Kommentar: Kontinuität sieht anders aus

„Weiterführung der Re-Strukturierungsmaßnahmen“ stand über der jüngsten Mitteilung aus dem Hause Rak Ceramics, die Anfang Juli an die Kunden in Deutschland versendet wurde (siehe Beitrag hier). Dort informierte das Unternehmen über Veränderungen in der Geschäftsstruktur und neue Mitarbeiter.

Bereits 2015 hatte der Keramikanbieter eine Personalrochade durchgeführt und den bis dahin agierenden Geschäftsführer Markus Brixius ersetzt. Nachfolger René Maan blieb allerdings nun nur zwei Jahre.

Nun kommt Markus Brixius wieder zurück, als Verkaufsleiter. Brancheninsider reiben sich angesichts dieser Personalentscheidung sicherlich zur Recht verwundert die Augen. Eine so kurzfristige Rückkehr zum ehemaligen Arbeitgeber – zumal in untergeordneter Person – ist mehr als ungewöhnlich. Auch die Tatsache, dass René Maan nur zwei Jahre seinen Posten ausübte, spricht nicht für eine glückliche Hand.

Darüber hinaus wird der komplette Verkaufsinnendienst in Deutschland aufgelöst und nach Italien versetzt. Das spricht nicht gerade für die propagierte “Nähe zum Markt“, auch wenn in Zeiten der allgemeinen Globalisierung Ländergrenzen ohnehin nur noch imaginäre Linien sind.

Vertrauen zu einem Unternehmen – und damit auch der damit verbundene Geschäftserfolg – baut sich im wesentlichen über persönliche Beziehungen auf. Natürlich zum einen zu den leitenden Angestellten und Entscheidungsträgern, aber auch zum täglichen Ansprechpartner am Telefon. Insofern sind die jüngsten Entscheidung von Rak Ceramics nicht gerade dazu geeignet, bei den Kunden Vertrauen zu schaffen und Kontinuität zu vermitteln.

Bereits 2015 hatte das Unternehmen angekündigt, sich in Europa neu auszurichten. Dazu gehörte der Umzug der neuen Europa Zentrale nach Frankfurt. Nun wandert der deutsche Verkaufsinnendienst nach Italien weiter. Wie will man das als Außenstehender verstehen? Man darf gespannt sein, wie es bei Rak Ceramics weitergeht.

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