“Wir wollen uns hier als DER Architektur-Spezialist präsentieren”
Interview mit Dieter Schäfer, Vorstand der Deutschen Steinzeug AG
Die Bezeichnung „Flagship-Store“ hält Dieter Schäfer, Vorstand der Deutschen Steinzeug AG, für etwas überzogen. Dennoch ist das neue Konzept seines Unternehmens, mit der Firma Konz Baustoffring einen eigenen Markenshop zu eröffnen, zumindest an die Flagship Stores von Weittbewerbern angelehnt. Für die Deutsche Steinzeug ist die Idee auf jeden Fall Neuland: “Für uns ist dies eine Chance mit ganz wenigen, ebenfalls sehr wertigen Wettbewerbern die Ausstellung zu bestücken und uns hier als DEN Architektur-Spezialisten zu präsentieren. Insoweit treten wir auf Augenhöhe zu Top-Marken an, ohne in direkten Wettbewerb zu gehen,” so Schäfer gegenüber 1200Grad.
Herr Schäfer: Die Deutsche Steinzeug plant zum ersten Mal in Kooperation mit Konz nahe Ulm einen Flagship Store. Was steckt hinter dieser Idee?
Wir halten diesen sehr hochwertigen Auftritt der Firma Konz für richtungsweisend. Unsere Idee dahinter ist, zu zeigen, dass es uns gelingen muss bei dem Produkt keramische Fliesen die Wertigkeit des keramischen Belages herauszuheben und nicht nur auf das preiswerteste und billigste Herstellungsverfahren zu setzen. Wir planen, in Abstimmung mit der Firma Konz, eine hochwertige Darstellung unserer Architekturkompetenz – inklusive unserer neu entwickelten Serie AREA PRO.
Da auch die übrigen Ausstellungsflächen nur von qualitativ hochwertigen Wettbewerbern gestaltet werden – dies betrifft sowohl Architektur als auch hochwertige Wohnkeramik – glauben wir, dass wir hiermit ein Upgrade für die Keramik erreichen und uns nicht auf die unselige Diskussion der Preisgestaltung herabbegeben müssen. Insoweit sind wir sicher, dass der Ausstellungsansatz der Firma Konz in die richtige Richtung geht und freuen uns sehr, dass wir hier die Möglichkeit haben diese Idee einmal konsequent umzusetzen und zu testen.
Welche Vorraussetzungen muss ein Händler erbringen, damit Sie mit ihm ein solches Konzept umsetzen?
Der Händler sollte die Voraussetzungen mitbringen, die die Firma Konz uns ermöglicht hat. So etwas darzustellen macht nur Sinn, wenn wir die keramische Lösung aufzeigen können, uns als DER keramische Problemlöser zeigen können und wir nicht über den Preis im Wettbewerb zu preiswerteren oder sogar billigen Werkstoffen wie LVT etc. ins Verhältnis gesetzt werden.
So etwas darzustellen macht nur Sinn, wenn wir die keramische Lösung aufzeigen können, uns als DER keramische Problemlöser zeigen können…
Planen Sie weitere Stores dieser Art in Deutschland?
Wir möchten gerne beobachten, wie die Ausstellung der Firma Konz von Planern und Architekten, inklusive Innenarchitekten, angenommen wird. Wir freuen uns sicherlich, wenn es positiv funktioniert, damit eine neue Idee der Darstellung für hochwertige keramische Belagsmaterialien geboren ist und wir gemeinsam mit unserem Partner den Markt finden können. Falls dies so ist, sind wir gerne bereit, uns hier zukünftig stärker zu engagieren.
Welche Erwartungen verbinden Sie mit diesem neuen Konzept?
Die Erwartungen habe ich bereits in Frage drei beantwortet. Wir glauben einfach, dass es sinnvoll ist, unsere Architekturkompetenz nicht irgendwo in einer Ausstellungsecke zwischen Laminat und anderen nicht keramischen Belagsmaterialien zu zeigen. Es natürlich auch wichtig, dass man sich am Wettbewerb misst. Es ist aber wenig sinnvoll, wenn wir uns an dem billigsten Preis messen müssen, sondern sinnvollerweise an der Qualität unserer Wettbewerber.
Wir glauben einfach, dass es sinnvoll ist, unsere Architekturkompetenz nicht irgendwo in einer Ausstellungsecke zwischen Laminat und anderen nicht keramischen Belagsmaterialien zu zeigen.
Wäre es auch denkbar, dass Sie solche Stores – z.B. exklusiv für Architekten – auch eigenständig ohne Mitarbeit eines regionalen Händlers umsetzen?
Ich glaube, dass wir gut beraten sind, hier die Mitarbeit der regionalen Händler zu suchen, die bereit sind diese Wertigkeit umzusetzen. Am Ende ist es für den Architekten und Generalunternehmer auch wichtig, dass nach der Entscheidung für das Belagsmaterial die Feinlogistik vor Ort umgesetzt werden kann. Hier kann der Händler sicherlich einen wesentlichen Beitrag zu seiner Wertschöpfung tragen.
Ist das eine Idee, die Sie sich auch in anderen Ländern vorstellen können, z.B. in Österreich oder der Schweiz?
In der Schweiz haben wir bereits erste Erfahrungen gesammelt, trotzdem möchten wir insgesamt gerne abwarten, wie sich das Ausstellungskonzept der Firma Konz entwickelt. Bei positivem Verlauf – mit dem wir rechnen – kann dies sicherlich auch für andere Länder eine Blaupause sein. Aber auch hier ist für uns ganz wichtig, dass der Händler diese Darstellungsform anbietet, die man als hochwertiger Objektanbieter benötigt.
Unseren ausführlichen Bericht über die Flagship-Store Planungen der Fimra Konz Baustoffring lesen Sie hier.