Perfekte Jollykanten herstellen ist keine Hexerei

Fiandre-Workshop bei Raab Karcher in Kaiserslautern

Einen Workshop speziell zum Schneiden und Kleben von Gehrungen veranstaltete GranitiFiandre am 22. September in der Fliesenausstellung von Raab Karcher am Standort Kaiserslautern. Der Hersteller von Megaformat-Fliesen reagiert mit seinem umfangreichen Schulungsprogramm auf die Diskrepanz zwischen Angebot und Verlegekompetenz.

Sechs Millimeter dünne und drei Meter hohe Fliesen sind längst technischer Standard und aus den Sortimenten der Fliesenhersteller nicht mehr wegzudenken. Dank eines massiven Marketings ist der Trend mittlerweile auch beim Verbraucher angekommen, der fugenlose Bäder ebenso schätzt wie keramische Arbeitsplatten. Nur tun sich enorm viele Fliesenleger noch schwer damit, Fliesen mit einer Kantenlänge größer als 60 Zentimeter zu verarbeiten – insbesondere dann, wenn diese auch noch besonders dünn sind.

Mit großem Spaß bei der Sache: Andreas Dregert und Alexander Hermann zeichnen nach Vorgabe von Uwe Feustel und Michael Spohr (v.l.) die Fiandre-Platte für einen Schnitt an.

Fliesenzauberer verrät seine Tricks

Dass der Umgang mit den Riesenfliesen keine Hexerei ist, wenn man zum einen das richtige Werkzeug parat hat und zum anderen ein paar Richtlinien zur Vorgehensweise befolgt, zeigte Fliesenzauberer Uwe Feustel in der praxisorientierten Veranstaltung. Der Workshop-Leiter ließ die 23 Profis aus 13 Fliesenleger-Betrieben selbst Hand anlegen beim Tragen, Schneiden, Bohren und Verlegen der 300 x 150 Zentimeter großen Tafeln. Der Clou dabei: Uwe Feustel zeigt das perfekt geeignete, zum Teil unkonventionelle Werkzeug, und er verrät seine Tricks – insbesondere beim Erstellen einer Gehrungsverklebung, um Fertigteile in Massivoptik herzustellen, bei denen selbst der Fachmann den Unterschied zum massiven Stein nicht mehr erkennen kann.

Nachdem Sergio Dindorf den Jollyschnitt mit einer besonders dünnen Diamanttrennscheibe auf dem Winkelschleifer mit Absaugvorrichtung durchgeführt hat, …
…zeigt Nico Burger den Gehrungsschliff bis zur fertigen 45-Grad-Kante mit der Fächerscheibe auf dem Akku-Winkelschleifer.

Selbst Patric Wenzel, der Teamleiter Fliese von Raab Karcher und Fiandre-Schulungsleiter Michael Spohr waren begeistert, wie engagiert die Workshop-Teilnehmer zu Werke gingen; jeder brachte seine eigenen Erfahrungen mit ein, man gab sich gegenseitig Tipps und arbeitete Hand in Hand – etwa bei der Anfertigung einer Waschtischplatte aus sechs Millimeter Material.

Auch bei der Verkleidung einer großen Ausstellungskoje konnten sich die Handwerker an den dünnen Maximum-Platten von Fiandre erproben, mit tatkräftiger Unterstützung des Anwendungstechnikers von Mitaussteller Botament, der seinen Fliesenkleber Green Hero und weitere Verlegewerkstoffe mitgebracht hatte.

 

Fertigarbeiten fertig kaufen möglich

Bei allem Enthusiasmus sei dennoch erwähnt, dass es zeitintensiv ist, Fertigteile in Massivoptik mit Jollykante herzustellen. Bei größeren Stückzahlen empfiehlt Fiandre daher, seinen Service der vorkonfektionierten Materialien in Anspruch zu nehmen. Der Hersteller vermittelt über seinen Handelspartner Stark Deutschland (wozu Raab Karcher gehört) Konfektionsarbeiten in jeder gewünschten Fertigungstiefe – von der mit Wasserstrahl auf Gehrung geschnittenen Platte bis zur komplett fertigen Outdoor-Küche.

Eine Waschtischplatte in Massivoptik entsteht: Die Platte mit Ausschnitt für ein Aufsatzwaschbecken in zwei Zentimeter Stärke erhält durch Uwe Feustel den letzten Kantenschliff, während Nico Burger (kniend) den anderen Handwerkern erklärt, wie er die von Hand auf Gehrung geschnittene Frontschürze angeklebt hat.

Anzeige


Cookie Consent mit Real Cookie Banner