Welche Bodenbeläge haben bei Architekten die Nase vorn?

Naturstein wird sehr gut bewertet, vor allem in Punkto Nachhaltigkeit und Langlebigkeit

Laut Umfrage der Deutsche Naturwerkstein-Verband e.V.  sind bevorzugte Bodenbeläge im Gewerbebau für Außenanlagen vor allem Betonwerksteinplatten (73%) und Naturwerksteinplatten (48%). In Empfangsbereichen von Hotels, Kliniken etc. werden von den Befragten überwiegend Naturwerksteinplatten (60%) und keramische Beläge (57%) verlegt. Planer von Boutiquen, Stores usw. setzen auf Holzböden (45%) und elastische Bodenbeläge (42%). Hingegen in Supermärkten die keramischen Beläge (42%) und Terrazzo (22%) favorisiert werden. Auf Bahnhöfen und Flughäfen befürworten Architekten Betonwerksteinplatten (26%) sowie Naturwerksteinplatten (22%) und keramische Beläge (22%).

Bei der Frage zur Beurteilung von Naturwerkstein wird von den Umfrageteilnehmern die Note „Sehr gut“ wie folgt vergeben: Architektonisches Ausdrucksmittel (68%), Langlebigkeit (53%), Nachhaltigkeit (47%), Recyclingmöglichkeit (34%), Reinigungsfreundlichkeit (18%), Umweltbelastung bei Produktion und Transport (10%) und Materialpreis (7%).

Im Zweikampf Naturwerkstein vs. Keramik punktet ersteres als architektonisches Ausdrucksmittel (59%) sowie mit Nachhaltigkeit (57%), Langlebigkeit (53%) und Recyclingmöglichkeit (55%). Materialpreis (80%) und Reinigungsfreundlichkeit (73%) sprechen bei den Befragten eher für den Kunststein.

Hinsichtlich dem Nachweis der Nachhaltigkeit bei Bodenbelägen wünschen sich 88% der teilnehmenden Architekten/Planer insbesondere Angaben zu giftigen Inhaltsstoffen und 58% fordern Angaben zur Haltbarkeit und Abnutzung. Als Informationsquellen zum Thema Nachhaltigkeit bewerten die teilnehmenden Architekturbüros neutrale Internetportale (38%), Webseiten von Herstellern (34%), Informationen der ausführenden Betriebe (22%) sowie Fachzeitschriften (21%) und Verbandswebseiten (19%) als sehr wichtig.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass Naturwerkstein eine ganz besondere Rolle unter den Bodenbelägen einnimmt. Es wird als langlebiges und nachhaltiges architektonisches Ausdrucksmittel wahrgenommen. In Bezug auf Reinigungsfreundlichkeit und Preisniveau ist allerdings weitere Aufklärungsarbeit erforderlich. Denn setzt man die Anschaffungskosten zur Nutzungsdauer ins Verhältnis, so kann dieses Vorurteil, dass Naturstein kostenintensiv ist, eindeutig widerlegt werden.

Ein Baustoff sollte nie einzeln, sondern immer im Gebäudekontext betrachtet werden. Dies betrifft vor allem die Lebensdauer der unterschiedlichen Materialien. Gut geeignet sind Baustoffe mit langen Lebenszyklen, denn so wird gewährleistet, dass weniger ausgetauscht werden muss und kein großer Aufwand/hohe Kosten durch Sanierungsmaßnahmen entstehen bzw. dass Baustoffe ausgebaut oder entsorgt werden müssen.

Im Februar 2019 führte die Heinze Marktforschung zu ausgewählten Bodenbelägen eine unabhängige Online-Befragung bei bis zu 100.000 deutschen Architekten und Planern durch. Teilgenommen haben 240 Architektur- und Planungsbüros in Deutschland, die sowohl im Wohnungsbau, als auch im Nichtwohnungsbau tätig sind.

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