
Gabriele Canotti ist am 26. Januar 2021 im Alter von 80 Jahren verstorben. In seinem 50jährigen beruflichen Werdegang bildet sich auch die Erfolgsstory der italienischen Keramikindustrie um Sassuolo ab, zu der er mit seiner Tätigkeit beigetragen hat. 1200GRAD Korrespondentin Alexandra Becker sprach mit Sohn Cristiano Canotti, der sich beruflich ebenfalls der Fliese verschrieben hat.
Mit dem deutschen Markt verband Gabriele Canotti eine enge Beziehung, wie sein Sohn berichtete: “Mein Vater war bei Deutsche Steinzeug Cremer &Breuer, Villeroy & Boch, Steuler und Röben sehr bekannt und hat viel mit Gail und Werner Apel-Dube zusammengearbeitet.”
Vom Angestellten zum Geschäftsführer- 30 Jahre bei Marazzi
1961 hatte Gabriele Canotti als technischer Angestellter bei Marazzi angefangen und wurde dort 1987 Geschäftsführer. Dr. Pietro Marazzi hatte ihn ermutigt, mit 30 noch ein berufsbegleitendes Betriebswirtschaftsstudium zu absolvieren.
Danach wurde er in den 60er und 70er Jahren unter anderem nach Spanien entsandt, in den 80er Jahren dann in die USA geschickt, um Fabriken inmitten der Orangenhaine von Castellon und im texanischen Nirgendwo um Dallas aufzubauen. Im Entwicklungsschritt zum Einzelbrand mit Zerstäubern und den ersten Walzenöfen spielte Gabriele Canotti zusammen mit einem Team von Ingenieuren und Technikern eine Hauptrolle.
Nach 30 Jahren bei Marazzi arbeitete er weitere 10 Jahre auf höchster Führungsebene, zuerst als Geschäftsführer der neu gegründeten Industrie Ceramiche Cisa Cerdisa Smov von Oscar Zannoni, dann in FinRiwal für die Familie Ricchetti . Die letzten fünf Jahre seiner Karriere im Management widmete er Florim in der Rolle des Vorstandsvorsitzenden.
10 Jahre als Berater im “Ruhestand”
Offiziell bereits im Ruhestand, blieb er noch weitere 10 Jahre im Geschäft und brachte u.a. ein Webportal für Keramik auf den Weg. Gleichzeitig beriet er verschiedene Unternehmen, darunter Castelvetro, Coop Imola, Elios und Koramic-Desvres.