Hotel Therme, Bad Teinach: Quelle zum Glück

Aus dem ehemaligen Bad Hotel in Bad Teinach ist das Vier-Sterne-Superior-Hotel Therme geworden. Damit verbunden waren zahlreiche Aus- und Umbaumaß- nahmen, insbesondere im Schwimmbad- und Wellnessbereich. Unter anderem wurden hier hochwertige Natursteinbeläge in Form eines Brasilianischen Quarzits verlegt. Die anspruchsvollen Abdichtungs-, Fliesen- und Natursteinarbeiten in dem Thermalbad wurden mit Produkten aus dem Profi-Sortiment von Mapei ausgeführt.

Ein verwundeter Hirsch war es, welcher der Sage nach seine Jäger im Jahre 1732 zu einer Quelle in Bad Teinach führte, in der er seine Wunden heilte, und die bis zum heutigen Tage nach dem König unserer Wälder benannt ist. In der neugestalteten „Wohlfühlwelt“ des Hotels Therme können heute Gäste aus aller Welt in dem heilkräftigen Thermalwasser baden und dabei einen unvergleichlichen Blick in den Schwarzwald genießen – samt einem imposanten Hirschdenkmal mitten im Wasser. Komplett neu gestaltete Badelandschaft Bereits im Jahr 1842 erkor der Württembergische König Wilhelm I. Bad Teinach zum königlichen Bad. Seitdem hat sich vieles verändert.

Heute ist nicht mehr der König Gast, sondern der Gast König und speziell im ehemaligen Bad Hotel in Bad Teinach sind ganz neue Zeiten angebrochen. Seit 2012 im Besitz der Pforzheimer hht GmbH & Co. KG unter dem neuen Namen Hotel Therme Bad Teinach geführt, wurde das frühere Kurhotel für einen zweistelligen Millionenbetrag neu konzipiert, erheblich erweitert und modernisiert. Entstanden ist dabei ein modernes Wellness- und Tagungshotel mit 120 großzügigen Zimmern und Suiten sowie einem komplett neu gestalteten Thermalbad und einer auf 2.500 m² vergrößerten Bade- und Wellnesslandschaft.

Hierzu zählen zwei je 200 m² große Innen- und Außenbecken, ein Solebad, verschiedene Saunen, Feuerpool, Quellpool, Kinderbecken und anderes mehr. Beim Umbau wurde die Mineraltherme mit Kurhaus bis zum Erdgeschoss angerissen und als Themenflügel mit zentraler Rezeption für Hotel, Spa und Thermalbad neu aufgebaut. Beim Umbau des Bades wurde das heruntergezogene Dach vom Innenbecken zum Park hin geöffnet, so dass die idyllische Natur des Nordschwarzwalds und die Sonne in den Raum hinein fließen.

Edle Natursteinbeläge als dominierendes Gestaltungselement

Die Becken in der bisherigen Größe wurden erhalten, teilweise jedoch komplett zurückgebaut und neu aufgebaut. Nicht zuletzt das in Bad Teinach vorhandene Mineralwasser mit seinem hohen Natriumgehalt stellte dabei höchste Anforderungen sowohl an die Abdichtungs-, Fliesen- und Natursteinarbeiten, als auch an die dabei eingesetzten Materialien. Das dominierende Material im gesamten Wellnessbereich – vom Beckenumgangsbereich innen und außen über die Duschen bis hin zu den verschiedenen Saunen – ist ein Naturstein in Form eines hellgelben Brasilianischen Quarzits; denn Naturstein liegt im Trend, auch in Wellnessanlagen und Schwimmbädern. Dank seiner
großen Vielfalt erlaubt der Naturstein gerade in diesen Bereichen eine individuelle und edle Gestaltung. Allerdings ist Naturstein im Gegensatz zur üblicherweise verwendeten Keramik ein Material, das – je nach Gesteinstyp – sehr unterschiedliche Eigenschaften aufweisen kann.

Daher ist nicht jeder Naturstein für einen Einsatz in diesen Bereichen geeignet. Bei dem hier verwendeten Brasilianischen handelt es sich um ein sehr kompaktes Gestein. Der frostsichere Stein kann sowohl im Innen- wie auch im Außenbereich sowie im Nassbereich verlegt werden und ist mit seinem hohen Härtegrad sehr beständig gegenüber Umwelteinflüssen. Er zeichnet sich zudem durch warme Farben und besonders natürliche Oberflächen aus. Wie jeder Naturstein bedarf er jedoch einer fachgerechten Verlegung mit den richtigen, darauf abgestimmten Verlegematerialien, damit man sich lange an seiner Schönheit erfreuen kann.

Fachgerechte Abdichtung und Verlegung im System

Vor der Verlegung erfolgte eine fachgerechte Abdichtung – sowohl in den Becken, als auch den Beckenumgangsbereichen sowie in den übrigen Nassräumen wie Duschen und WCs. Wie bereits oben erwähnt, galt es dabei insbesondere auch die speziellen Eigenschaften des Bad Teinacher Mineralwassers zu berücksichtigen. Die Wahl fiel dabei auf ein geprüftes und zugelassenes System aus einer zementären Abdichtung in Kombination mit einem Epoxidharzmörtel sowie einer Epoxidharzfuge. Als vorbereitende Arbeit für diese Abdichtung wurden die vorhandenen Untergründe zunächst mit Primer MF vorbehandelt, einer zweikomponentigen, lösemittelfreien, niedrigviskosen Epoxidharzgrundierung zur Verfestigung und Absperrung von zementären Untergründen. Die Abdichtung selbst erfolgte mit Mapelastic, einem zweikomponentigen Mörtel, bestehend aus hochwertigen Zementen, ausgesuchten Sanden, speziellen Additiven und synthetischen Polymeren in wässriger Lösung.

Nach dem Anmischen beider Komponenten ergibt sich ein geschmeidiger Frischmörtel, der sich auch an vertikalen Flä- chen sehr leicht in Nassschichtdicken bis 2 mm in einem Arbeitsgang verarbeiten lässt. Der hohe Gehalt an qualitativ hochwertigen Kunststoffen und insbesondere der hohe Anteil an Kunststofffasern verleiht Mapelastic im ausgehärteten Zustand eine, unter den verschiedensten Umweltbedingungen, dauerhafte Flexibilität und Widerstandsfähigkeit gegen chemische Angriffe durch Tausalze, Sulfate, Chloride und Kohlendioxid sowie UV-Belastung. Mapelastic weist zudem einen ausgezeichneten Haftverbund zu Beton, Mauerwerk, Keramik und Naturstein auf, sofern diese Untergründe fest und sauber sind. Ein besonderes Augenmerk galt bei den Abdichtungsarbeiten auch der fachgerechten Ab- und Eindichtung der zahlreichen Durchdringungen im Unterwasserbereich wie beispielsweise der Unterwasserstrahler.

Dabei bestanden die Verlegeexperten von Mapei auf den Einsatz von Los-Festflanschkonstruktionen wie sie bei der Ausführung von Verbundabdichtungen auch die DIN 18195 fordert. Wie die jahrelange Erfahrung von Mapei zeigt, bieten Los-Festflansche zur Andichtung an die Durchdringungen die größtmögliche Sicherheit. Verlegt wurden die hochwertigen Natursteine mit dem Spezial-Verlegemörtel Elastorapid, einem hochflexiblen, zweikomponentigen, schnell erhärtenden und schnell trocknenden, standfesten, zementären Dünnbettmörtel mit verlängerter offener
Zeit – ideal für die dichten und eher „haftungsfeindlichen“ Quarzitbeläge.

Die Verarbeitung erfolgte im Buttering-Floating-Verfahren, einer Verlegeverfahren, bei dem der Mörtel sowohl auf dem Verlegeuntergrund, als auch auf der Plattenrückseite aufgetragen wird. Die im Unterwasserbereich der Becken verlegten glasierten Feinsteinzeugfliesen im Format 60 x 15 cm des italienischen Herstellers iris Ceramica wurden mit Kerapoxy Adhesive verklebt, einem zweikomponentigen, hochfesten Epoxidharzmörtel, bestehend aus Quarzsand und speziellen Zusätzen.

Um eine sichere Verlegung zu gewährleisten, wurden hierbei die ursprünglich 60 x 60 cm großen Platten vom Verlegebetrieb halbiert. Neben dem Brasilianischen Quarzit kam an den Wänden der Duschen sowie im Bereich der Dampfsauna und der Umkleiden auch noch ein Nero Assoluto zum Einsatz. Verlegt wurde er ebenfalls mit dem bereits beschriebenen Verlegemörtel Elastorapid .

Auf die besonderen Anforderungen abgestimmte Verfugung

Die Verfugung der Quarzit-Beläge erfolgte sowohl in den Becken, als auch in den Beckenumgangsbereichen sowie den Böden der Duschen mit Kerapoxy CQ, einem zweikomponentigen, säurebeständigen Epoxidharzmörtel für Fugenbreiten ab 2 mm. Er überzeugte auch in Bad Teinach durch seine gute Verarbeitbarkeit, welche aufgrund der verbesserten cremigen Konsistenz gegenüber herkömmlichen Epoxidharzmörteln eine schnellere Verarbeitung, einen geringeren Materialverlust sowie ein besseres Abwaschverhalten der Oberfläche und damit das Erreichen eines guten Oberflächenfinishs sicherstellt. Kerapoxy CQ verfügt über eine gute Chemikalien- und Säurebeständigkeit sowie ein gutes Abwaschverhalten und ist daher das richtige Produkt, wenn es – wie im vorliegenden Fall – um solehaltiges Thermalwasser sowie häufige Reinigungsvorgänge geht. Die Wände in den Duschen wurden mit Ultracolor Plus verfugt, einem flexiblen, kunststoffvergüteten und schnell erhärtenden Fugenmörtel. Bei dieser Flexfuge wurde die Ultracolor-Produkttechnologie, bestehend aus der Verwendung spezieller hydraulischer Bindemittel zur Sicherstellung einer einheitlichen, ausblühungsfreien Farbgebung, durch die neue Mapei-BioBlock – und DropEffect-Technologie ergänzt. Die Verfugung der mit dem Nero Assoluto gestalteten Wandbelägen erfolgte ebenfalls mit Ultracolor Plus, insbesondere, um hier mögliche Fleckbildungen durch Ausblühungen von vornherein auszuschließen.

Durchgeführt wurden die Verlegearbeiten von Fa. Clemens Fauth – Fliesen- und Natursteinatelier aus Höfen an der Enz, einem erfahrenen Meister-Fachbetrieb. Zu den Besonderheiten der Baustelle zählte auch, dass das Außenbecken in den Wintermonaten umgebaut werden musste. Dazu erstellte man über dem Becken eine komplette „Einhausung“ in Form eines Zeltes, welches bis zur Überlaufrinne reichte. Darunter erreichte man unter Einsatz von zwei Aggregaten Oberflächentemperaturen von mehr als 15°C und konnte so die Arbeiten problemlos durchführen. Anschließend wurden im Frühjahr die Arbeiten am Beckenumgang durchgeführt. Unter dem Natursteinbelag baute man hier zusätzlich auch noch eine Fußbodenheizung ein, um Eisbildung und damit eine mögliche Rutschgefahr für die Gäste zu vermeiden. Auch hier kam ein Schwimmzelt zum Einsatz, das für die notwendigen Einbau- und Verarbeitungstemperaturen sorgte.

Wasser- und fleckabweisende Imprägnierung

Last but not least galt es auch noch, die Natursteinbeläge anschließend an ihrer Oberfläche zu schützen, damit das Hotel und seine Gäste auch lange Freude an dem edlen Material haben. Die Beratung hierfür hatte die Ltihofin AG übernommen, die den „Lithofin Fleckstop >W<“ empfahl. Die Imprägnierung wurde dabei schon vor dem Verfugen als Ausfughilfe aufgetragen, um hier zum einen die Arbeiten zu erleichtern, und um zum andern eine Rückstands- und verfärbungsfreie Oberfläche zu gewährleisten. Diese Empfehlung wurde zuvor durch Tests und Probeverfugungen sowohl von der Anwendungstechnik von Mapei wie auch von Lithofin bestätigt und abgesichert.

Berücksichtigt wurden dabei auch die Vorteile von einer Imprägnierung auf wässriger Basis bei der Verarbeitung, der Restfeuchte sowie der schnellen Trocknung. Der Lithofin Fleckstop >W< wurde ebenfalls von dem Fliesen- und Naturstein-Fachbetrieb aus Höfen verarbeitet, der dabei auch das gute Abwaschverhalten des Materials hervorhob sowie die Tatsache, dass es zu keinerlei Verfärbungen von dem Fugenmaterial kam. Zum Schluss wurde anhand einer Wasseranalyse der Stadtverwaltung Bad Teinach von der Fa. Lithofin eine objektbezogene Reinigungsempfehlung erstellt. Solche Reinigungsempfehlungen und ihre Berücksichtigung durch den Betreiber sind sehr wichtig, damit die Natursteinbeläge die an sie gestellten funktionellen und optischen Anforderungen auch langfristig erfüllen können.

Bautafel

Bauherr: Scheidtweiler AG, Pforzheim
Architekt: Architekturbüro Flum, Hamburg
Verlegebetrieb: Clemens Fauth – Fliesen-und Natursteinatelier, Höfen an der Enz Oberflächenbehandlung: Lithofin AG, Wendlingen
Mapei-Großhandelspartner: Heinrich Taxis GmbH + Co. KG, Stuttgart
Fläche: 3.000 m²
Fertigstellung: März 2016

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