernten dabei viele neue Sichtweisen der Handwerker kennen, die interessante Aspekte für die eigene Arbeit boten.
Dazu Hakan Inaltekin, Geschäftsführer Cerrad für die DACH-Länder und Benelux: „Wir haben eine bunte und sehr kompetente Truppe zu Gast gehabt. Zudem haben wir aus der Industrie auch mal etwas über den Alltag und die Schwierigkeiten der Handwerker erfahren können.“
Interview mit Peter Harhoff und Hakan Inaltekin, Cerrad:
Am nächsten Tag folgte die mit Spannung erwartete Werksführung mit einem Blick hinter die Kulissen. Besonders beeindruckt zeigten sich die 1200Grad-Leser von der modernen Produktion. In Starachowice steht nämlich eines der größten und modernsten Fliesenwerke Europas, das sich u.a. dadurch auszeichnet, eine der wenigen Lamgea-Anlagen zur Produktion von großformatigen Platten (Slabs) zu verfügen. In einem anschließenden „Slabs-Workshop“ zeigten die Techniker von Cerrad den Fliesenlegern aus Deutschland Tipps und Tricks, wie sich die Großformate am besten verarbeiten lassen.
Rasante Entwicklung von Cerrad
Der polnische Fliesenhersteller Cerrad befindet sich nach wie vor im Familienbesitz und hat in den letzten Jahren eine überaus rasante Entwicklung hinter sich. Nach der Gründung 1994 hat sich Cerrad in Polen zunächst als Hersteller von Riemchen etabliert. 2015 erfolgte die Inbetriebnahme der ersten Feinsteinzeugfabrik. Im Jahr 2018 wurde mit einer Investition von über 28 Mio. € eine Lamgea-Anlage vom italienischen Anlagenhersteller Fa. System für XXL-Fliesen in Betrieb genommen. Im Jahr 2019 übernahm Cerrad dann die Mehrheitsanteile von Ceramika Nowa Gala und Ceramika Gres. Und vor ca. zwei Jahren stand schließlich eine Erweiterung der Feinsteinzeugfabrik um einen zweiten Ofen sowie die Erweiterung um eine weitere Feinsteinzeuglinie durch eine Lamgea Super Fast Anlage auf dem Programm.
Zu den Vorteilen der modernen Produktion gehört es natürlich auch, dass Cerrad allen Anforderungen an aktuellen Umweltschutzauflagen erfüllt, wie Rückgewinnung von Wärme, selektive Abfalltrennung und -sammlung, Wasseraufbereitung sowie eine firmeneigene Gas-Tankstelle.
Inzwischen einer der Marktführer in Europa
Somit gehört Cerrad mit einem Gesamtproduktionsvolumen von rund 30 Mio. qm schon jetzt zu den modernsten Fertigungsbetrieben nicht nur in Polen, sondern auch in ganz Westeuropa. Mit den modernen Anlagen lässt sich ein weites Spektrum an Formaten und Stärken von 6-20 mm herstellen. Zu den innovativen Produkten zählen nicht nur die ganz dünnen und ganz dicken Platten, sondern auch V-Shape-Stufenplatten sowie Holz-Imitate mit einer Länge von bis zu 240 cm.
Inzwischen sieht man sich auch in Sachen Produktdesign als einen der Leader der Branche. Davon zeugen auch zahlreiche Designpreise und eine lange Referenzliste.
Der deutsche Markt ist ebenfalls auf Wachstumskurs. Das Außendienst-Team wurde in der Vergangenheit um zahlreiche kompetente Marktkenner erweitert. Hakan Inaltekin und sein Team sind mittlerweile nicht nur für die DACH- und Benelux-Länder verantwortlich, sondern sollen bald auch die Geschäfte in Frankreich, Großbritannien und Skandinavien steuern.
Positives Resümee
Peter Harhoff, Vertriebsleiter Handel für die Region DACH, zog zum Abschluss der Reise auf jeden Fall ein positives Resümee: „Wir haben sehr schöne und gelungene Tage verbracht und auch ich habe noch mal eine Menge von den Teilnehmern lernen können. Es war toll zu sehen, wie sich die Teilnehmer untereinander ausgetauscht haben. Wir hoffen, dass wir als polnischer Hersteller auch ein paar Ressentiments abbauen konnten, die es vielleicht gegeben hat.“
Am letzten Tag ging es dann zurück nach Warschau. Dort stand u.a. eine Besichtigung des dortigen Cerrad-Showrooms auf dem Programm sowie eine Stadtführung in der polnischen Metropole.
Auch die Fliesenleger zogen ein positives Fazit: „Polen und Cerrad sind definitiv eine Reise wert“, hieß es mehrfach aus dem Teilnehmerkreis zum Ende der Reise.
Interviews mit Teilnehmern der 1200Grad-Leserreise zu Cerrad: