
Dreidimensionale Fassadenplatten
„Durch CNC hat sich neben der Fertigung auch das Design verändert“, erläutert Ulrich Klösser, der Geschäftsführer der Deutschen Travertin Werke (Traco). Hat man um die Jahrhundertwende bei großen Gebäuden mit massiven Werkstücken gearbeitet, die mindestens 20 Zentimeter dick waren, kann man heute mit modernen CNC-Maschinen die eingescannte Form auf einer viel dünneren Platte realisieren. Damit entsteht der Trend, Fassaden nicht mehr nur zu verkleiden, sondern gleichzeitig mit dreidimensional gestalteten Bauteilen das Gebäude im Detail zu formen. Hinzu kommen die vielen Möglichkeiten der Bearbeitung der Oberflächen der Steinbauteile.

CNC-Technlogie für dreidimensionale Fasaden
Durch moderne Maschinen sind neben den traditionell geschliffenen Oberflächen auch Rillen, geschwungene Bögen, Ornamente, Kanneluren und viele andere dreidimensionale Formen möglich. Erst die CNC-Technik ermöglicht kompliziertere 3-D-Formen aus Naturstein. Dabei fährt eine CNC-Fünf-Achs-Maschine das Werkstück in vielen kleinen, nebeneinander liegenden Spuren ab. Bei der Steinbearbeitung kommen diamantbeschichtete Aufsätze und mehrachsige Köpfe zum Einsatz. So kann zum Beispiel beim Fünf-Achsen-Fräsen die Maschine die Fräsvorrichtung in jedem Winkel am Naturstein ansetzen. Dadurch lassen sich extrem komplizierte 3-D-Konturen fertigen.

Architekten bieten sich neue Möglichkeiten für Natursteinfassaden
Ulrich Klösser berichtet, dass im Gegensatz zur handwerklich orientierten Bildhauerei , die meisten Natursteine heutzutage maschinell mithilfe moderner CNC-Fünf-Achs-Centern bearbeitet werden. Strukturen, die früher mit langwierigen Steinmetzarbeiten möglich waren, können dadurch schnell und präzise herausgearbeitet werden. Auch Formen, die bisher nur mit Metall, Glas oder Kunststoff machbar waren, lassen sich nun mit Naturstein planen und wirtschaftlich produzieren. Dank moderner CNC-gesteuerter Maschinen gibt es heutzutage eine schier unbegrenzte Möglichkeit, Natursteine zu formen. Mit strukturierten Bauteilen für Fassaden entsteht so die Möglichkeit, der dritten Dimension eine völlig neue Bedeutung zu verleihen.

Klassische deutsche Natursteine aus eigenen Steinbrüchen
Bei vielen Projekten, wie zum Beispiel dem Neubau der Sächsischen Landesbibliothek in Dresden, der DVAG in Marburg oder dem Rokin Plaza in Amsterdam, lieferte Traco zur Fassadengestaltung CNC-bearbeitete Natursteinbauteile. Das thüringische Unternehmen hat sich auf den Abbau und die Verarbeitung der deutschen Steinklassiker spezialisiert. In mehr als einem Dutzend firmeneigener Steinbrüche, die über ganz Deutschland verteilt sind, lagert ein nahezu unerschöpflicher Vorrat an Travertin, Sandstein, Kalkstein und Muschelkalk. Die maßgenaue Anfertigung der Natursteinelemente und Bearbeitung mit CNC-Technik findet in der Produktion in Bad Langensalza statt. Dort werden von Fassaden- und Bodenplatten für den Hochbau über Pflastersteine und Gestaltungsobjekte für den Garten- und Landschaftsbau bis hin zu Steinmetz- und Bildhauerarbeiten für Restaurierungsprojekte, sämtliche Elemente hergestellt. Traco bietet Architekten und Planern neben einer kostenfreien Beratung auch Prüfzeugnisse und bautechnische Informationen zu den jeweiligen Natursteinen an. Kataloge mit weiteren Informationen können auf der Internetseite von Tracoangefordert werden.
360°Focus compact: Traco




