In manchen Arbeitsbereichen im Bostik Hauptwerk in Borgholzhausen wurde bis vor kurzem noch nach „alter Väter Sitte“ gearbeitet. Dies galt insbesondere für die Abfüllung von Klebstoffen in Eimer mit einem Inhalt von 7 bis 21 kg. Sowohl im Bereich wasserbasierte Klebstoffe (WBA) als auch im Bereich MS-basierte Parkettklebstoffe und Universalabdichtungen wurde rein manuell gearbeitet. Was hieß das konkret? Die Eimer wurden per Hand auf eine Waage gestellt, per Knopfdruck befüllt, der Deckel würde händisch aufgelegt und angedrückt und zum Schluss der Eimer auf die Palette gestellt.
In Automatisierung investiert
Und wie immer gab es Gründe, warum Bostik erst jetzt in die Automatisierung dieser Abfüllung investierte. Da war zum einen die Vielzahl an Rezepturen und da war zum anderen die Vielfalt an Verpackungen. Die historisch gewachsene Vielfalt an Formulierungen und Artikeln war so groß, dass sich eine Automatisierung wegen vieler kleiner Aufträge, vieler Umrüstungen und Reinigungen nicht gelohnt hätte.
In den letzten zwei bis drei Jahren wurde das Produktportfolio durch die Zusammenarbeit von Produkt Management, Vertrieb und Forschung & Entwicklung deutlich vereinfacht und gestrafft. Dadurch wurde die Automation der Abfüllprozesse erst möglich. Diese hat Bostik jetzt durch eine Investition in Höhe von über 2 Mio. € realisieren können.
Die neue Anlage umfasst drei parallel arbeitende Abfülllinien.Ein automatischer Eimerfüller für wasserbasierte und MS-basierte Klebstoffe, ein Beutelfüller für die Verpackung von MS-basierten Parkettklebern und Universalabdichtungen und eine Mehrfachlinie, die im Frühjahr 2023 durch um einen weiteren Beutelfüller ergänzt wurde.
Das umfangreiche Projekt brachte es mit sich, dass mehrere Hallen erheblich umgestaltet werden mussten. Es wurden Wände versetzt und Anlagen in andere Bereiche verschoben. Jede der drei Linien besteht aus einem Füller, einem Eimerverdeckler und einem Palettierroboter nebst der zugehörigen Fördertechnik. Die bestückten Paletten aller drei Linien laufen über Rollenbahnen zu einem gemeinsamen Haubenschrumpfer, wo sie mit einer Plastikhaube gesichert werden.
Automatische Eimerbefüllung
Nachdem die Neumontagen und Anlagenverschiebungen bereits im Dezember 2022 durchgeführt worden waren, konnten die neuen Maschinen und Anlagen im Januar planmäßig angefahren werden. Die bereits weiter oben erwähnte Mehrfachlinie kam im Frühjahr 2023 dazu. Stand August 2023 hat sich die Anlage bereits bestens bewährt.
Die Vorteile einer automatisierten Abfüllanlage liegen auf der Hand. Die Arbeitsplätze wurden deutlich ergonomischer und der Durchsatz wurde gleichzeitig signifikant gesteigert. Last but not least wurde damit die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens erhöht und das sichert auch Arbeitsplätze am Standort Borgholzhausen.
