Mit Cerrad hat zur BAU 2019 in München ein neuer polnischer Fliesenhersteller den Markt betreten. „Die Marktpositionierung erfolgt im Spannungsfeld zwischen modernster Fertigungstechnologie, vorteilhaften Standortkosten in Polen sowie tiefem und breiten Marktverständnis der deutschen Vertriebstochter,“ so der neue Geschäftsführer für Deutschland, Berthold Hellmann, in München gegenüber der Redaktion 1200Grad.
Mit markantem Auftritt München hat das Unternehmen einen ersten Akzent gesetzt. Bereits 1994 gegründet werden mittlerweile rund 11 Mio. m2 produziert und der Export in viele osteuropäische Märkte erfolgreich etabliert. In 2019 kommen weitere 6 -7 Mio. m2 Kapazität hinzu. Der Schwerpunkt in der Investitionsstrategie liegt dabei auf neuester italienischer Fertigungstechnologie, wie der Lamgea-Linie von System. In diesem Bereich wurden rund 28 Mio. Euro investiert. Dabei setzt das nach eigenen Angaben „überdurchschnittlich profitable Familienunternehmen“ auf Wachstum aus eigener Kraft. Die Zielmärkte werden deshalb auch konsequent mit einer eigenen Vertriebsgesellschaft in Deutschland angegangen. Diese eigene GmbH steht für ein tiefes und breites Marktverständnis und Kundennähe. Die Verantwortung dafür liegt bei Mariusz Muszynski (Export Direktor Cerrad) und Berthold Hellmann (Geschäftsführer Marketing & Vertrieb der deutschen GmbH). Beide setzen eher auf festangestellte Reisende als auf Handelsvertreter.
Die Voraussetzungen des Produktsortimentes sind gut – neben Klinkern umfasst das Sortiment Feinsteinzeug bis zu einem Format von 160 x 320 cm – in verschiedenen Stärken. Mit unterschiedlichen Bearbeitungstechniken können dabei alle wichtigen Produktvariationen umgesetzt werden – poliert, lappatiert, rektifiziert, Digital Print sowie die entsprechenden Formteile sind bereits Standard. Kurz: die Technik bietet alle Möglichkeiten um attraktive Fliesen mit relevanten Differenzierungen für den Fachhandel zu liefern.
Neben diesen Faktoren kommen weitere Aspekte in Spiel: in der Kombination bestehend aus moderner italienischer Fertigungstechnologie, einer vorteilhaften Kostenstruktur in Polen in Verbindung mit gut ausgebildeten und motivierten Mitarbeitern sowie die professionelle Konzept- und Marktentwicklung der eigenen Vertriebstochter in D/A/CH erzielt Cerrad eine dynamische Wechselwirkung. Die insgesamt stabil wachsende polnische Wirtschaft, aber auch die geografische Nähe zu Deutschland (Logistik) gewinnen hinsichtlich der Zuverlässigkeit und Berechenbarkeit an Bedeutung – auch gegenüber der starken Konkurrenz aus Südeuropa.
Gerade vor den sich abzeichnenden Veränderungen im Fliesenhandel will Cerrad ein Konzept in enger Abstimmung gemeinsam mit seinen Absatzmittlern entwickeln und umsetzen. „Vor allem die immer homogeneren Produkte und der progressiv wachsende Einfluss der Digitalisierung motivieren uns als Hersteller zu einer engen und abgestimmten Zusammenarbeit mit dem Fachhandel,“ so Hellmann weiter in München. Muszynski und Hellmann sind sich einig: „Nur Produkt und Preis reichen da sicher nicht aus!“
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