Wie der spanische Herstellerverband ASCER im Rahmen seiner Internationalen Pressekonferenz auf der Cevisama bekannt gab, haben die 135 Mitgliedswerke des Verbandes im vergangenen Jahr 3,3 Mrd. Euro Umsatz erzielt (+7,1 %). Der Exportanteil betrug 2,5 Mrd. Euro (+4,8 %), der Verkauf auf dem spanischen Markt lag bei 746 Mio. Euro (+16 %). Der Produktion belief sich auf 492 Mio qm (+11,8%).
Also Plus-Zahlen wohin man schaut, vor allem der Zuwachs im Heimatmarkt dürfte den Spaniern nach Jahren der Krise eine Wohltat sein. Dennoch: Wer sich die Zahlen vor der Krise anschaut, weiß durch welches Tal der Tränen die Spanien gegangen sind. 2008 beispielsweise lag der Gesamtumsatz noch bei 3,6 Mrd. Euro, der Inlandsverkauf bei 1,4 Mrd. Euro. Auch vermittelt eine nach wie vor hohe Arbeitslosenquote von über 20 Prozent, bei Jugendlichen sogar bis zu 40 % , nicht ein Bild, das nur eitlen Sonnenschein vermittelt. Aber der Trend zeigt eindeutig nach oben, was auch die Tatsache untermauert, dass die spanischen Hersteller zum ersten Mal wieder seit Jahren zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen haben. Aktuell sind 15.500 Menschen bei den Werken beschäftigt.
Viele spanische Unternehmen haben sich in den Jahren der Inlandskrise auf den Exportmarkt gestürzt. Insgesamt 80 % der spanischen Produktion geht in das Ausland. Wer sein Augenmerk dabei zu sehr auf Saudi-Arabien, die Maghreb-Staaten oder Russland fokussiert hat, bekommt nun aufgrund der unsicheren politischen Situation dort dafür die Quittung. Hier gab es die stärksten Rückgänge (z.b. -14,8 % in Saudi Arabien). Das größte Plus im Export verzeichneten Frankreich (+9,9 %) und die USA (+27,9 %). Deutschland gehört mit einem Plus von 8,7 % (Umsatz 93,3 Mio. Euro) weiterhin zu den stabilsten Exportländern der Spanier.
Mit Prognosen für die nächsten Jahre hielt sich die Verbandsspitze in Valencia merklich zurück. Zu tief sind die Wunden der Krise, als dass man dem zarten Pflänzchen des Aufschwungs nun schon für mehrere Jahre traut. Des weiteren erneuerten die Verantwortlichen der ASCER ihre politischen Forderungen nach einer neuen Bahntrasse vom Mittelmeer nach Zentral-Europa sowie ihren Ruf nach niedrigeren Energiepreisen. Auch die Dumping-Exporte aus China sind der ASCER ein Dorn im Auge. Verbandpräsident Isidro Zarzoso: “Wenn wir das nicht unter Kontrolle bekommen ist unsere Erholung wieder schnell dahin. Aber wir werden weiter für unsere internationale Führungsposition kämpfen.“
Außerdem kündigte man eine erste spanische Verlegenorm an und will auch in 2017 mit der Werbekampagne unter dem Titel „Tile Style“ wieder auf allen wichtigen Märkten kräftig die Werbetrommeln für spanische Fliesen schlagen.