
Stone+Tec 2018: Natursteinmesse in Nürnberg
Branchenevent bildet Herausforderungen für die Natursteinbranche ab
Die Stone+Tec in Nürnberg hat am 16. Juni 2018 zum 20. Mal ihre Pforten geschlossen. Nach einer dreijährigen Pause wurde die Jubiläumsausgabe des Branchentreffs mit Spannung erwartet und registrierte nach Angaben der Messeveranstalter knapp 12.000 Fachbesucher und 338 Aussteller aus 28 Ländern. Zum Vergleich: Im Messerückblick 2015 war noch von 15.161 Fachbesuchern und 446 Ausstellern aus 31 Ländern die Rede.
Die Organisatoren der Nürnberger Messe bemühten sich um ein neues Profil für die Veranstaltung. Als Treffpunkt für die deutschsprachige Natursteinwelt setzte die Stone+Tec 2018 schwerpunktmäβig auf Nachhaltigkeit und Netzwerken. Im Fokus standen auβerdem Küchenarbeitsplatten und Bauchemie, darunter Reinigung, Schutz und Pflege.
Die Naturwerksteinbranche im deutschsprachigen Raum erlebt derzeit große Veränderungen – und stellt sich existenzielle Frage nach dem richtigen Weg in die Zukunft. Auf die Schaffung von Grabmalen als ehemals sicheres Standbein für das traditionelle Steinmetzhandwerk können die Steinmetzbetriebe aufgrund kulturelle und gesellschaftliche Wandlungen nur noch bedingt setzen.
Wie also wird er aussehen, der Weg in die Zukunft für den Naturstein?
Ob Feinsteinzeugplatten als zweites Standbein dazu gehören werden oder nicht – an den Ständen der Natursteinhersteller war dies nicht so ohne weiteres zu erkennen:
Im Gegensatz zur Weltleitmesse Marmomacc in Verona im September 2017 waren in Nürnberg wenige direkte Hinweise auf groβformatige Feinsteinzeugplatten bzw. deren Hersteller zu sehen. Aufgefallen ist uns in diesem Zusammenhang Risse Naturstein: Das Anröchter Unternehmen reiste mit Produkten von Lapitec und FlorimStone im Gepäck an.
Deutlichere Hinweise auf eine bevorstehende Veränderung und den Trend zur Verarbeitung von keramischen Platten durch Natursteinbetriebe konnte man in den Maschinenhallen sehen.
Das Kernthema der Messe war eindeutig die Nachhaltigkeit: Der Einsatz von Stein aus der Region wurde in der Ausstellung “Unser Naturstein – Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft” gezeigt, die Stein abbauende und verarbeitende Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in den Vordergrund stellte.
Der Deutsche Naturwerksteinverband hat eine Ökobilanzstudie in Auftrag gegeben, bei der verschiedene Bodenbeläge miteinander verglichen werden. DNV-Geschäftsführer Reiner Krug stellte erste Ergebnisse am 15. Juni auf der Stone+Tec bereits vor, eine zusammenfassende Broschüre wird in 3 bis 4 Wochen zur Verfügung stehen. So viel sei aber bereits vorausgeschickt: In diesem Bereich punktet der Naturstein, denn, so Reiner Krug, Naturstein muss zwar bearbeitet, aber nicht produziert werden.
Weitere Informationen zur Messe: www.stone+tec.com