Köbig hilft Deutsche Steinzeug Mitarbeitern nach Flut

Besondere Umstände erfordern besondere Lösungen

Die verheerende Flutkatastrophe im Westen Deutschlands ist vorbei, die daraus resultierenden Folgen, Sorgen und Nöte jedoch nicht. Dieser Umstand ließ Isolde Keck (Geschäftsführerin der Sparte Fliesen und Mit-Geschäftsführerin der Baustoffgroßhandlung Köbig mit Hauptsitz in Mainz) nicht ruhen: Sie initiierte im kongenialen Zusammenspiel mit weiteren Beteiligten eine konzertierte Hilfsaktion der ganz besonderen Art.

Ausgangspunkt war eine Spendensammlung der Mitarbeiter/innen innerhalb des Hauses Köbig für besonders Betroffene im Ahrtal. Die so zusammen gekommene stattliche Summe wurde von Markus Thurn (Geschäftsführender Köbig-Gesellschafter) und Isolde Keck auf glatte 50.000 Euro aufgestockt. Dieser Betrag wurde dann quasi „eingespeist“ in eine gemeinsame Crowdfunding-Aktion der Mainzer Volksbank und der Mainzer Bürgerstiftung, die von Mitte Juli bis Ende August 2021 lief und in Summe rund 670.000 Euro an mehrere hundert Flutgeschädigte auszahlte.

Die Details

Für die „Einspeisung“ der Köbig-Sammlung in diesen Topf gab es einen triftigen Grund im Dienst der guten Sache: Die Mainzer Volksbank – vertreten durch Uwe Abel (Vorstandsvorsitzender) und Peter Jost (Bereichsdirektor Gesellschaftliches Engagement) – erhöhte jede Spende im Rahmen der Crowdfunding-Aktion um 50%. Aus den vom Hause Köbig eingebrachten 50.000 Euro wurden somit 75.000 Euro. Dabei wollte man es jedoch bei Köbig nicht belassen, sondern auch dafür sorgen, dass diese Mittel schnell und möglichst individuell statt anonym fließen.

Nachdem Isolde Keck gehört hatte, dass die Deutsche-Steinzeug-Werke Sinzig und Witterschlick ebenfalls von der Flut tangiert waren, griff sie kurzerhand zum Telefon, um sich bei Dieter Schäfer (Deutsche-Steinzeug-Vorstand) aus erster Hand über die Lage im Allgemeinen und die persönlichen Schicksale der Mitarbeiter/innen der beiden genannten Werke im Besonderen zu erkundigen.

Die detaillierten Schilderungen, dass etliche Familien der Belegschaft alles verloren haben und vor dem materiellen Nichts stehen, führten zum nächsten Schritt: Die Soforthilfe der erwähnten Crowdfunding-Aktion lag bei 5.000 Euro für Familien, die Wohneigentum verloren haben und 3.500 Euro für Menschen, deren Mietwohnung zerstört wurde. Diese Mittel konnten von Betroffenen beantragt werden, um dann unter notarieller Aufsicht und mit Berücksichtigung der Bedürftigkeit zugeteilt zu werden. Isolde Keck informierte Dieter Schäfer über dieses Prozedere und ermunterte ihn, besonders betroffene Mitarbeiter/innen der Werke Sinzig und Witterschlick darauf aufmerksam zu machen. Die entsprechenden Anträge waren offensichtlich so eindringlich und erschütternd, dass nicht nur die über Köbig zustande gekommenen 75.000 Euro, sondern sogar rund 100.000 Euro aus der Crowdfunding-Aktion für eine zweistellige Zahl von Empfängern genehmigt und ausbezahlt wurden.

Die Extra-Maßnahme

Als tatkräftige Frau mit Empathie wollte Isolde Keck über diese finanzielle Unterstützung hinaus helfen und entwickelte dafür eine pfiffige Idee: Bedingt durch das breite Warenangebot, Aufmaßfehler, Rückgaben oder Nichtabnahmen von Kunden sammeln sich bei Köbig Baumaterialien unterschiedlicher Art an, die von der Beschaffenheit her einwandfrei sind, aber auf Grund von Sondermaßen, geringer Stückzahlen, Sortimentswechsel etc. nicht mehr über die zahlreichen Niederlassungen angeboten werden können, da dies logistisch zu aufwändig wäre.

Diese Posten – von Bodentreppen, Brandschutztüren, Zargen und Dachfenstern bis hin zu Garagentoren, Beschlägen, Dämmstoffen und Gipskartonplatten – wurden systematisch zusammengetragen. Obwohl der Gesamtwert bei einer deutlich fünfstelligen Eurosumme lag, stellte Köbig diese dringend benötigten und heiß begehrten Baumaterialien kostenlos zur Verfügung, um diese primär besonders schwer betroffenen Mitarbeiter/innen der Deutsche Steinzeug zukommen zu lassen. Dieter Schäfer arrangierte daher Anfang Oktober die Abholung aus Mainz durch die Spedition Schröder (Frachtführer Deutsche Steinzeug) und dankte innig für dieses eindrucksvolle Zeichen praktizierter Partnerschaft und menschlichen Zusammenhalts in schwierigen Zeiten.

Das Ganze ist ein bemerkenswertes Beispiel dafür, dass dank „qualifiziertem Zuruf“ von Mensch zu Mensch elementare Notwendigkeiten ohne jegliche Rührseligkeit schnell, unkompliziert und zielgerichtet realisierbar sind getreu dem Motto „Besondere Umstände erfordern besondere Lösungen.”

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