Trendbarometer Oktober: Fachmessen sind out! 

Hausmessen und Social media gewinnen weiter an Bedeutung

Im Oktober hatten wir unsere 1200 Grad-Leser gefragt, in welcher Veranstaltungsform sie (bzw. ihre Unternehmen) planen, sich in nächster Zukunft der (Fach-)Öffentlichkeit zu präsentieren. Das Ergebnis: Fachmessen sind out! Zumindest bei unseren Lesern, die vermutlich zu einem großen Teil aus dem Handwerk kommen; bei ihnen stehen Hausmessen mit 50 % der Nennungen am höchsten im Kurs, gefolgt von „anderen Marketing-Maßnahmen“ mit 24 %. Neben den Fachmessen rangieren auch virtuelle Messen und Roadshows abgeschlagen mit weniger als 10 % auf den letzten Plätzen.

Messen generell als Teil des Marketing Mix stehen seit Jahren in zunehmendem Wettbewerb mit Online-Maßnahmen und anderen Präsenzveranstaltungen. So steigt beispielsweise seit mehr als zehn Jahren der Altersdurchschnitt von Messebesuchern kontinuierlich an. Diese sind heute überwiegend 50 Jahre und älter, während die Messen jüngere und mittlere Bevölkerungsschichten zunehmend als Besucher verlieren, da diese Altersgruppen mehr und mehr in der digitalen Welt zu Hause sind.

Wie Werbeleiterin Christina Faedi von der Confindustria Ceramica in ihrem Vortrag über die neuen Fliesen-Trends zur Cersaie 2022 sagte (siehe unser Bericht hier), gehören unsere Konsumenten heute unterschiedlichen Generationen an, die auf verschiedene Weise angesprochen werden möchten. Die Trends einer Generation sind dabei viel mehr als charakteristische Einrichtungsstile und Arten der Mediennutzung. Die Generationen Baby Boomer, X, Y (Millenials) und Z, mit denen wir es heute zu tun haben veranschaulichen, dass die unterschiedlichen gesellschaftlichen Entwicklungen die Kinder ihrer Zeit tiefgreifend prägen und sich in Wertvorstellungen, Lebensentwürfen sowie Prioritäten der verschiedenen Jahrgänge widerspiegeln. Unternehmen stehen nun vor der Aufgabe, diese unterschiedlichen Einstellungen zu verstehen und auf die teils widersprüchlichen Anforderungen einzugehen – gerade was ihre Außendarstellung angeht.

Klassische Messen haben zu kämpfen

„Video killed the radio star“ war gestern. Heute heißt es: Soziale Medien und Streamingdienste lösen Präsenzveranstaltungen ab. Die Corona-Pandemie hat diesen Prozess wie ein Brennglas befeuert. Schaut man sich die Besucherzahlen der diesjährigen Messen (Stone+tec, Cersaie, Orgatec, Galabau) an, dann hat eine von ihnen die Vor-Corona-Mengen erreicht. Besonders stark wirkte sich hierbei der rückläufige Anteil ausländischer Besucher aus, insbesondere aus USA und Fernost.

Unternehmen müssen heute auf verschiedenen Kanälen gleichzeitig präsent sein. In den Marketingabteilungen der Firmen spielen die digitalen Technologien eine immer wichtigere Rolle. Als besonders prognoserelevant nimmt nämlich die Medienforschung die unteren Altersdekaden besonders in den Blick, weil diese neue Trends am ehesten und am stärksten aufnehmen und daher als Trendsetter am interessanten für die künftige Unternehmensausrichtung gelten. Die älteren Zielgruppen folgen, wenn sie dies tun stets mit Zeitverzug.

Kennzeichen der Mediennutzung der 14- bis 29-jährigen sind übrigens eine kürzer werdende Aufmerksamkeitsspanne und eine besonders geringe Leseaffinität – weshalb es mich freut, dass Sie gerade diesen Beitrag „lesen“.

Auch wir bei 1200 Grad stellen uns aber auf die neue Zeit ein, indem wir etwa unsere Seiten Smartphone- und Tablet-kompatibel gestalten, selbstverständlich in den sozialen Meiden präsent sind, einen Podcast eingerichtet sowie das 1200Grad Video-Portal geschaffen haben und verschiedene weitere Möglichkeiten anbieten, sich zusätzlichen Content zu den präsentierten Themen zu verschaffen.

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