Nachdem bereits vor kurzem Klingenberg Dekoramik die Fertigung eingestellt hat (wir berichteten hier) musste nun die Westerwälder Elektro Osmose GmbH & Co.KG nach den uns vorliegenden Informationen Insolvenz anmelden. Wie auch die Lokalpresse Westerwälder Zeitung in ihrer Ausgabe vom 12.032022 berichtete, hat das Staudter Unternehmen bereits am 16.02.2022 beim Amtsgericht Montabaur einen Insolvenzantrag in Eigenverwaltung gestellt. Nun kämpft Osmose um seinen Fortbestand und die insgesamt 128 Arbeitsplätze.
Neben einem Sachwalter sei auch ein vorläufiger Gläubigerausschuss eingesetzt worden, so die Tageszeitung. All das seinen Maßnahmen der Restrukturierung. Dazu zählen weiterhin intensive Gespräche mit Banken, Lieferanten und Kunden, erklärte Geschäftsführer Dipl.-Wirt. Ing. Dirk Zühlke. Die Gespräche seinen gut angelaufen und die Geschäftspartner wollen dem Traditionsunternehmen weiterhin die Treue halten und es in der Restrukturierung unterstützen, so die Westerwälder Zeitung in ihrem Beitrag.
Trotz nach eigener Aussage guter Auftragslage ist Osmose u.a. durch die rasant gestiegenene Gaspreise in Schieflage geraten. Pluspunkt bei dem Blick auf die kommenden Monate ist die Tatsache, dass das Unternehmen seine Rohstoffe seit der Gründung aus einer eigenen Tongrube bezieht und von Lieferatnen aus der Umgebung. Die Produkton läuft – etwas runtergefahren – erst einmal weiter. Die Lieferfähigkeit soll vorläufig gesichert sein.
Background Westerwälder Elektro Osmose
Das bereits 1916 gegründete Familienunternehmen hatte sich im Laufe der Jahrzehnte mit einer breiten Palette an Produkten auf dem Keramikmarkt eine Namen gemacht. Neben extrudierten Steinzeugfliesen fertigte Osmose auch Steinzeugrohre und Schornsteinsysteme, Terrassenplatten-Elemente und Feinsteinzeugfliesen. Hier gehörte Osmose 1998 zu den ersten deutschen Herstellern, die in die Feinsteinzeugproduktion eingestiegen waren. Der Geschäftsbereich Fliesen bildet aktuell mit einer Jahreskapazität von 3,5 Millionen Quadratmetern das Kerngeschäft des Unternehmens. Die letzte Investiton in die keramische Fertigung erfolgt jedoch bereits 2015, in den beiden letzten Geschäftsjahren schrieb das Unternehmen bereits rote Zahlen.