Kontinuierliches Wachstum trotz schwierigem Umfeld

Umsatz der Sopro Deutschland steigt weiter und peilt die 200 Mio. Euro Grenze an

Die Sopro Bauchemie Deutschland wächst und wächst und wächst – und könnte demnächst sogar eine neue Umsatzschwelle überschreiten. Das Wiebadener Unternehmen konnte 2021 den Umsatz um ca. 6-8% ausbauen und erreicht Ende des Jahres voraussichtlich knapp 193 Mio. Euro Umsatz. 2024 könnte dann sogar der Sprung auf über 200 Mio. Euro zu erreichen sein, so Geschäftsführer Andrea Wilbrand auf der Pressekonferenz des Unternehmens in Frankfurt.

In der gesamten Sopro Gruppe, kumuliert mit allen Umsätzen der Sopro Auslandstöchter, Schwesterunternehmen und Exportaktivitäten, wird man voraussichtlich ein Wachstum von 8-9 % auf insgesamt ca. 270 Mio. € erreichen. Damit wird die Gruppe in ihrem bauchemischen Kerngeschäft in vielen europäischen Ländern ihre Spitzenpositionen in ihrem Marktumfeld festigen können.

Auf der Pressekonferenz in Frankfurt informierte Sopro über das Geschäftsjahr 2021.

Im Jahre 2021 hat sich erneut die Produkten aus dem Bereich Fliesentechnik besser entwickelt als der Markt,. Die Fliesentechnik Produkte der Sopro konnten in 2021 sowohl mengen- als auch wertseitig deutlich zulegen. Sopro konnte in Deutschland die sortimentsbezogene führende Marktposition entgegen der Markt- und Wettbewerbsentwicklung weiter ausbauen und festigen. „Künftiges substanzielles Absatz-Wachstum ist vermutlich weiterhin aufgrund des Fachhandwerkermangels limitiert und Substitute erzeugen zunehmenden Konkurrenzdruck auf die Keramik als attraktiven und langlebigen Wand- und Bodenbelag“, so Wilbrand in Frankfurt.

Vinylbeläge Bedrohung für keramische Fliesen

Die größte „Bedrohung“ für die keramische Fliese sieht Wilbrand im Erstarken der modernen LVT Vinylbeläge gesehen, die preiswert, einfach in der Verarbeitung, leicht austauschbar und mit sehr ansprechenden Designs den Konkurrenzdruck auf keramische Beläge erhöhen.

Die Marktanteile im Fachhandelsmarkt, der nach Einschätzung der Wiesbadener etwa 60 % des Gesamtmarktes repräsentiert und den man stringent mit Produkten der Profimarke Sopro in einer klaren Vertriebsstrategie bearbeitet, liegen im Sortimentsbereich der Fliesentechnik nach eigenen Berechnungen bei ca. 24-25 %.

Der Bau- und Heimwerker Markt mit etwa 25 bis 30 % Gesamtmarktanteil, den Sopro in einer selektiven Vertriebspolitik und einer komplett getrennten Markenführung über das Sortiment im Label „Racofix“ bedient, hat sich in 2021 weniger zufriedenstellend entwickelt. Die Einschränkungen und zeitlich befristeter Schließungen vieler Märkte, die die Pandemie mit sich brachte, haben gerade die DIY-Branche, die noch in 2020 von der Krise eher profitieren konnte, in 2021 hart getroffen.

Sopro Geschäftsführer Andreas Wilbrand.

Kleinsthandwerker spielen weiter eine wichtige Rolle

Neben der professionell arbeitenden, oft „meisterlich“ qualifizierten Handwerkerklientel für hochwertige Bauchemie treten seit 2004 als wichtige Handwerkerzielgruppe die meist „werkstattlosen, mobilen Generalisten“ in Erscheinung, deren Anzahl aktuell jedoch auf beträchtlich hohem Niveau von etwa 70.000 Betrieben stagniert. Diese Zielgruppe hat eine hohe Bedeutung, wird aber künftig vermutlich nicht weiter zunehmen, weil seit Wiedereinführung der Meisterpflicht im Gewerk der Fliesen-, Platten- und Mosaikleger im Jahr 2021 zwar ein künftiger Bestandsschutz für existierende Betriebe ohne Meister vereinbart wurde, neue Betriebe sich aber an der Meisterpflicht wieder orientieren müssen.

Wilbrand: „Dennoch ist festzuhalten, dass die Kleinsthandwerker auf dem deutschen Markt weiterhin eine wichtige Rolle einnehmen – speziell vor dem Hintergrund des anhaltenden, eklatanten Fachhandwerkermangels, der unsere Branche immer noch deutlich negativ beeinflusst und im Wachstum limitiert. Auch die Gewinnung von Handwerkernachwuchs stellt die Branche vor enorme Probleme und muss dringend durch geschlossene und wirksame Initiativen der Verbände und Organisationen angegangen werden.“

Zur Nachwuchsförderung in der Branche hat das Unternehmen in diesem Jahr über seine Verbandsengagement hinaus wesentliche Zeichen gesetzt, wie z.B. mit der Aktion “Azubi Box” (wir berichteten bereits hier).

Zu den aktuellen Vorzeige-Objekten von Sopro gehört auch die neue Fußball-Akademie des DFB in Frankfurt.

Mehrere Preisrunden in 2021

Natürlich standen in Frankfurt auch die Themen Corona, Rohstoff-Verknappung und Preisanstiege auf der Agenda der Pressekonferenz. Dazu Wildbrand: „Große Teile der Baubranche wurden nicht nur durch Limitierung von Rohstoffen, dramatischen Preisanstiegen und Verwerfungen in den logistischen Abläufen sehr stark beeinflusst, sondern auch durch die Herausforderungen, die durch die notwendige Weitergabe der gestiegenen Kosten an den wettbewerbsintensiven Markt mit sich brachte.“

Auch Sopro musste seine Kunden aufgrund der außergewöhnlichen Situation gleich mehrfach mit Preisanstiegen konfrontieren, was die Handelspartner aber in der Regel mit Verständnis quittiert hätten. Bei den Silikonen hat sich im 2. Halbjahr eine besonders kritische Situation ergeben. Wilbrand rief dazu auf, das tägliche Arbeitsverhalten mit Silikonen zu überdenken. Oft würde die Materialen auch zum preiswerten Verkleben eingesetzt, was nicht immer notwendig sei. Nicht nur die Handwerker müssten ihr tägliches Arbeitsverhalten überdenken, sondern auch Merkblätter und Richtlinien diesbezüglich überarbeitet werden.

Akademie wird zunehmend digital tätig

Um die Neuprodukte (über die wir noch getrennt ausführlich berichten werden) und die Systemlösungen auch unter Covid Bedingungen in attraktiver Weise dem Markt und den Kunden zu präsentieren, hat Sorpo in diesem Jahr neben vielen Präsenzveranstaltungen der eigenen Schulungs-Akademie seine Aktivitäten auf diversen digitalen Plattformen enorm ausgeweitet. So konnten in 2021 bisher etliche tausend digitale Teilnehmer in über 110 digitalen O-Life Shows mit den Neuigkeiten vertraut gemacht werden.

Marion Sommer, Leiter der Sopro Anwendungstechnik, informierte über die aktuellen Objekte und die Aktivitäten der Akademie.

Für 2022 blicken Wilbrand und sein Team optimistisch in die Zukunft. „Wir sind grundsätzlich überzeugt, dass Bauinvestitionen in Neubauprojekte und Konsumausgaben für Renovierungs- und Sanierungsvorhaben trotz vielen Risiken weiterhin steigen werden, auch weil sich für viele andere Kapitalanlageformen als weniger attraktiv erweisen. Man sollte sich dabei aber daran erinnern, dass der Bau in den letzten Jahren an seine Wachstumsgrenzen gekommen ist. Vorhandene Kapazitäten konnten und können mit der Nachfrage nicht Schritt halten. Ingenieure, Architekten, Bauunternehmer und Handwerker fehlen weiterhin an allen Enden und Ecken,“ so Wilbrand abschließend. Außerdem positiv: In 2022 geht in Wiesbaden eine neue Mischanlage in Betrieb, die mit einer Kapazität von insgesamt 70.000 Tonnen die Kapazitäten von Sopro weiter ausbauen wird.

Interview mit Michael Hecker und Andreas Wilbrand, Sopro Bauchemie:

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