„Wir kämpfen für den Meistertitel, wir wollen ihn zurück!“ Mit dieser Forderung eröffnete der Vorsitzende des Fachverbandes Fliesen und Naturstein im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, Karl-Hans Körner, das Gespräch mit dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden der FDP, Wolfgang Kubicki, auf dem Deutschen Baugewerbetag 2016 Anfang November in Berlin.
Körner stellte dar, dass „wir Fliesenleger das beste Negativbeispiel für die Bewertung der Handwerksnovelle aus dem Jahr 2003“ sind. „Wir haben einen Aderlass erlebt, der stark zu Lasten der Qualität ging“. Die Betriebszahlen gingen zwar von rund 13.000 auf über 70.000 Betriebe hoch, aber statt rund 4.500 junge Menschen werden nur noch knapp 2.500 pro Jahr ausgebildet, statt 800 Meisterprüfungen gibt es jährlich nur noch 100.
Körner bekam Unterstützung von Kubicki, der im Landtag von Schleswig-Holstein, Fraktionsvorsitzender ist. Kubicki wörtlich „Wir sind für den Meisterzwang, da sie die Ausbildungsqualität der jungen Menschen sicherstellen. Der Meistertitel ist ein Qualitätsmerkmal, auf das man sich in der Regel verlassen kann!“ Kubicki hatte zuvor zur „Perspektive Deutschland – Was muss sich ändern?“ gesprochen.
Kubicki sprach sich auf dem Baugewerbetag auch dafür aus, dass junge Menschen bei ihrer Berufswahl wieder verstärkt nach Neigungen gehen dürfen. „Auch die Schule muss das vermitteln ebenso wie die Tatsache, dass Handwerk Spaß machen kann und auch gute Verdienstmöglichkeiten bietet.“ Körner forderte in diesem Zusammenhang die Baubranche auf, das Bauen an sich „wertvoller zu machen, eine andere Baukultur zu leben und aufzuzeigen, dass wir gute Rahmenbedingungen mit sicheren Arbeitsplätzen und guten Einkommensmöglichkeiten bereits in der Ausbildung bieten. „Wenn wir das besser darstellen, können wir unser Image verbessern und bekommen den Nachwuchs, den wir wollen und brauchen“.