Körner begrüßt CDU-Beschluss zum Meisterbrief

Die CDU hat sich auf ihrem Bundesparteitag Anfang Dezember 2016 in Essen mit großer Mehrheit für die Wiedereinführung der Meisterpflicht in den 53 Gewerken ausgesprochen, bei denen der verpflichtende Meistertitel für die Gründung und das Führen eines Handwerksbetriebe mit der Novellierung der Handwerksordnung von 2004 abgeschafft worden war. Dazu gehört auch das Fliesenlegerhandwerk.

Der Vorsitzende des Fachverbandes Fliesen und Naturstein im Zentralverband Deutsches Baugewerbe, Karl-Hans Körner, begrüßte diesen Beschluss. „Ich kann nur sagen, die Politik ist nicht nur aufgewacht, sondern handelt auch endlich! Ich freue mich, dass unsere Bemühungen erste Früchte tragen und hoffe, dass der Beschluss auch in das Bundestagswahlprogramm aufgenommen wird und damit in der nächsten Legislaturperiode umgesetzt wird. Es war richtig, dass wir nie von unserer Forderung nach der Wiedereinführung abgewichen sind. Es geht nicht nur um unser Handwerk, sondern vor allem um den Schutz der Verbraucher, die die Leidtragenden der unqualifizierten Handwerker sind.“

Der Antrag wurde auf Initiative der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU gestellt. Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung hatte im Juni 2016 ein Werkstattgespräch zum Thema durchgeführt. FFN-Vorsitzender Körner hatte hier die Position des organisierten Fliesenlegerhandwerks dargelegt und die dramatischen Veränderungen im Handwerk vorgestellt.

Mit der Änderung der Handwerksordnung hat sich das Fliesenlegerhandwerk dramatisch verändert. Inzwischen gibt es über 70.000 Fliesenlegerbetriebe in Deutschland, größtenteils Ein-Mann-Betriebe oder Solo-Selbstständige, darunter viele aus den Ländern Süd- und Osteuropas. Vorher waren es nur rund 13.000. Statt ehemals rund 4.500 junge Menschen werden nur noch knapp 2.500 pro Jahr ausgebildet, statt 800 Meisterprüfungen gibt es jährlich nur noch 100.

Diese Entwicklung führt zu erheblichen Qualitätsverlusten im Fliesenleger-Handwerk, den Schaden haben auch die Verbraucher: Da gerade die nicht-deutschen Ein-Mann-Betriebe schnell wieder in ihren Herkunftsländern sind, bleiben die Bauherren auf den Kosten der Beseitigung der Schäden sitzen, die durch die nicht fachgerechte Verlegung von Fliesen entstanden sind. Das sind im Schnitt 9.000 Euro pro Schadensfall, wie eine Umfrage unter Sachverständigen im Fliesenlegerhandwerk ergeben hat.

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